„Wut darf jetzt schon gar nicht in Resig­nation um­schlagen“

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Bahnlärm

Landrat Albers und Kreisbei­geordneter Ottes rufen zur Beteili­gung an der Anti-Bahn­lärm-Demon­stration in Koblenz am 3. September auf

Landrat Albers und Kreisbeigeordneter Ottes rufen zur Beteiligung an der Anti-Bahnlärm-Demonstration in Koblenz am 3. September auf

„Wir wissen, dass bei vielen Menschen im Rheingau und Mittelrheintal nach der für uns unbefriedigenden Entscheidung des Bundeskabinettes in Berlin über die von uns vehement geforderte Alternativtrasse für den Güterverkehr im Bundesverkehrswegeplan die Frustrationsschwelle sehr hoch ist“, betonen Landrat Burkhard Albers und der Weltkulturerbe-Dezernent Karl Ottes. Doch dürfe die Wut jetzt schon gar nicht in Resignation umschlagen. Wegen dieses Negativ-Votums hoffen natürlich alle Verantwortlichen bei der Bahn und dem Bundesverkehrsministerium, dass die Bahnlärmgeplagten im Rheintal nun „den Kopf in den Sand stecken“ und ihre Kampf für die Realisierung einer Alternativtrasse beenden. Ottes: „Den Gefallen tun wir weder Bahn AG noch Ministerium! Vielmehr treten wir auch weiterhin für den Bau dieser Trasse ein; sie ist dringend notwendig.“

Am 3. August wurde der Bundesverkehrswegeplan 2030 im Bundeskabinett verabschiedet. Die von der Region geforderte Alternativtrasse fürs Mittelrheintal ist darin bislang nur in der Kategorie „Potenzieller Bedarf“ gelistet und hat damit kaum Chancen auf Umsetzung, wie viele Experten betonen. „Wir wollen zeigen, dass wir uns mit dieser Entscheidung nicht abfinden“, betont der Landrat. Dies geschieht in Form einer weiteren Anti-Bahnlärm-Demonstration, die am Samstag, 3. September 2016, ab 14.00 Uhr, am Hauptbahnhof in Koblenz stattfindet. Burkhard Albers: „Der Rheingau-Taunus-Kreis gehört auch in diesem Jahr wieder – wie auch andere Landkreise und kreisfreie Städte von Wiesbaden durch das Mittelrheintals bis Koblenz – zu den Unterstützern der Anti-Bahnlärm-Demonstration, die federführend von der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn organisiert wird.“

„Wenn die Alternativtrasse für den Güterverkehr auf die Mitte des Jahrhunderts verschoben werden soll, dann gilt es, unsere weiteren Forderungen endlich umzusetzen“, so Albers und Ottes unisono. Diese lauten: „Geschwindigkeitsreduzierungen und ein Nachtfahrverbot für laute Güterzüge!“ Dafür soll die Region kämpfen und deshalb fordern Landrat Albers und Kreisbeigeordneter Ottes die Menschen im Rheingau dazu auf, sich an der Demonstration in Koblenz am 3. September zu beteiligen. „Wenn wir jetzt kein eindrucksvolles Signal nach Berlin senden, wann dann?“, fragt Ottes. Wer jetzt nicht an der Demonstration teilnimmt, dürfe sich auch später nicht beschweren, wenn die Güterzüge auch weiterhin mit Spitzenpegeln von bis zu 110 Dezibel – tagsüber wie in der Nacht – durch die Orte rauschten.

Dauerschallpegel von bis zu 70 Dezibel gefährden die Gesundheit der Menschen, die entlang der Bahnstrecke wohnen. Gleichzeitig zerstört der Bahnlärm die wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Rheingaus wie des Mittelrheintals „Wir werden nicht nachlassen und immer wieder darauf hinweisen, dass der Lärm, für den die Güterzüge verantwortlich sind, den Niedergang der Region zur Folge haben wird“, sagen Landrat Albers und Kreisbeigeordneter Ottes.

Die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn organisiert wieder eine kostenfreie Busfahrt von Eltville bis Koblenz. Interessierte können sich bei Willi Pusch (Telefon 06773 7547) oder bei Wolfgang Schneider (Telefon 06723 7563) anmelden.