Wo gibt es „Tante Emma 2.0“-Läden?

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Kleine Darstellung

Landrat Albers ruft zur Teil­nahme am Demo­grafie Preis 2015 des Rheingau-Taunus-Kreises auf / Einkauf um die Ecke

Landrat Albers ruft zur Teilnahme am Demografie Preis 2015 des Rheingau-Taunus-Kreises auf / Einkauf um die Ecke

„Der Demografische Wandel zeigt sich in vielen ländlich geprägten Regionen und hinterlässt seine Spuren“, betont Landrat Burkhard Albers. So schließen in kleineren Orten beispielsweise Lebensmittelgeschäfte, weil es zu wenige, meist ältere Kunden gibt. Doch Studien und Beispiele belegen, dass es auch positive Gegenbeispiele gibt. Sie zeigen, dass „Tante Emma 2.0“-Läden – derzeit vor allem in ländlichen Gebieten – auf dem Vormarsch sind, was sich wiederum leicht erklären lässt. Lokale Läden mit hoher sozialer und emotionaler Komponente, die zentral liegen und so leicht zu erreichen sind, liegen im Trend. Was wiederum heißt: Ladeninhaber kennen ihre Kunden mit Namen, binden diese durch eine direkte Ansprache an sich und ihr Geschäft, das dadurch zum Treff- und Mittelpunkt des Ortes wird.

Landrat Albers: „Solche Aktivitäten und Projekte suchen wir und wollen die besten Konzepte mit dem Demografie-Preis des Rheingau-Taunus-Kreises 2015 mit dem Motto ‚Tante Emma 2.0‘ prämieren.“ Wo gibt es bereits die Möglichkeit, am eigenen Wohnort Lebensmittel und andere Artikel des täglichen Bedarfs zu beziehen sowie verschiedene Basisdienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Wer hat einen Laden eröffnet oder betreibt ihn, in dem die Grundversorgung am Wohnort sichergestellt wird. Diese Möglichkeiten zum Einkaufen oder zur Förderung einer sozialen Kommunikationsplattform sind wiederum gerade für weniger mobile Menschen so entscheidend.

„Diese neuen Ideen und Konzepte suchen wir“, so der Landrat und nennt Beispiele. Die klassischen „Tante Emma Läden“ übernehmen neue Funktionen und Wirtshäuser bieten in ihren Räumen multifunktionale Dienstleistungen: neben Gastronomie, Angebote der Direktvermarkter, Räumlichkeiten für Bildung, Kultur, Massagen und Arztsprechstunden. Kommunen haben neue Versorgungsmodelle entwickelt, wie Fahrdienste zu Ärzten und Lebensmittelmärkten, Apotheken-Briefkästen, Ansprechpartner für Notfälle. Dorfläden bieten „To-go-Gastronomie“ als Mittagstischangebot, eine Café-Ecke dient als Treffpunkt, an der Carsharing-Station kann man ein Elektroauto oder ein E-Bike mieten und „auftanken“. Wenn solche Geschäfte bereits in der Realität existieren, können sie natürlich vorgeschlagen werden.

Im Rheingau-Taunus-Kreis sollen mit dem Demografie-Preis Projekte und Aktivitäten gefördert werden, durch die Bürgerinnen und Bürger und die Kommunen des Kreises wichtige und nachhaltige Beiträge für ein aktives gemeinsames Miteinander im ländlichen Raum leisten. Albers: „Wir rufen dazu auf, sich zu bewerben und das jeweilige Modell oder die Idee für einen Ort zu präsentieren.“ Der Preis ist mit insgesamt 2.000 Euro dotiert und wird wie folgt aufgeteilt: 1. Platz: 1.000 Euro, 2. Platz: 650 Euro und der 3. Platz erhält 350 Euro. Vorschlagsberechtigt sind alle Städte und Gemeinden des Rheingau-Taunus-Kreises, sowie die sozialen Träger, Kirchen und caritativen Einrichtungen. Eigenbewerbungen sind ausdrücklich erwünscht. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury.

Schriftliche Vorschläge können bis zum 7. August 2015 beim Rheingau-Taunus-Kreis, BB, Simone Witzel, Heimbacher Str. 7, 65307 Bad Schwalbach, eingereicht werden.