"Wir wollen gutes Bauen prämieren"

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Bauaufsicht

Architektenbeirat vergab Architekturpreis 2013 / Vier gleichrangige erste Preise / Von Qualität überzeugt



"Wir wollen gutes Bauen prämieren", sagte Prof. Norbert Moest vom Fachbereich Architektur und Bauingeni

Architektenbeirat vergab Architekturpreis 2013 / Vier gleichrangige erste Preise / Von Qualität überzeugt

"Wir wollen gutes Bauen prämieren", sagte Prof. Norbert Moest vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain zu Beginn seiner Laudatio. Doch woran erkennt der Fachmann "gutes Bauen"? "Es ist nicht leicht ein gutes Haus zu bauen", gesteht Moest frei ein und ergänzt: "Wir bewegen uns meist zwischen praktischen und ästhetischen Problemen!" Im Fall der vier gleichrangigen ersten Preise des seit zehn Jahren zum ersten Mal wieder ausgeschriebenen Architekturpreises 2013 des Rheingau-Taunus-Kreises, vergeben vom Architektenbeirat des Kreises, ist sich der Hochschullehrer aber sicher. "Die Jury ist von der Qualität der vier prämierten Objekte vollkommen überzeugt", so Prof. Moest.

Als Künstler wollte Prof. Moest seine Gilde aber nicht verstanden wissen, betonte er mit einem verschmitzten Augenzwinkern in Richtung des Kreisbeigeordneten Heinz Juhnke. Der hatte die Gäste zuvor im Kreishaus begrüßt und dabei ein Zitat des berühmten italienischen Architekten Renzo Piano erwähnt. Piano beschrieb seinen Beruf wie folgt: "Der Beruf des Architekten ist eine abenteuerliche Tätigkeit: Ein Grenzberuf in der Schwebe zwischen Kunst und Wissenschaft". Doch dass es auch Verbindungen zur Kunst geben kann, unterstrich vor allem der Vorschlag der Landschaftsarchitekten Bittkau-Bartfelder aus Wiesbaden.

Das Büro entwickelte für den Welterbeweinberg hoch über Lorch die "Stickelbank", einer aus den typischen Weinbergspfählen zu einem Bündel geschnürten Sitzgelegenheit für 20 Personen. Sie ist der Mittelpunkt der Aussichtsterrasse. Dabei regionaltypische Materialien verwendet. Moest: "Eine witzige Idee und ein Statement." Dafür gab es den Architekturpreis 2013.

Ebenfalls einen ersten Preis gab es für Planung und Realisierung des Einfamilienhauses des Büros Jenner Architekten, das in Hohenstein-Holzhausen realisiert wurde. Die Jury zeigte sich beeindruckte von der Einbindung des Hauses in die unmittelbare Landschaft. "Das Gebäude sticht aus der Bebauung des Nassau-Viertels in Idstein heraus", so lautete das Urteil von Prof. Moest zum Neubau der Produktions- und Lagerhalle in Verbindung mit Verwaltungsgebäude und Showroom der Firma Storck Bicycle GmbH. Der Architekt Sever Severain konnte sich auch über einen ersten Preis freuen.

Auch die Wohnanlage mit 21 Wohneinheiten in Idstein des Architektenbüros Traut wurde von der Jury gewürdigt. Die "städtebauliche Präsenz des scharfkantigen Baukörpers" wurde dabei als überaus positiv bewertet. Aus den Händen der Vorsitzenden des Architektenbeirates Regina Mayerhofer gab es auch für diese Objekt einen ersten Preis.