„Wir wollen den Breitband­ausbau gemeinsam nach vorne bringen!“

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Kreisentwicklung

Symbolischer Spatenstich mit Landrat Frank Kilian und Staats­sekretär Patrick Burghardt in Idstein / Auf der Datenauto­bahn soll mehr „Last“ rascher befördert werden

Symbolischer Spatenstich mit Landrat Frank Kilian und Staatssekretär Patrick Burghardt in Idstein / Auf der Datenautobahn soll mehr „Last“ rascher befördert werden / „Wirtschaftlichkeitslückenförderung“

Der Begriff sei ein Wort-Ungetüm und kaum zu merken, weshalb er sich ihn aufgeschrieben habe, berichtet der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung, Patrick Burghardt. Es geht um „Wirtschaftlichkeitslückenförderung“ und meint ganz allgemein den Breitbandausbau in Deutschland. Mit der Förderung von Bund und Land sollen schnellstmöglich auf den Datenautobahnen mehr „Gigabit-Last“ mit hoher Geschwindigkeit transportiert werden, wie es Burghardt formulierte. Alleine im Kreisgebiet sollen bis Ende 2020 Internetverbindungen mit mindestens 50 Mbit möglich sein. Gemeinsam mit Landrat Frank Kilian, Manfred Henning von „ateneKOM“, Fuat Dala von der Telekom und Detlef Landgraf von der Firma Seibold nahm der Staatssekretär den „symbolischen Spatenstich“ für den Breitbandausbau im Gewerbegebiet in Idstein vor. Dabei lautete die Botschaft: „Wir wollen den Breitbandausbau gemeinsam nach vorne bringen!“

Für den Ausbau in den unterversorgten Gebieten im Kreis werden zirka 20 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren investiert. Die Wirtschaftlichkeitslücke von zirka acht Millionen Euro übernehmen Bund (3,7 Millionen Euro), Land Hessen (2,6 Millionen Euro) und 1,8 Millionen Euro stammen von den kreisangehörigen Kommunen und dem Rheingau-Taunus-Kreis. Den Rest trägt die Telekom, die die Ausschreibung als einziger Bieter gewann.

Laut dem zuständigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Achim Staab, werden rund 5.200 Gebäude mit 9.000 privaten Haushalten sowie 209 Gewerbebetriebe und 34 Schulen von dem Vorhaben profitieren. Sie erhalten einen schnelleren und leistungsfähigeren Zugang zum Internet. 476 Kilometer Glasfaser verlegt die Telekom und 106 Kabelverzweiger stellt sie in fünf Abschnitten von Ost nach west auf. Dafür sind 121 Kilometer Tiefbauarbeiten notwendig.

Dann, so Landrat Frank Kilian, verschwinden endlich die letzten „weißen Flecken“ im Kreisgebiet, werden die Anschlüsse mit weniger als 30 Mbit pro Sekunde auf 50 Mbit pro Sekunden angehoben. Größere Datenmengen können dann schneller vom eigenen Computer „in die Welt“ verschickt werden, was vor allem für einheimische Unternehmen von Bedeutung ist. Der Startschuss zum weiteren Breitbandausbau sei nun erfolgt. Kilian: „Wir sind einen großen Schritt vorangekommen.“ Nun ginge es darum, zügig den Ausbau zu realisieren. In diesem Zusammenhang appellierte der Landrat an die Telekom, noch einmal über den Ausbauplan, der ein Vorgehen von Ost nach West vorsieht, nachzudenken. Vielleicht kann noch korrigierend eingegriffen werden, „um den Frieden zwischen den Kommunen zu erhalten“.

Ein Hinweis, den Fuat Dalar von der Telekom aufnahm. Er bat um Verständnis, das beim Ausbau „nicht jeder der erste sein kann“. Dalar versprach aber, dass „der Breitband-Hunger gestillt wird.“ „Der Breitbandausbau geht weiter“, so der Mitarbeiter der Telekom und weiter: „Die Telekom investiert in den Markt.“ Fuat Dalar wie Manfred Henning von der „ateneKOM“ lobten zudem die gute Zusammenarbeit mit dem Kreis und den weiteren Beteiligten. „Mit dem heutigen Tag nimmt der Breitbandausbau im Kreis Tempo auf!“, so Henning. Anschließend nahmen die Beteiligten den symbolischen Spatenstich vor.

Landrat Frank Kilian, Staatssekretär Patrick Burghardt, Detlef Landgraf von der Firma Seibold, Manfred Henning („ateneKOM“) und Fuat Dalar von der Telekom (v.l.n.r.)

Der Breitbandausbau im Kreis nimmt Fahrt auf: (von links) Landrat Frank Kilian, Staatssekretär Patrick Burghardt, Detlef Landgraf von der Firma Seibold, Manfred Henning („ateneKOM“) und Fuat Dalar von der Telekom.