„Wir wollen BUGA-Luft schnuppern und uns den richtigen Schwung für unsere Arbeit holen“

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Kreisentwicklung

Informationsfahrt zur Gartenschau nach Heilbronn von der Entwicklungs­agentur Rheinland-Pfalz / Karl Ottes: „Viel Neues und Wissenswertes erfahren“

Informationsfahrt zur Gartenschau nach Heilbronn von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz / Karl Ottes: „Viel Neues und Wissenswertes erfahren“

„Wir wollen die Bundesgartenschau 2019 vor allem als einen Motor und einen Voran-Treiber eines Städtebau- und Regionalentwicklungskonzeptes kennenlernen, um daraus wiederum Anregungen für die Steuerung der BUGA-Planungen im Welterbe Oberes Mittelrheintal zu erhalten und zu sehen, wie solche Konzepte in der Praxis umgesetzt wurden“, waren laut Projektleiter Rolf Wölfert von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz das Ziel der Fahrt von einigen hauptamtlichen kommunalen Verantwortungsträgern in die diesjährige BUGA-Stadt am Neckar. Oder wie es der Welterbe-Dezernent des Rheingau-Taunus-Kreises, Karl Ottes, formulierte: „Wir wollen BUGA-Luft schnuppern und uns den Schwung für unsere Arbeit holen. Denn es geht darum, die Menschen im Mittelrheintal von den Chancen und vor allem dem Nutzen des Großevents zu überzeugen und eine Aufbruchstimmung in der Region zu erzeugen.“

Schließlich findet die Bundesgartenschau - kurz BUGA - 2029 im Mittelrheintal statt; auf etwa 70 Kilometern zwischen Koblenz und Bingen / Rüdesheim am Rhein. „Eine Herausforderung“, so Rolf Wölfert, denn „bisher fanden die Bundesgartenschauen - mit Ausnahme etwa des Havellandes 2015 - in der Regel in Städten statt“. Eine Bundesgartenschau auf einer Fläche von 70 Kilometer innerhalb eines UNESCO-Welterbes stellt deshalb doch noch Neuland dar.

„Wir müssen loslegen, um gerade auch das ambitionierte Regionalentwicklungskonzept, eine einmalige Chance für die gesamte Region, vorzubereiten“, meint Rüdesheims Bürgermeister Volker Mosler und mahnt zur Eile. Diese zehn Jahre seien ein vermeintlich langer Zeitraum, der vor allem eines suggerieren: „Wir haben ja noch Zeit!“ Doch darauf will niemand spekulieren und deshalb diente die Reise der Beantwortung wichtiger Fragestellungen. „Wie schaffen wir es, die spürbare Aufbruchstimmung im Mittelrheintal in eine dauerhafte und positive Atmosphäre zu verwandeln, frei nach dem Motto: ‚Wir sind BUGA!‘“, so Ottes.

An den Toren der BUGA in Heilbronn wurde die Delegation von Geschäftsführer Hans Peter Fass, dem Leiter von Projektmanagement und Betrieb, Berthold Stückle, und von Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH, begrüßt. Hans-Peter Fass und Berthold Stückle hatten 2011 die Bundesgartenschau in Koblenz erfolgreich durchgeführt und sind deshalb in der Region „gute Bekannte“. Dr. Schumm verwies in seinem Vortrag auf die Vernetzung in der Region hin, die von großer Bedeutung war. „Das Umland findet sich auf der BUGA wieder“, so der Geschäftsführer. Dadurch ist die Region Heilbronn-Franken zusammengewachsen: „Die BUGA hat eine gemeinsame Identität der Stadt mit dem Umland geschaffen und andererseits identifizieren sich die Menschen mit der BUGA.“

Das lässt sich auch den Zahlen. Zirka 2,15 Millionen Menschen besuchten bis kurz vor Toresschluss am 5. Oktober die Gartenschau in Heilbronn. Die Entwicklung des einstmals grauen Areals, „wo sich nachts niemand hinwagte“ zur Erlebniswelt „Garten und Stadtentwicklung“ erläuterte Berthold Stückle. Einst gehörte das Areal zum Güterbahnhof. Im Rahmen der BUGA wurde es zu einem neuen Quartier der Stadt weiterentwickelt. 22 Häuser - schon bewohnt - stehen bereits im Gelände und wurden von 22 verschiedenen Architekten geplant und gebaut. „Diese Stadtausstellung mit ihrem einzigartigen Konzept steht medial im Focus des Interesses; gerade von Städteplanern“, so Stückle.

Deshalb konnte das Motto umgesetzt werden: „Ruhe und Stille finden, Experimenten machen, Neues erfahren, Sommerglück genießen, Innovationen und Wohnen inmitten eines Gartenfestivals erleben und tausendundeine Möglichkeiten, sich an farbenprächtigen Blumen und Themengärten zu erfreuen.“ Die zirka 2,2 Millionen Besucher der BUGA nahmen das Konzept jedenfalls an. Für die Delegation stand am Ende fest: „Viele neue Informationen und Ideen konnten wir mitnehmen. Die Präsentation von Planung und Umsetzung war beeindruckend. Der Besuch in Heilbronn dient uns als Ansporn."

Wissenswertes über die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn berichtet Bertold Stückle (2. von rechts) den Gästen aus dem Rheingau und dem Mittelrheintal, Karl Ottes, Rolf Wölfert (links) und Volker Mosler, die das Maskottchen der BUGA 2019 einbinden.