„Wir möchten unsere Erfahrungen und erwor­benen Kenntnisse an andere weiter­geben“

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Teilnehmer des Sozialraum­projektes Eltville wollen als ehrenamtliche Selbsthilfe­gruppe fortbestehen / Lob für die Eigeninitiative

Teilnehmer des Sozialraumprojektes Eltville wollen als ehrenamtliche Selbsthilfegruppe fortbestehen / Lob für die Eigeninitiative

„Wir möchten unsere Erfahrungen und erworbenen Kenntnisse an andere weitergeben“, betonen Nicole Angler und Günter Röhm, beide Teilnehmer des Sozialraumprojektes Eltville, beim Abschlusstermin im Mehrgenerationenhaus-Müze (MGH) in Eltville. Das soll in Form einer ehrenamtlich geführten und arbeitenden Selbsthilfegruppe geschehen, die sich an einem noch festzulegenden Tag in den Räumen des MGH-Müze trifft, um als Ansprechpartner für die Gruppenmitglieder, aber auch Langzeitarbeitslose zu dienen, die nicht an dem Projekt teilnehmen konnten, zu dienen. Eine Idee, die bei Eltvilles Bürgermeister Patrick Kunkel, Christoph Burgdorf, Geschäftsführer der ProJob Rheingau-Taunus GmbH, und Klaus Schönberger vom Kommunalen JobCenter des Kreises positiven Anklang fand.

„Ich wurde von einige Menschen hier aus Eltville angesprochen, die auch seit längerer Zeit ohne Arbeit sind, ob sie nicht doch noch am Projekt teilnehmen können“, erzählt Nicole Angler. Da dies nicht möglich war, entwickelte sie die Idee einer Selbsthilfegruppe. „Zudem gibt es einen engen, über die Monate gewachsenen Zusammenhalt bei den Teilnehmern des Sozialraumprojektes, den wir nicht einfach aufgeben wollen“, berichtet Röhm. Die Teilnehmer wollen sich weiterhin unterstützen und darüber hinaus als eine Art Multiplikator fungieren. „Wir können ein Stück von dem zurückgeben, was uns im Projekt an Wissen mitgegeben wurde“, so Nicole Angler. Deshalb soll es sich um eine offene Gruppe handeln, zu der Langzeitarbeitslose stoßen können.

Es sei nicht an eine Kopie des Sozialraumprojektes gedacht, „dafür fehlt uns das Wissen, aber wir können ein Ansprechpartner sein, ein Netzwerk zur Selbsthilfe aufbauen, Fragen von Betroffenen an die richtigen Stellen weiterleiten, Referenten einladen, um über bestimmte Themen zu berichten“. Die entstandenen Kontakte könnten dabei hilfreich sein. „Wer selbst von Arbeitslosigkeit betroffen war oder noch ist, der seine Erfahrungen gemacht hat, der findet einen schnelleren Zugang zu jenen, die auch ohne Arbeitsstelle sind“, betont Nicole Angler

Für Burgdorf ist dieser Ansatz eine neue positive Entwicklung, der er wie Bürgermeister Kunkel aufgeschlossen gegenübersteht. Burgdorf kündigte an, mit dem hessischen Sozialministerium, das das offizielle Sozialraumprojekt aus Mitteln des Landes finanziert, zu sprechen, ob von dort eine kleinere, finanzielle Unterstützung für die im Aufbau befindliche Selbsthilfegruppe möglich ist. Als Treffpunkt kann sich Bürgermeister Kunkel einen Raum in dem MGH-Müze vorstellen. Weitere Gespräche soll in den kommenden Wochen geben, um die Pläne zu konkretisieren. „Wer mehr über die Gruppe erfahren will, kann sich an das Ehrenamtsbüro der Stadt unter ehrenamt@eltville.de wenden“, betont Nicole Angler abschließend.