„WIR-Koor­dination ist im Kreis­haus verankert“

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Kleine Darstellung

Landrat Burkhard Albers informiert Referats­leiterin Wiebke Schindel über den aktuellen Stand des Landes­programmes / Lob für die Arbeit der Integrations­lotsinnen

Landrat Burkhard Albers informiert Referatsleiterin Wiebke Schindel über den aktuellen Stand des Landesprogrammes / Lob für die Arbeit der Integrationslotsinnen

Seit über einem Jahr beteiligt sich der Rheingau-Taunus-Kreis an dem Landesprogramm „WIR“ des Hessischen Ministerium für Soziales und Integration. Über den aktuellen Stand des Projektes im Kreis und die ersten Ergebnisse ließ sich nun die zuständige Referatsleiterin Wiebke Schindel in Vertretung von Staatssekretär Jo Dreiseitel im Kreishaus von Landrat Burkhard Albers, der Dezernentin für Integration, Dorothee Nabrotzky, und Gabriele Schuster von der „WIR“-Koordination informieren. Albers‘ Zwischenbilanz fiel dann auch positiv aus: „Die WIR-Koordination ist im Kreishaus verankert.“ Es gebe viele Schnittstellen von der WIR-Koordination zu den Fachdiensten in der Kreisverwaltung.

Mit dem neuen Landesprogramm „WIR“ fördert das Land Projekte für die Etablierung einer Willkommens- und Anerkennungskultur sowie Initiativen zur interkulturellen Öffnung von Institutionen, wie etwa Kreisverwaltungen, Vereinen und Verbänden, so Wiebke Schindel. Schließlich ist Integration „eine wesentliche Strukturfrage unserer Gesellschaft und muss von allen gemeinsam gestaltet werden“. So soll gerade auch die Integrationsarbeit in Vereinen und Verbänden und in den Kommunen gestärkt werden.

„WIR“-Koordinatorin Gabriele Schuster konnte dann deutlich machen, dass der Aufbau von Strukturen im Rahmen der „WIR“-Koordination erfolgt ist. So gibt es eine Kooperation zur Schulsozialarbeit und zum Jugendbildungswerk (JBW) im Kreis. Desweiteren wurde eine Fragebogenaktion in der Kreisverwaltung erfolgreich abgeschlossen: Danach sind die Kenntnisse von 21 unterschiedliche Sprachen in der Kreisverwaltung vorhanden. Die weitere interkulturelle Öffnung der Verwaltung soll noch weiterentwickelt werden. Gemeinsam mit dem JBW und der Schulsozialarbeit sind Seminare zu den Themen Migration, Rechtsextremismus und Religion geplant. Gabriele Schuster: „Viele kennen ihre eigene Religion nicht und haben so auch wenig Kenntnis über andere Religionen.“

Große Bedeutung messen alle Beteiligten der Arbeit der Integrationslotsinnen bei. Die WIR-Koordinatorin Christine Knapp-Aschberger war und ist für die Qualifikation und die Netzwerksarbeit in Bereich zuständig. „Die Integrationslotsinnen sind der Kontakt zur Basis“, so Schuster und Landrat Albers: „Wenn es die Integrationslotsinnen nicht gäbe, müssten wir sie schnellsten erfinden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil, um Integration voranzutreiben.“ Rodica Fackelmann, Integrationslotsin aus Taunusstein, und Nuran Özdemir, Integrationslotsin aus Lorch, berichteten von ihrer Arbeit. So übersetzten die Taunussteiner Integrationslotsinnen im Rahmen der Aktion „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ die Geschichte der „Raupe Nimmersatt“ in zehn Sprachen. Zudem stellte Rodica Fackelmann das Konzept des „Café International“ vor, einem Ort der Begegnungen für Menschen verschiedener Nationalitäten, in dem nur Deutsch gesprochen werden darf.

Anschließend stellte die Integrationsdezernentin des Kreises, Dorothee Nabrotzky, die Schwerpunkte ihrer Arbeit vor. Ralf Bachmann wies auf den Feuerwehr-Dialog hin, dessen Ziel es sei, Menschen mit Migrationshintergrund für den Rettungsdienst in den Feuerwehren zu gewinnen. Das Schwerpunktthema des Jahrbuches 2016 des Kreises mit dem Titel „Integration: Gastarbeiter – Migration –Flüchtlinge“ präsentierte Christoph Zehler. Ein gelungenes Werk mit vielen interessanten Beiträgen, wie Wiebke Schindel lobend erwähnte. Sie hätte schon einige Beiträge des Schwerpunktthemas mit Interesse gelesen.

Integrationsdezernentin Dorothee Nabrotzky (3. von rechts) überreicht der zuständigen Referatsleiterin im Hessischen Sozialministerium, Wiebke Schindel (3. von links), das Jahrbuch 2016 mit dem Thema Integration. Von links: „WIR“-Koordinatorin Gabriele Schuster, Rita Czymai sowie die beide Integrationslotsinnen Rodica Fackelmann und Nuran Özdemir.