"Wir beobachten die politische Entwicklung in Ungarn mit großer Aufmerksamkeit"

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Partnerschaften

Delegation des Kreistages besucht das ungarischen Partnerkomitat / Wünsche für Kooperationen



Eine Delegation der Rheingau-Taunus-Kreises besuchte Mitte Oktober das ungarische Partnerkomitat Borsod-Abauj-Zemple

Delegation des Kreistages besucht das ungarischen Partnerkomitat / Wünsche für Kooperationen

Eine Delegation der Rheingau-Taunus-Kreises besuchte Mitte Oktober das ungarische Partnerkomitat Borsod-Abauj-Zemplen mit Vertretern nahezu aller Fraktionen im Kreistag und dem Kreistagsvorsitzenden an der Spitze. Geleitet wurde die Delegation in Vertretung von Landrat Burkhard Albers durch den Kreisbeigeordneten Heinz Juhnke, der die Gespräche mit den ungarischen Freunden ausdrücklich wegen ihrer konstruktiven Atmosphäre lobte.

Im Zentrum der Gespräche standen Fragen der Energieversorgung, hier insbesondere die Nutzung erneuerbarer Energien im Komitat, und der Zusammenarbeit im Bereich des Weinbaus. Beim Besuch der Universität in Miskolc erklärte der Präsident der Universität, Prof. Gyula Patko, dass seitens der Universität Miskolc nach der Neubesetzung der Stelle des Dekan für den Fachbereich Weinbau mit Prof. Dr. Hegedüz die Gespräche aus den Jahren 2008/2009 aufgegriffen werden sollen, die zum damaligen Zeitpunkt noch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt hatten. Mit der Neubesetzung im Fachbereich Weinbau seinen hierfür neue Voraussetzungen geschaffen, um in Gesprächen eine Zusammenarbeit der Universität Miskolc und der Forschungsanstalt in Geisenheim auszuloten.

Weiterhin wurde ausführlich das Thema der Einführung von dualen Ausbildungsgängen im Komitat und in Ungarn insgesamt diskutiert. Kreisbeigeordneter Juhnke freute sich in diesem Zusammenhang über die Begleitung der Delegation durch den Geschäftsführer der Exina, Zsolt Gheczy, der bereits mehrere Delegationen des Kreises begleitete und durch seine umfangreichen Erfahrungen in Bezug auf die beiden Ausbildungssysteme in Ungarn und Deutschland eine große Hilfestellung für die Gespräche darstellte.

In allen Gesprächsbereichen wurde vereinbart, dass von ungarischer Seite in Kürze schriftlich die Kooperationswünsche konkret formuliert werden und sodann mit den Fachleuten im Rheingau-Taunus-Kreis besprochen werden.

Neben diesen inhaltlichen Gesprächen besuchte die Delegation ebenfalls die Partnerstädte von Geisenheim und Heidenrod. In Szerencs wie in Mad informierten die örtlichen Bürgermeister über die Arbeit der kommunalen Partnerschaften und betonten, dass in den zum Teil schon jahrzehntelangen Partnerschaften viele menschlichen Kontakte entstanden seien, die zum Teil auch im regelmäßigen Jugend- und Schüleraustausch gemündet sind.

Bei Gesprächen mit Mitgliedern der ungarischen Nationalversammlung in Budapest, wie auch bei allen anderen politischen Ebenen wurde von Seiten der Delegation die Sorgen zum Ausdruck gebracht, die mit der 2/3 Mehrheit der Fidesz in der ungarischen Nationalversammlung verbunden seien. Kreisbeigeordneter Juhnke erklärte in diesem Zusammenhang, dass die Delegation den Beitrag des ungarischen Volkes am Gelingen der deutschen Einheit für unverzichtbar hält und deshalb "die Entwicklungen in Ungarn mit großer Aufmerksamkeit verfolgt würden". Allerdings sei die Partnerschaft mit dem Komitat Borsod-Abauj-Zemplen eine Partnerschaft der Menschen und nicht der Parteien.

Die ungarischen Gastgeber betonten, dass sie es für ausgesprochen wichtig halten, dass der Dialog durch die Partnerschaften fortgesetzt wird und man miteinander und nicht übereinander spricht. Landrat Burkhard Albers hat in einem Brief an den neuen Komitatspräsidenten Dr. Roland Mengyi, die Vertreter des Komitates zu einem Gegenbesuch im Jahr 2013 eingeladen.