Wichtiges Mosaiksteinchen auf dem Weg zum klimaneutralen Landkreis

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Abfallwirtschaft

EAW und Biomasse Heidenrod nehmen Biomasse-Kraftwerk in Betrieb



Bereits 2011 wurden die Weichen für das Engagement des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft des Rheingau-Taunus-Kreises (EAW) am Biomasse-Kraftwerk in

EAW und Biomasse Heidenrod nehmen Biomasse-Kraftwerk in Betrieb

Bereits 2011 wurden die Weichen für das Engagement des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft des Rheingau-Taunus-Kreises (EAW) am Biomasse-Kraftwerk in Heidenrod-Kemel gestellt.

Ende 2013 nahm das Kraftwerk auf dem Gelände der Kopp Umwelt GmbH den Probebetrieb auf, seit Ende Februar läuft die Anlage im Regelbetrieb. Am 18. März 2014 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme. "Ein wichtiges Mosaiksteinchen für die Umsetzung des Energiekonzept des Rheingau-Taunus-Kreises", so Landrat Burkhard Albers bei der Inbetriebnahme. Im Rheingau-Taunus-Kreis soll bis 2020 nicht mehr Strom verbraucht werden, als gleichzeitig aus Erneuerbaren Energien erzeugt wird. Ebenso soll der Kohlendioxid-Ausstoß im gleichen Zeitraum um 40 Prozent reduziert werden. Dafür brauche man Partner, die mit der Naturenergie Heidenrod GmbH gefunden seien.

Im Naturenergiepark Heidenrod sorgen bereits Windkraftanlagen sowie die größte Photovoltaikanlage des Landkreises für Strom aus Erneuerbaren Energien. Nun kommt der dritte Baustein dazu: Das Biomassekraftwerk, das rund 12,78 Millionen Euro gekostet hat, und im Jahr 22.000 Megawattstunden Strom erzeugen wird. Damit können laut Harald Gschweng, Geschäftsführer der Naturenergie Heidenrod GmbH, 5.500 Vierpersonenhaushalte mit Strom versorgt werden. Das Kraftwerk liefert rund um die Uhr Strom, auch wenn Windräder stillstehen und Photovoltaik mangels Sonnenlicht nicht in Betrieb sind.

Mit 2,7 Megawatt Nennleistung ist die Anlage auf das in der Region verfügbare Brennmaterial - zirka 32.000 Tonnen - zugeschnitten.

Den größten Teil des Brennstoffes für das Biomassekraftwerk - nämlich 24.000 Tonnen - liefern die Bürgerinnen und Bürger des Rheingau-Taunus-Kreises. Mit ihrem Grünschnitt und zusätzlichem holzhaltigen Abfallmaterial aus Garten-, Park- und Landschaftspflege, aus Rückschnitt von Straßenbegleitgrün und aus der Waldbewirtschaftung - insgesamt 32.000 Tonnen jährlich - wird das Kraftwerk betrieben.

Damit können zirka 15.000 Tonnen CO2 jährlich gespart werden. Aber nicht nur das Klima profitiert von dem Betrieb dieser Anlage, sondern auch die Abfallgebührenzahler. Der EAW hält eine Beteiligung an der Kraftwerkgesellschaft in Höhe von 25 Prozent. Das entspricht einem Wert von 1,375 Millionen Euro. Hierbei rechne man mit einer Rendite von 5,4 Prozent erläutert Landrat Albers. Mit dieser Rendite sollen die Abfallgebühren im Kreis stabil gehalten werden.

Die Liefervereinbarung hat der EAW im Rahmen der Ausschreibung der Einsammlung und Verwertung der Grünschnittmengen mit der Firma Kopp Umweltservice bereits 2011 abgeschlossen.