Werbe­folien für Parfümerie-Kette ist „Made in Rhein­gau-Taunus-Kreis“

Landrat Frank Kilian besucht das Unternehmen „Oschatz Visuelle Medien“ in Niedernhausen / Infotafeln für Museen / Führendes Unternehmen für Grafikprodukte

Wer eine Filiale der größten, international tätigen Parfümerie-Kette betritt, wird von wohlriechenden Düften begrüßt, aber auch mit visuellen Reizen angesprochen, die die Kundin oder den Kunden rasch zu den exklusiven Marken – sei es nun ein angesagtes Parfüm für die Dame oder ein neues Aftershave für den Herrn – locken. Großflächige, hochwertig produzierte Werbeplakate in Farbe oder schwarz-weiß weisen den Weg und „unterstützen“ die Kaufentscheidung beim „Partner in Sachen Schönheit“. Der „Beautymarkt“ boomt, was auch Daniel Oschatz und seinen Bruder Wolfgang in Niedernhausen freut. Ihr Unternehmen „Oschatz Visuelle Medien“ produziert derzeit nämlich die hochwertigen Druckfolien für die Werbekampagne eines berühmten Herstellers von Damendüften, die dann in den Filialen zu sehen sein werden.

Nicht ohne Stolz betont Daniel Oschatz: „Unsere Firma gehört zu einem der führenden Unternehmen für Grafikprodukte.“ Kunden sind neben der größten Parfümerie-Kette auch eine bekannte Discounter-Kette, für die das neue Innendesign gedruckt wird. Doch Oschatz setzt nicht nur auf Werbemittel und Ladenausstattung, sondern ist auch in einem weiteren Segment – mit steigender Tendenz – tätig. „Der Bereich Museum und Kultur floriert“, sagt Oschatz. Die Informationstafeln für die Ausstellung zum Karl-Marx-Jahr in Trier, für Museen in ganz Deutschland oder beispielsweise die für das KTM-Besucherzentrum des Motorradherstellers im österreichischen Mattighofen stammen aus dem Hause „Oschatz Visuelle Medien“ mit seinen rund 60 Mitarbeitern; darunter „vier bis fünf Auszubildende“.

In deren Arbeitstag ließ sich Landrat Frank Kilian von Daniel Oschatz einführen. „Wir haben im Kreis sehr viele interessante Unternehmen, hinter deren Kulisse ich einfach blicken will“, so der Landrat. Es sei spannend, welche Produkte und/oder welche Dienstleistungen sich hinter den Firmennamen, die man in den Gewerbegebieten liest, verbergen, wo die Produkte „Made in Rheingau-Taunus-Kreis“ zu entdecken sind. „Ich will Strukturen kennenlernen, aber auch Anregungen in den Gesprächen mit den Unternehmern erhalten“, betont Kilian zur Intention der Besichtigung von Betrieben. Schließlich sollten beide Seiten voneinander profitieren.

1922 wurde „Oschatz“ bereits als Fotostudio, Fotohandlung und Labor gegründet. 1950 siedelte der Betrieb nach Wiesbaden, wo er zuletzt in der Hasengartenstraße seine Produktionsstätte hatte. „Doch zuletzt war alles zu klein, zu eng, so dass die Möglichkeit zur Erweiterung an diesem Standort nicht bestand“, blickt Oschatz auf die jüngste Vergangenheit zurück. Nachdem die Brüder zwei Jahre erfolglos in Wiesbaden und im Rhein-Main-Gebiet nach einem Gelände gesucht hatten, wohin der Betrieb – mit Expansionschancen – umsiedeln konnte, wurden sie im Gewerbegeiet Niedernhausen fündig. „Verkehrstechnisch gut gelegen, somit leicht zu erreichen, das Gebäude hat noch freie Räume“, so Daniel Oschatz. Ein Glücksfall für die Brüder und die Mitarbeiter.

Wobei es einen Wermutstropfen gibt: „Wir suchen händeringend nach einem Programmierer.“ Der Arbeitsmarkt sei leergefegt, eine Ausbildung wird nicht angeboten. Das Unternehmen habe schon alles unternommen. Oschatz: „Das stellt für uns eine klare Wachstumsbremse dar!“ Mit der Breitband-Anbindung ist Daniel Oschatz dagegen zufrieden. Bei der Busanbindung im Gewerbegebiet sieht er jedoch Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Hinweis, den Landrat Frank Kilian aufnahm.