"Wenn Paare Eltern werden - zur Bedeutung von Kooperation"

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Erziehungsberatung

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert stellt den Jahresbericht 2012 der Jugend- und Familienberatungsstellen vor / Positives Beispiel



"Das Elternwerden und die damit verbundene, neue Situation verläuft bei vie

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert stellt den Jahresbericht 2012 der Jugend- und Familienberatungsstellen vor / Positives Beispiel

"Das Elternwerden und die damit verbundene, neue Situation verläuft bei vielen Paaren nicht so ganz problemlos; denn oftmals fehlt es dann an der Kooperation", betont Jugendhilfedezernentin Monika Merkert im Rahmen der Veröffentlichung des Jahresberichtes 2012 der beiden Jugend- und Familienberatungsstellen in Rüdesheim und Idstein. Um in solchen Lagen Unterstützung und Beratung anzubieten, hat die Beratungsstelle in Idstein das Seminar "Wenn Paare Eltern werden - zur Bedeutung von Kooperation" angeboten, das im Jahresbericht beschrieben wird. "Dies ist ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der beiden Beratungsstellen, denn das Seminar hilft, Konflikte in Familien gar nicht erst entstehen zu lassen", so Monika Merkert.

Denn plötzlich heißt es: "Nicht mehr Zweisamkeit sondern Dreisamkeit!" Das Paar muss nun plötzlich ein kleines Familienunternehmen managen und dabei bedeutsame Entscheidungen treffen. Natürlicherweise stoßen sie dabei auf unterschiedliche Haltungen, Überzeugungen, Einschätzungen und Bedürfnisse. Unterschiede können bereichernd sein - im günstigen Fall ergänzen sich die Eltern. Aus Unterschieden resultieren aber auch Konflikte, es kann zum Streit kommen. "Dies ist nicht weiter tragisch, problematisch wird es nur dann, wenn die Unterschiede nicht verhandel- und lösbar sind und daraus eine länger andauernde Spannung bzw. atmosphärische Störung resultiert. Dann können auch Kinder in der Familie darunter leiden", betonen die Leiter der Beratungsstellen Martina Kreikebaum-Movagharnia und Bernhard Wimmer-Kistler.

Im Seminar wird gezeigt, wie mit den "Störungen" umzugehen ist. Merkert: "Denn Ziel soll es niemals sein, den Konflikt oder Streit zu vermeiden, sondern wünschenswert für alle Beteiligten wäre es, einen fairen Streit auszutragen, an dessen Ende sich keiner als Sieger oder Verlierer fühlt." Doch auch soll es auch nicht zum "faulen Kompromiss" kommen. Doch wie kann nun gute elterliche Kooperation gefördert werden? Die Erziehungsberatungsstellen haben dazu ein Konzept entwickelt, um in einem Elterntraining die elterliche Kooperation zu stärken. Martina Kreikebaum-Movagharnia: "Damit können wir auch einer großen Zahl von Eltern eine effektive Maßnahme anbieten."

Zu den zentralen Aufgaben der beiden Jugend- und Familienberatungsstellen gehören die "Beratung als gemeinsamen Prozess, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Fragen zu Erziehung und Entwicklung, bei seelischen Problemen und Krisensituationen, bei Konflikten in der Familie, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten, bei Problemen im Kindergarten und Schule und bei Fragen zu Trennung und Scheidung unterstützend den Hilfesuchenden zur Seite stehen. Laut dem Bericht gab es im abgelaufenen Jahr eine relative Kontinuität in der Mitarbeiterschaft der beiden Jugend- und Familienberatungsstellen. Dadurch waren die Abläufe in den Beratungsstellen eingespielt, die Neuaufteilung von Aufgaben umgesetzt und die Einarbeitungen abgeschlossen.

Damit konnten sich die Beratungsstellen auf ihre Aufgabe im Bereich der Erziehungsberatung, der Eingliederungshilfe, dem Kinderschutz, der Prävention und Öffentlichkeitsarbeit konzentrieren. Diese Konzentration auf die Kerntätigkeit hatte eine erhebliche Fallzahlsteigerung im Bereich der Erziehungsberatung (+10 Prozent), der Eingliederungshilfe (+8 Prozent) und des Kinderschutzes (+44 Prozent) zur Folge. So stiegen die Fallzahlen von 802 in 2011 auf 881 im Jahr 2012, berichtet die Jugendhilfedezernentin Monika Merkert abschließend.