Wenn aus mathe­matischen For­meln Kunst wird…

|

Große Darstellung

Vernissage: Torsten Stier zeigt seine far­ben­frohen Bilder im Kreis­haus / Eine noch recht junge Kultur-Rich­tung

Vernissage: Torsten Stier zeigt seine farbenfrohen Bilder im Kreishaus / Eine noch recht junge Kultur-Richtung

Farbenfroh sind sie, manchmal auch sehr skurril und bizarr anmutend. Dem Betrachter lassen sie auf jeden Fall viel Spielraum für Interpretationen, was auf ihnen zu sehen ist. „Das sieht aus wie ein Korallenriff im Meer“, deutet eine Besucherin der Vernissage das Bild. „Dort ist ein Turm zu sehen“, so ihr Partner, der auf ein weiteres Werk zeigt. Es sind die Bilder von Künstler Torsten Stier, die zu einer anregenden Konversation und einer kleinen „Entdeckungsreise“ einladen. Der Architekt stellt seine Werke im Kreishaus in Bad Schwalbach unter dem Titel „Grenzbereiche der Mathematik – eine berechenbare Reise in eine unberechenbare Welt“ aus.

Doch wie entstehen Stiers Bilder, will nicht nur die Kreisbeigeordnete Monika Merkert wissen, die die Ausstellung offiziell eröffnete. „Basis der Werke sind mathematische Formeln“, berichtet Torsten Stier und spezielle PC-Programm, die erst in den vergangenen sieben Jahren entwickelt wurden. Es kann also von einer noch recht jungen Kunst-Richtung gesprochen werden. Torsten Stier stellt dann auch klar: „Unsere Köpfe sind zu klein für diese Art Mathematik.“ Seine Bilder basieren auf „Fraktalen“, also geometrischen Gebilden, die bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen. Wegen der Unterschiedlichkeit der „Fraktalen“ sieht kein Bild wie das andere aus. Aber natürlich greift der Künstler auch noch in die auf dem PC-Monitor entstehenden Bilder ein: Er ist für den Farben-Mix zuständig.

Bei den Zuhörern und den Betrachtern bleiben nach den erläuternden Worten die Bewunderung  und das Erstaunen. Und ein wenig Genugtuung. „Denn schon der Begriff Mathematik löste bei mir einen leichten Druck in der Bauchgegend aus und    natürlich Erinnerungen an den Mathe-Unterricht in meiner Schulzeit“, wie Monika Merkert freimütig gestand. Von den Werken Torsten Stiers zeigte sie sich beeindruckt. „Es ist zudem positiv, dass ganz unterschiedliche Kunstrichtungen hier im zweiten Stock des Kreishauses zu sehen sind“, so die Dezernentin.

Die Ausstellung „Algorithmische Kunst“ von Torsten Stier ist im zweiten Stock des Kreishauses in Bad Schwalbach, Heimbacher Straße 7, noch bis zum 29. Mai zu den Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 8.00 bis 16.00 Uhr und freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr zu sehen.