Wandern macht bewandert

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Jahrbuch

Präsentation des Jahrbuches 2020 des Rheingau-Taunus-Kreises / Chronik der Kommunen im Kreis

Präsentation des Jahrbuches 2020 des Rheingau-Taunus-Kreises / Chronik der Kommunen im Kreis

Rund 600.000 Wanderer sind im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. organisiert. 200.000 Kilometer befestigte Wanderwege gibt es in Deutschland. Weit über 100 davon führen durch den Rheingau-Taunus-Kreis und erleben derzeit einen wahren Ansturm. Wandern liegt nämlich im Trend und das mit steigender Tendenz. Längst hat es sein angestaubtes Image abgelegt und erfreut sich bei Jung und Alt großer Beliebtheit. Darüber hinaus genießt es im Rheingau-Taunus-Kreis eine langjährige Tradition. Für das Redaktionsteam des Jahrbuches sind dies Gründe genug, dieses Thema als Schwerpunkt zu wählen.
„Der Rheingau-Taunus-Kreis bietet mit seinen unterschiedlichen Landschaften und dem bereits bestehenden hervorragenden Wegenetz beste Voraussetzungen für Wanderlustige“, betont Landrat Frank Kilian.
Die Autoren berichten auf fast 80 Seiten von den historischen Anfängen der Pilger- und Wallfahrten, beschreiben das Wegemanagement und informieren über zeitgemäße Wanderformen wie das Geocaching, die moderne Form der Schnitzeljagd.

„Wandern macht bewandert“, davon ist Welterbe-Botschafter Wolfgang Blum fest überzeugt. In seiner kleinen Kulturgeschichte berichtet er über die verschiedenen Wanderformen und beleuchtet die unterschiedlichsten Beweggründe der wandernden Menschen.
Vom „Methusalem unter den Wanderwegen“ weiß Jörg Sobek zu berichten. Hier ist die Rede vom Rheinhöhenweg, der sich seit über 100 Jahren durchs Kreisgebiet schlängelt.
Wie aufwändig Pflege und Erhaltung des Wegenetzes sind, nimmt der Wanderer oft nur dann wahr, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Ein fehlendes Schild etwa oder eine nicht vorhandene Markierung. Andreas Wennemann macht in seinem Beitrag deutlich, welcher personelle Einsatz notwendig ist, die Infrastruktur „in Schuss zu halten“.

Journalist Thorsten Stötzer hat bei dem wandernden Handwerksgesellen Peter Siefer nachgefragt, wie es ihm in den vier Jahren seiner Wanderschaft ergangen ist, während sein Kollege Hendrik Jung erläutert, warum Wandern im Verein so schön ist und was es mit der Fünf Säulen-Philosophie von Sebastian Kneipp auf sich hat.
Wandern dient neben der sportlichen Betätigung auch dem Wissenserwerb. Redaktionsmitglied Ute Klein entführt die Leserinnen und Leser in den Schulungswald bei Heidenrod-Kemel, Beate Püsch begleitete eine Schulklasse auf ihrem Wandertag zum Niederwalddenkmal, zieht Vergleiche zu ihren eigenen Schulwandertagen und erlebt, dass solche Ausflüge auch heute noch ein wertvolles Gemeinschaftserlebnis sind. Mit Kind und Kegel unterwegs auf dem Limeserlebnispfad war Redaktionsmitglied Kerstin Wachter – ganz freiwillig übrigens –, was Claudia Niemann, ebenfalls Redaktionsmitglied, nicht von sich behaupten konnte. Um sich dann aber doch vom Wanderglück überzeugen zu lassen, brach sie mit Wolfgang Blum zu einer Erlebnistour auf dem Rheinsteig auf. Ob sie danach zu einer leidenschaftlichen Wanderin geworden ist? Der Artikel im Jahrbuch verrät es.
„Wir sind auf dem Weg zu einer der beliebtesten Wanderregionen der Nation“, so das Fazit von Landrat Kilian in seinem Ausblick zum Schwerpunktthema.

Neben dem Schwerpunktthema „Wandern durch Wald und Reben“ bietet das Jahrbuch 2020 des Rheingau-Taunus-Kreises auch interessante Blicke in die Vergangenheit der Region und in ihre Kulturgeschichte. Dazu gehört der Artikel von Sebastian Koch über Kloster Eberbach im Nationalsozialismus ebenso wie der Bericht von Claudia Niemann zum schwierigen Umgang mit dem Kalmenhof-Krankenhaus und der Beitrag von Walter K. Hell zur jüdischen Gemeinde in Eltville.
An die Gründung des Landwirtschaftlichen Vereins in Nassau vor 200 Jahren erinnert Redaktionsmitglied Dr. Rolf Faber.
Über zwei 25-jährige Firmenjubiläen – nämlich die Rheingau-Taunus Verkehrsgesellschaft und den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft – berichtet Dr. Christoph Zehler.

„Das Redaktionsteam geht aber auch auf die Gegenwart ein, denn wir wollen auch über Projekte und Entwicklungen vor der eigenen Haustür berichten“, betont Claudia Niemann. Schließlich ist in den vergangenen zwölf Monaten viel im Rheingau-Taunus-Kreis geschehen. Erwähnt seien nur die Themen City-Bahn oder die Machbarkeitsstudie zur Biosphärenregion Rheingau-Taunus/Wiesbaden/Main-Taunus. Hendrik Jung zieht zudem eine Bilanz zur Landesgartenschau.

Das Jahrbuch des Rheingau-Taunus-Kreises hat seit jeher auch die Funktion als Chronik des Kreises und seiner 17 Städte und Gemeinden. So findet sich auch im neuen Jahrbuch wieder alles Wichtige zu den Geschehnissen, die die Bürgerinnen und Bürger zwischen September 2018 und August 2019 bewegt haben. Enthalten sind zudem auch eine Liste mit neuen Büchern über den Kreis sowie Informationen über die Geschichts- und Heimatvereine, die Archive und Museen.

Das 286 Seiten umfassende Jahrbuch – vollgepackt mit viel Wissenswertem – ist erhältlich im Buchhandel und bei den Städten und Gemeinden und kostet 8,50 Euro. Herausgeber ist der Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises. Das Inhaltsverzeichnis und ein Suchregister der früheren Jahrgänge finden sich auf den Internetseiten des Landkreises unter www.rheingau-taunus.de/jahrbuch.

Die Redaktionskonferenz (v.l.n.r.): Ute Klein, Peter Neugebauer, Dr. Rolf Faber, Kerstin Wachter, Landrat Frank Kilian, Claudia Niemann, Wolfgang Blum, Walter K. Hell.