„Vorbildliche Zusammen­arbeit mit der Polizei“

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Polizeiliche Kriminalitäts­statistik 2016 wurde im Kreis­haus von Karl-Heinz Brassat und Stefan Genscher vorge­stellt / Weiterhin zweit-sicherster Kreis in Hessen

Polizeiliche Kriminalitätsstatistik 2016 wurde im Kreishaus von Karl-Heinz Brassat und Stefan Genscher vorgestellt / Weiterhin zweit-sicherster Kreis in Hessen

Lob gab es von Landrat Burkhard Albers schon gleich zu Beginn der Vorstellung der polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2016 im Kreishaus, als er die „vorbildliche Zusammenarbeit mit der Polizei“ im Kreisgebiet hervorhob. „Wir fühlen uns bei Ihnen gut aufgehoben“, betonte der Landrat in seiner kurzen Würdigung der polizeilichen Arbeit, die den Bürgerinnen und Bürger Sicherheit gebe. Mit Zufriedenheit nahm der Landrat dann auch zur Kenntnis, dass der Rheingau-Taunus-Kreis laut der aktuellen Statistik erneut der zweit-sicherster – nach dem Odenwaldkreis – in Hessen ist. Oder wie es der Leiter der Polizeidirektion Rheingau-Taunus, Polizeidirektor Karl-Heinz Brassat, kurz zusammenfasste: „Weniger Straftaten – höhere Aufklärungsrate!“

Nach Brassats Worten liegt die Aufklärungsquote bei 59,9 Prozent und damit nur leicht unter der Bestmarke der vergangenen zehn Jahren mit 60,3 Prozent aus dem Jahr 2014. So wurden der Polizei 2016 5.768 Delikte – 3,5 Prozent weniger wie im Jahr 2015 – angezeigt, von denen 3.427 aufgeklärt und der Täter ermittelt werden konnte. Somit gibt es Erfolge aus Sicht von Brassat und dem Leiter der Kriminalitätsbekämpfung in der Polizeidirektion, Polizeihauptkommissar Stefan Genscher, zu vermelden, gleichzeitig bereiten beiden aber Straftaten in bestimmten Bereichen, wie etwa bei den Wohnungseinbrüchen und jenen Einbrüchen in Gewerberäumen große Sorgen.

Bei diesen Straftaten gibt es nur einen niedrige Aufklärungsquote. „Reisende Täter“ suchen sich nach Brassats Worten gezielt Objekte aus, in die sie dann einbrechen. Logistische Merkmale sind dabei entscheidend, etwa die Nähe zu einer Autobahn. „Diese organisierten Täter spionieren die Objekte aus, planen auch den Fluchtweg, um dann den Einbruch zu verüben und sind schnell nach der Tat – meist – über die nahe Autobahnen wieder verschwunden“, so die Erfahrungen der Polizei. Solche reisenden Banden sind schwer zu ermitteln und dingfest zu machen.

Um jedoch solche Einbrüche, aber auch andere Straftaten, zu verhindern, setzt die Polizei auf Prävention und Beratung. Stefan Genscher; „Die Prävention genießt einen hohen Stellenwert in unserer Arbeit, um Straftaten zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren.“ Diese Maßnahmen zeigten Erfolg in den vergangenen beiden Jahren. Für den vorderen Rheingau wurde nun das Projekt „wachsamer Nachbar“ aufgesetzt, um Nachbarn zu sensibilisieren. Gezielt wurden auch Gewerbetreibende aufgesucht, um in Gesprächen auf geeignete Sicherungsmaßnahmen für das Objekt hinzuweisen.

Die Verteilung der Straftaten zeigt, dass der „einfache Diebstahl“ mit 18,60 Prozent vor dem „schwere Diebstahl“ mit 14,72 Prozent und knapp vor den „Sachbeschädigungen“ mit 14,36 Prozent liegt. Auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau bewegen sich zudem die Tötungsdelikte. Die Statistik 2016 weist zwei Fälle auf, wovon einer der Mord an einer syrischen Frau nach einem Familienstreit in Rüdesheim ist. Letztlich sieht sich die Polizei im Rheingau-Taunus-Kreis in ihrer Vermutung bestätigt, dass die Zuwanderer im strafrechtlichen Sinne „nicht auffälliger als die Deutschen“ sind. Im Rheingau-Taunus-Kreis wurden 269 Fälle erfasst. Dabei handelt es sich um 77 ausländerrechtliche Verstöße, um 95 Fälle, bei denen Konflikte meist in Unterkünften zu Handgreiflichkeiten ausarteten und um 27 Fälle – vorwiegend – von Ladendiebstählen, bei denen etwa Lebensmittel oder Kosmetika entwendet wurden.