Von der Inte­gration einstiger „Gastarbeiter“ ...

|

Kleine Darstellung

... bis zur Aufnahme von Flücht­lingen / Jahr­buch 2016 des Rheingau-Taunus-Kreises wird am 12. Novem­ber präsen­tiert / Redaktion wagt Spagat

... bis zur Aufnahme von Flüchtlingen / Jahrbuch 2016 des Rheingau-Taunus-Kreises wird am 12. November präsentiert / Redaktion wagt den Spagat

Vincenzo Ricci ist seit 46 Jahren in Deutschland, Hamid Amirkhani seit nunmehr drei Jahren. Beide stehen für ein Thema, das in diesen Tagen nicht nur im Rheingau-Taunus-Kreis sehr kontrovers diskutiert wird: Deutschland zwischen Integration von einstigen „Gastarbeitern“ und der Aufnahme von Flüchtlingen. Das Jahrbuch 2016 des Rheingau-Taunus-Kreises mit dem Titel „Integration: Gastarbeiter – Migration – Flüchtlinge“, das am Donnerstag, 12. November 2015, 17.00 Uhr, in der Cafeteria des Kreishauses in Bad Schwalbach, Heimbacher Straße 7, der Öffentlichkeit präsentiert wird, widmet sich in seinem Schwerpunkt diesem „heißen Eisen“. Es zeigt, mit welchen Projekten und Ideen diese Herausforderung seit den 60er Jahre angegangen wurde, und es beschreibt den aktuellen Entwicklungsstand.

„Die Redaktionskonferenz hat einen – gewagten – Spagat hingelegt“, beschreibt Landrat Burkhard Albers die Ausgangslage und die überaus rasante Entwicklung im Hinblick auf die stetig steigenden Zahlen der im Kreis zu betreuenden Flüchtlinge. „In welcher besonderen Situation wir uns zum Zeitpunkt der Jahrbuch-Veröffentlichung befinden würden, konnte zu Beginn des Jahres niemand voraussehen“, so der Landrat als Herausgeber des Jahrbuches. Dass der Kreis Notunterkünfte bereitstellen muss, konnte bei der Planung des Buches niemand wissen. Die Jahrbuch-Redaktion ließ sich jedoch von den Veränderungen nicht entmutigen. „Das Jahrbuch ist aber mehr als eine Augenblicksbeschreibung“, stellt Redaktionsmitglied Claudia Niemann fest. Vielleicht muss man über einen zweiten Teil nachdenken.

Die Redaktionskonferenz und die Autoren haben den Spagat zwischen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und der Aufnahme von Asylsuchenden in der jüngsten Vergangenheit geschafft. Es ist ihnen gelungen, ein komplexes, in seinen einzelnen Fragestellungen überaus kontroverses Thema für die Leserin / den Leser nachvollziehbar darzustellen. „Im Schwerpunkt zeigen wir, wie das Zusammenleben von Deutschen und Migranten in den vergangenen Jahrzehnten funktionierte und wo sicherlich auch Fehler gemacht wurden“, so Albers. Denn Integration erledigt sich nicht von selbst und erfordert von allen Betroffenen Zugeständnisse.

Das Jahrbuch stellt auch die Willkommenskultur im Kreis dar, die Flüchtlingen entgegengebracht wird. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger legten die Zuschauerrolle inzwischen ab, um ganz aktiv zu helfen, damit sich die Flüchtlinge in ihre neue Umgebung einfinden können. „Wir gehen auf persönliche Biografien ein“, so Niemann, die von der Qualität der Beiträge überzeugt ist. „Nach dem Thema ‚Bildung‘ im Jahrbuch 2015, das inzwischen fast ausverkauft ist, hat sich die Redaktionskonferenz erneut an ein brandaktuelles Thema gewagt und interessante Beiträge ausgewählt.“

Das Jahrbuch wird von der Redaktionskonferenz mit Landrat Burkhard Albers an der Spitze am 12. November 2015, ab 17.00 Uhr, im Kreishaus vorgestellt. Dabei gibt es eine Gesprächsrunde um das Thema „Integration: Gastarbeiter – Migration – Flüchtlinge“. Zudem wird der allgemeine Teil des Jahrbuches vorgestellt. „Es gibt in diesem Teil lesenswerte, persönliche Erlebnisberichte“. Im Jahrbuch finden sich wieder viele historische Artikel und auch Beiträge zur Gegenwart, wie die Chroniken der 17 Städte und Gemeinden des Rheingau-Taunus-Kreises. Das komplette Inhaltverzeichnis ist hier zu finden.

Wie Landrat Albers betont, sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, der Präsentation im Kreishaus beizuwohnen. Der Eintritt ist frei. „Es gibt bereits eine große Leserschar und besonders freuen wir uns auf Interessierte, die das Jahrbuch kennenlernen möchten.“, betont Landrat Albers. Auch das neue Jahrbuch wird für alle interessant und lesenswert sein.