Vom Kreishaus auf den Jakobsweg

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Landrat Albers verabschiedet Evelin Freye nach über 30 Jahren im Bereich Pflegedienst / Adoptionswesen



Wenn der Schreibtisch im Kreishaus aufgeräumt, das Licht im Büro gelöscht ist, wird sie sich auf eine Pilg

Landrat Albers verabschiedet Evelin Freye nach über 30 Jahren im Bereich Pflegedienst / Adoptionswesen

Wenn der Schreibtisch im Kreishaus aufgeräumt, das Licht im Büro gelöscht ist, wird sie sich auf eine Pilgerreise begeben und den berühmten Jakobsweg erkunden. "Einfach um abzuschalten, den Kopf freizubekommen", betont Evelin Freye, die am Freitag von Landrat Burkard Albers in die Freistellungsphase der Altersteilzeit entlassen wurde. Nach insgesamt 35 Dienstjahren, davon 31 im Bereich Pflegeeltern / Adoptionswesen der Kreisverwaltung in Bad Schwalbach, wie Landrat Albers anerkennend bemerkte und gleichzeitig lobte: "Sie haben dem Fachdienst ein Gesicht gegeben."

Evelin Freye habe, so Burkhard Albers, in diesem hochsensiblen Bereich, in dem das Wohl der Kinder oberste Priorität genießt, in den mehr als drei Dekaden Maßstäbe gesetzt. Sie sei erste Anlaufstelle für die Pflegeeltern gewesen, die ein fremdes Kind aufnehmen, wenn dies aus der eigentlichen Familie herausgenommen wurde, habe den Pflegeeltern wichtige Unterstützung zu jeder Zeit zuteilwerden lassen. In anderen Fällen begleitete sie das Adoptionsverfahren, war für die potentiellen Adoptiveltern stets eine wichtige Begleiterin von der ersten Kontaktaufnahme bis zur schlussendlichen Adoption und danach immer Ansprechpartnerin und Beraterin. Die zuständige Jugendhilfedezernentin Monika Merkert bezeichnete Evelin Freye gar als Institution, die mit ihrem Ausscheiden eine Lücke hinterlasse.

Fachbereichsleiter Dieter Kirschhoch und der Fachdienstleiter Ewald Pätzold hoben die "kritisch-konstruktive Arbeit" und ihre Leidenschaft, mit der sie für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen kämpfte. Beide betonten auch: "Nie gab es Tadel oder Beschwerden über die Arbeit von Evelin Freye." Sie habe immer die richtigen Pflegeeltern und Adoptiveltern ausgesucht, was für ihre Menschen- und Fachkenntnisse sowie ihre Leidenschaft und Einsatzbereitschaft spricht. Die Vorsitzende des Personalrates Christel Kopp lobte ihren Einsatz für "betriebspolitische Aspekte" im Kreishaus. So gab Evelin Freye Impulse für die Frauenförderung.

Die so Gewürdigte zeigte sich bescheiden. Ihr sei immer die Arbeit mit den Pflegeeltern wichtig gewesen. "Wir haben zwar die Verantwortung für die uns anvertrauten Kinder. Die Pflegeeltern betreuen aber die Kinder und müssen stets wissen, an wen sie sich wenden können, wenn es Probleme gibt", so Evelin Freye. In den Jahren habe sich ein enges Vertrauensverhältnis in diesem sensiblen Bereich aufgebaut. "Wir als Mitarbeiter der Jugendhilfe und die Pflegeeltern konnten uns immer aufeinander verlassen.", betonte sie abschließend.