Vom Forum Erneuer­bare Energien gehen viele wichtige Impulse aus

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Energie

Forum begeht sein „Zehn­jähriges“ – Ein Grund zum Feiern / Landrat Albers zieht positive Bilanz

Forum begeht sein „Zehnjähriges“ – Ein Grund zum Feiern / Landrat Albers zieht positive Bilanz

„Wir sind dabei, die Zukunft unserer Kinder zu verbrennen.“ An diesen Satz kann sich Landrat Burkhard Albers noch genau erinnern. Er fiel im Rahmen des Fachforums Erneuerbare Energie im Jahr 2007 und stammte von Dr. Franz Alt, den „wir als Hauptredner gewinnen konnten“. In diesem Jahr kann das Forum, von dem immer wieder wichtige Denkanstöße für die Energiewende ausgingen, sein „Zehnjähriges“ feiern. „Das kleine Jubiläum wird am 4. November 2016, um 17:00 Uhr, in die Brentano-Scheune in Oestrich-Winkel gewürdigt“, so Albers. Das 10. Forum findet in etwas anderem Rahmen, in einer schönen Location und einer Mischung aus Fachvortrag, Talkshow und einem Teil zum „Netzwerken“ und Austauschen statt.

Der Landrat: „Es freut mich, dass wir eine der führenden Energieökonominnen der Republik und engagierte Verfechterin der Energiewende, Prof. Dr. Claudia Kemfert, als Festrednerin gewinnen konnten. Sie wird über die Energiewende als Chance für die Region sprechen. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Der Landrat wirft zunächst einmal einen Blick zurück. „Gerade die drei Themen Atomausstieg, Klimawandel und Energiewende bescherten uns ein überaus turbulentes Jahrzehnt in Deutschland.“ Heftigste Debatten löste die Frage aus: „Atomausstieg ja oder nein?“ Und wer erinnert sich nicht an „die galante Rolle rückwärts“ nach dem Tsunami vor der japanischen Küste und dem daraus resultierenden Reaktorunfall in Fukushima 2011. Weitere Schlagwörter waren und sind noch immer etwa der Klimawandel und die Erneuerbare Energien und der Bau von Windkraftanlagen.

Landrat Albers: „Der Rheingau-Taunus-Kreis hat sich früh mit diesen Themen beschäftigt, und dann wegweisende, nachhaltige Beschlüsse gefasst.“ Er erinnert nur an das beschlossene Mindestziel, dass bis 2020 der CO2-Ausstoss im Kreisgebiet um 40 Prozent reduziert werden sollen Das erste Forum regenerativer Energien fand am 24. und 25. November 2006 in Niedernhausen statt. Das Motto lautete „Wachsende Rohstoffe im Visier“. Es richtete sich vor allem an Unternehmen und Aussteller in diesem Sektor. Beim 2. Forum Erneuerbarer Energien am 21. und 23. September 2007 war der Journalist Franz Alt zu Gast. Er stellte „Praktische Konzepte von Regionen und Kommunen zur Nutzung regenerativer Energien vor“ vor. Das 3. „Forum Erneuerbarer Energien im Rheingau-Taunus-Kreis fand am 27. September 2008 statt und richtete sich gezielt an Architekten, Ingenieure und Unternehmen. Es ging darum aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, Energien effizienter zu nutzen.

Im Mittelpunkt des 4. Forums Erneuerbare Energien standen ein Konzept und die angestrebte Gründung eines Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien im Rheingau-Taunus-Kreis. Als Best-Practice Beispiel diente die Bürgerstiftung Energiewende Oberland in Oberbayern. Beim 5. Forum Erneuerbare Energien im Rheingau-Taunus-Kreis 2010 war das Thema: „Erneuerbare Energie - Arbeit und Wertschöpfung für den Rheingau-Taunus.“ Ziel war die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie, wie der Rheingau-Taunus-Kreis einen größeren Anteil der benötigten Energie direkt vor Ort erzeugen kann. Als Gastreferenten waren Prof. Dr. Peter Hennicke, der ehemalige Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie, und Dr. Gerhard Hofmann, Geschäftsführer des europäischen Energie-Instituts.

Nach seiner Gründung im Jahr 2011 übernahm das Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus e.V. (kee) die Organisation und Durchführung des Forums Erneuerbarer Energien im Rheingau-Taunus-Kreis. Das 6. Fachforum fand gemeinsam mit der Hochschule Geisenheim statt. Schwerpunktthemen waren Energieeinsparen und Wärmedämmung in Privathäusern, Solarthermie und Photovoltaik, aber auch die Vorstellung der Energiekommune Waldalgesheim und die Diskussion um Windenergie für den Rheingau-Taunus-Kreis.

Das kee baute die Zusammenarbeit mit den Hochschulen im Kreis aus. Das 7. Forum Erneuerbare Energien fand in Kooperation mit der Hochschule Fresenius in Idstein statt, die in diesem Jahr eine Stiftungsprofessur für Energiemanagement eingerichtet hatte. Neben dem Vortrag von Prof. Dr. Strückler „Energiewende – Was ist das eigentlich? “ gab es zahlreiche Vorträge aus der Praxis, zum Beispiel über Mikro-Blockheizkraftwerke und Wärmepumpen bis hin zum Konzept der Wärme und Stromversorgung des ENKA-Geländes in Kelsterbach.

Am 14. August 2014 fand das achte Forum wieder in Geisenheim im Rahmen des Geisenheimer Energietages statt. Dort ging es um die Vorstellung der Ergebnisse des Masterplans Erneuerbare Energien im Rheingau-Taunus-Kreis, um Solarenergie auf dem eigenen Dach, Gebäudesanierung und das Thema Windkraft im Rheingau.  Neue Wege wurden dann mit dem 9. Forum Erneuerbare Energien im Rheingau-Taunus-Kreis bestritten. Das Thema „Energie in Bürgerhand“ stand im Mittelpunkt und wurde gemeinsam mit dem Arbeitskreis Taunussteiner Energiewende (AKTE) und der Taunussteiner AGENDA 21 durchgeführt.

„In den Veranstaltungen der letzten Jahre spiegeln die gesamte Bandbreite und Palette des für die Zukunft zentralen Themas Energiewende wieder“, betont Albers. „Die 10 Jahre Forum Erneuerbare Energien sind eine Erfolgsgeschichte, die am 4. November 2016 mit interessierten Bürgerinnen und Bürger gewürdigt werden soll. Es wird ein kurzweiliger Abend“, ist sich der Landrat sicher.