Viel Lob für das lokale Impfangebot in der Halle auf dem Taubenberg

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Gesundheit

Pilotprojekt mit mobiler Impfeinrichtung wurde in Idstein in Anwesenheit vom Kreisbeigeordneten Dr. Herbert Koch, Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert und Bürgermeister Christian Herfurth gestartet

Pilotprojekt mit mobiler Impfeinrichtung wurde in Idstein in Anwesenheit vom Kreisbeigeordneten Dr. Herbert Koch, Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert und Bürgermeister Christian Herfurth gestartet

Dr. Herbert Koch, Kreisbeigeordneter und Stellvertreter von Landrat Frank Kilian, nannte den Start des „Piloten richtungsweisend“. Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert empfand „die Lösung als sehr gelungen“. Das Pilotprojekt des Rheingau-Taunus-Kreises mit der Stadt Idstein, Menschen über 80 Jahre, die nur noch eingeschränkt mobil sind, möglichst wohnortnah zu impfen, ging am Montag in der Schulsporthalle auf dem Taubenberg in Idstein an den Start. „Zirka 300 Seniorinnen und Senioren erhalten in dieser Woche ihre Impfung. Sie haben sich auf unseren Aufruf bei der Stadt gemeldet und daraufhin für die kommenden Tagen Termine zur Immunisierung erhalten“, berichtete Bürgermeister Christian Herfurth. Die wohnortnahe Lösung empfanden auch Christel und Rudolf Sack aus einem Idsteiner Ortsteil als hilfreich. Das Ehepaar gehört zu den ersten an diesem Morgen, die vom mobilen Impfteam das Serum von Biontech-Pfizer gespritzt bekommen und sich lobend über den Standort und das Angebot äußern.

„Nachdem das Impfzentrum des Rheingau-Taunus-Kreises in Eltville installiert war, hat der Krisenstab Rainer Oswald beauftragt, einen Standort für eine mobile Außenstelle zu suchen“, erläuterte Monika Merkert. Dr. Herbert Koch weist auf die Gründe hin: „Wer auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, für den stellt die Fahrt nach Eltville eine Herausforderung dar.“

Nach der Besichtigung stand fest: Die Schulsporthalle auf dem Taubenberg erfüllte die Voraussetzungen. Die Halle gehört dem Kreis. Die notwendige Infrastruktur mit Parkplätzen ist vorhanden und die Halle ist schnell erreichbar. Die Gesundheits-Dezernentin: „Daraufhin haben wir eine Anfrage beim Land gestartet, die erst kürzlich positiv beschieden wurde.“ Der Krisenstab entschied darauf, mit der Stadt Idstein ein Pilotprojekt zu starten. Die Stadt liefert die Daten der Seniorinnen und Senioren der ersten Priorisierungsgruppe in der Kommune, schreibt diese an und klärt über die Modalitäten für die Corona-Schutzimpfungen auf. Abschließend werden die Termine vergeben. „Ein hoher logistischer Aufwand für Stadt wie Kreis“, so der Bürgermeister.

Mittlerweile wollen – wie berichtet – alle Kommunen im Untertaunus von dem Projekt partizipieren. Deshalb legte der Landkreis in der vergangenen Woche per Los eine Reihenfolge fest. Nach Idstein kommen die Mitbürgerinnen und Mitbürger über 80 Jahren mit Mobilitätsbeschränkungen der Stadt Bad Schwalbach an die Reihe. „Ob wir das gesamte Inventar der Impfstraße, so wie es hier in der Sporthalle auf dem Taubenberg aufgebaut ist, immer wieder an den neuen Standort mitnehmen müssen, entscheidet wir kurzfristig“, betont Fachbereichsleiter Stefan Krebs. Das hänge von der Zahl der gemeldeten Seniorinnen und Senioren in der jeweiligen Kommune und den Vorgaben in der ausgesuchten Einrichtung vor Ort ab. Christian Herfurth gab jedenfalls wegen „des hohen logistischen Aufwandes“ zu bedenken, nicht das mobile Impfzentrum von einem zum anderen Ort zu schicken. Die Bürgermeister der Nachbar-Kommunen im Untertaunus könnten sich selbst in der Halle auf dem Taubenberg einen Eindruck verschaffen, wie gut es dort läuft.

Geplant ist, so Dr. Herbert Koch, dass bis Ostern die Menschen über 80 Jahren die Schutzimpfung erhalten haben; mit Ausnahme derjenigen, die bettlägerig sind und im eigenen Haus gepflegt werden. Für diesen Kreis werden extra Termine vergeben. Monika Merkert wies daraufhin, dass bereits 10.000 Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis eine Erstimpfung erfahren haben. „Zirka 4.000 Personen erhielten auch schon die zweite Immunisierung. Auch die Bewohner und das Personal aller senioren- und Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet sind geimpft “, so Merkert, die zudem dem Team von Rainer Oswald und dem von Ecolog Deutschland GmbH für ihren Einsatz beim Aufbau und Betrieb der mobilen Impfeinrichtung in Idstein dankte. Merkert: „Zudem erfolgte mittlerweile die Impfung des Personals der Reha-Kliniken.“

Das Ehepaar Rudolf und Christel Sack wird derweil zum Impfen aufgerufen. Sie haben sich umfassend über die Corona-Schutzimpfung informiert. „Zunächst hatten ich eine gewisse Skepsis. Doch dann fiel die Entscheidung“, erzählt Rudolf Sack, der dann den Einstich von Schwester Gabi gar nicht spürt. „Das war es schon?“, so seine Frage. Und als Ehefrau Christel nickt, strahlt auch ihr Ehemann: „Ich habe es gar nicht bemerkt. Wehgetan hat es jedenfalls nicht“, sagt er. Wegen der schweren Erkrankung ihres Mannes habe sie keinen Termin in Eltville beantragt. Nach der kurzen Verweilphase betonen beide: „Uns geht es gut!“ Da es keine Komplikation bei ihnen gibt, können sie schon nach einigen Minuten die Halle verlassen. Am 3. April steht dann die Zweitimpfung an; wieder in der Halle auf dem Taubenberg.

Foto:
Die mobile Impfeinrichtung in Idstein ist eröffnet: Zu den ersten Geimpften gehörte das Ehepaar Christel und Rudolf Sack.

Viel Lob für das lokale Impfangebot in der Halle auf dem Taubenberg