„Und App geht´s“ – das Jugendtaxi rollt im Frühsommer 2021

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert: Damit sich die Jugendlichen auf dem Land nicht „abgehängt“ fühlen

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert: Damit sich die Jugendlichen auf dem Land nicht „abgehängt“ fühlen

Anfang Juni wird es soweit sein: „Dann können die ersten Jugendlichen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis am Wochenende sicher mit dem Jugendtaxi nach Hause kommen“, freut sich Jugenddezernentin Monika Merkert. Seit dem Beschluss des Kreistags im vergangenen Herbst, ein Jugendtaxi-Angebot im App-Verfahren zu etablieren, hat sich im Hintergrund viel getan. So wurde Kontakt mit allen Städten und Gemeinden aus dem Kreisgebiet aufgenommen, um herauszufinden, wer bei dem Angebot mitmachen möchte.
 
Der Zuschuss, der den nutzungsberechtigten Jugendlichen in Höhe von fünf Euro pro Heimfahrt und Nutzungszeitraum gewährt wird, setzt sich aus Mitteln des Landkreises und der teilnehmenden Kommunen zusammen. Aktuell zeigen alle Kommunen aus dem Kreisgebiet Interesse, sich am Angebot zu beteiligen. Zum Teil liegen schon Beschlussfassungen vor, berichtet die Jugendhilfe-Dezernentin.
 
Nachdem der Haushalt des Rheingau-Taunus-Kreises für 2021 genehmigt ist und das Unternehmen AppPlusmobile Systemhaus nach erfolgter Ausschreibung den Zuschlag erhalten hat, fand am 4. März eine Online-Informations-Veranstaltung für die regional angesiedelten Taxi-Unternehmen statt. „Die Resonanz der Unternehmen war durchweg positiv“, so Monika Merkert und weiter: „Das zeigt uns, dass wir mit dem Angebot den Nerv der Zeit getroffen haben. Wir können damit auch unsere heimischen Taxiunternehmen unterstützen.“

Aus der Jugend-Online-Befragung, die in 2020 durchgeführt wurde, ging hervor, dass über 90 Prozent der Befragten ein solches Angebot nutzen würden, knapp 80 Prozent sogar mehrmals pro Monat.

Die Umsetzungsform im App-Verfahren verfolgt einen zukunftsträchtigen Ansatz. „Die App-Solution funktioniert übrigens auch, wenn man sich in einem Funkloch befindet. Das ist gerade in unserem Flächenlandkreis mit den oftmals dörflichen Strukturen wichtig“, merkt Jugendamtsleiterin Sissi Gräve an.

„Von Anfang an war es uns bei dem gesamten Entwicklungsprozess wichtig, die Jugendlichen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis als Hauptzielgruppe mit einzubeziehen. Wir werden das Jugendtaxi-Angebot über einen Einführungszeitraum von 12 Monaten kontinuierlich evaluieren und dabei insbesondere die Hinweise und Wünsche der jugendlichen Nutzer hinterfragen. Rückmeldungen der Kommunen und Taxi-Unternehmen ergänzen die Erkenntnisse dieser Testphase, sodass wir danach das Angebot der tatsächlichen Bedürfnislage anpassen können“, resümiert Monika Merkert.
Die Testphase beginnt ab April mit der technischen Umsetzung und geht dann ab Anfang Juni in die praktische Umsetzungsphase über. „Wir sind zuversichtlich, dass es das pandemische Geschehen dann auch wieder zulassen wird, dass Jugendliche aktiv am Kultur- und Freizeitleben teilhaben können.“, ergänzt Sissi Gräve.

Wie funktioniert die App?
Die Nutzung von jungen Leuten ist ganz einfach: Die App zeigt an, welche Taxiunternehmen im Kreis gelistet sind. Im Taxi müssen alle Mitfahrer mit ihrer App einen QR-Code scannen. Der letzte Mitfahrer bestätigt vor dem Aussteigen mit dem Scan eines weiteren QR-Codes den ermäßigten Fahrpreis. Die App leitet die Daten an den Rheingau-Taunus-Kreis weiter, der den Zuschuss mit den Taxiunternehmen abrechnet.
Die Abrechnung ist für die Taxiunternehmen nicht mit Mehraufwand verbunden – das wird über eine digitale Abrechnung erledigt. Nutzer müssen im Rheingau-Taunus-Kreis wohnen, 14 bis 20 (einschl. bis Vollendung des 21. Lebensjahrs) Jahre alt sein, ihre Anschrift angeben, ein Unternehmen auswählen, das am Projekt teilnimmt. Die Unternehmen sind in der App gelistet und können aus der App heraus angerufen werden.