Übung im Rhein erbringt neue Erkenntnisse

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Rettungsdienste

Zwei Mitglieder von DLRG und Freiwilligen Feuerwehr Eltville lassen sich im Strom treiben / Treib- und Strömungsgeschwindigkeit

Zwei Mitglieder von DLRG und Freiwilligen Feuerwehr Eltville lassen sich im Strom treiben / Treib- und Strömungsgeschwindigkeit

„Wir wollen für einen Rettungseinsatz möglichst optimal vorbereitet sein und unser Einsatzkonzept überprüfen, wozu natürlich auch eine umfangreiche Datensammlung zählt“, betont der Sachgebietsleiter Rettungsdienst in der Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises, Oliver Schütz, der am Samstag gemeinsam mit dem stellvertretenden Kreisbrandinspektor Karl-Heinz Gras und Kreisbrandmeister Michael Eschborn eine Übung im Rhein organisiert hatte. „Diese dient der Überprüfung unseres ‚Alarm- und Einsatzplanes Rhein‘“, erläutert Schütz im Beisein von Kreisbrandinspektor Christian Rossel, der allen Teilnehmern zu Beginn in Walluf dankt. Zwei Mitgliedern von DLRG Rheingau und der Freiwilligen Feuerwehr Eltville kommt anschließend die „kalte und nasse“ Hauptrolle zu: Sie lassen sich im Rhein – von Niederwalluf bis Eltville und von Oestrich und von dort bis Geisenheim – treiben.

Ehe es losgeht, informiert Michael Eschborn noch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein in Bingen vom Beginn der Übung, um die Schifffahrt auf dem Rhein zu warnen. Schließlich hängen noch einige Nebelfetzen über dem Fluss. „Die Sicht ist jedoch gut“, so Eschborn. In Schutzanzügen begeben sich die beiden Schwimmer anschließend in den Rhein. Einer lässt sich in der Strommitte – flankiert von Rettungsbooten der DLRG und den Freiwilligen Feuerwehren Walluf und Eltville – treiben. Die zweite Person bleibt in Ufernähe.

Schütz: „Es geht uns um die Erhebung von Treib- und Strömungsgeschwindigkeiten in der Strommitte, wie in der Nähe des Ufers.“ Wichtige Erkenntnisse erwarteten sich die Organisatoren auch für die Richtung. „Werden Personen zum Ufer hingetrieben oder eher zur Mitte des Rheins und damit in die Hauptrinne des Stroms“, so die Organisatoren. Daten, die entscheidend sein können, wenn es um die Rettung einer Person geht, die auf dem Rhein zum Beispiel von Bord eines Schiffes gefallen ist und aus den Fluten geborgen werden soll. In einem solchen Fall braucht es eine Berechnung, wo sich die Person nach einigen Minuten befinden kann, um gezielt im Rhein nach ihr suchen zu können.

Gleichzeitig sind Drohnen der Freiwilligen Feuerwehren Taunusstein und Johannisberg im Einsatz, die bei der Auffindung von Personen gerade im unübersichtlichen Dickicht am Ufer eingesetzt werden können. Nach der Übung betont Oliver Schütz dazu: „Wir werden nach einer genauen Analyse darüber nachdenken, den Einsatz von Drohnen in unser Einsatzkonzept mit aufzunehmen, weil diese bei der Lokalisierung von Personen sehr hilfreich sein können.“

Laut dem Organisatorenteam entsprechen die Strömungsgeschwindigkeiten annähernd den Daten aus dem Konzept. Es gab aber auch neue Erkenntnisse: Der Schwimmer im Fahrwasser des Rheins war deutlich schneller unterwegs, wie jener in der Nähe des Ufers. Der Unterschied betrug in dem kurzen Abschnitt fast einen Kilometer.“ Abschließend dankten Oliver Schütz, Michael Eschborn und Karl-Heinz Gras den beteiligten Freiwilligen Feuerwehren aus Niederwalluf, Eltville, Oestrich-Winkel, Geisenheim und Lorch sowie der DLRG Rheingau für den Einsatz.

Foto:
Übung: Kai Langmann von der DLRG lässt sich im Rhein treiben.

Übung: Kai Langmann von der DLRG lässt sich im Rhein treiben.