Übung auf der ICE-Schnellfahr­strecke zwischen Niedern­hausen und Idstein

|

Katastrophenschutz

Unfall eines Zuges im Tunnel wird in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2019 simuliert / Zirka 375 Einsatzkräfte und „Schauspieler“ bei Übung dabei

Unfall eines Zuges im Tunnel wird in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2019 simuliert / Zirka 375 Einsatzkräfte und „Schauspieler“ bei Übung dabei

„Ein Zug verunglückt in einem Tunnel auf der ICE-Schnellfahrstrecke zwischen Niedernhausen und Idstein. Das ist die Ausgangslage“, berichtet Landrat Frank Kilian. Dieses Szenario ist der Anlass für eine Großübung in der Nacht von Samstag, 26. Oktober, auf Sonntag, 27. Oktober 2019. „Da die ICE-Strecke Köln-Frankfurt tagsüber stark frequentiert ist, kann ein solcher Unfall nur in einer kurzen Zeitspanne in der Nacht simuliert werden“, erläutert der Landrat. Zirka 400 Einsatzkräfte - auch aus umliegenden Landkreisen und Städten - und „Schauspieler“, die die Verletzten darstellen werden, sind bei der Übung im Einsatz.

„Die Pläne für die Übung sind bereits ausgearbeitet. Es fehlen nur noch kleinere Details, um gemeinsam mit Kooperationspartnern vom Einsatzverbundsystem Hessen die Übung unter erschwerten Bedingungen durchzuführen“, erläutert Kreisbrandmeister Reiner Oswald vom Fachdienst Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst der Kreisverwaltung bei einer kurzen Besichtigungstour. Schließlich befinden sich einige Notausstiege Mitten im Wald, weshalb für Ortsunkundige bereits die Anfahrt in der Dunkelheit eine Herausforderung darstellen könnte. Auch die Länge des Tunnels stellt eine Herausforderung, weshalb sogenannte Langzeitatemschutz-Einheiten zum Einsatz kommen. Oswald: „Im Vordergrund steht das Zusammenwirken und das Abstimmen der Maßnahmen und Tätigkeiten der verschiedenen Rettungskräfte an einer komplexen Einsatzstelle im Zusammenhang mit dem technisch-taktischen und dem operativ-taktischen Vorgehen.“ Mehr will Reiner Oswald nicht über die Maßnahme verraten.

Landrat Kilian: „Gerade wegen der beschriebenen Herausforderungen sind solche Übungen notwendig.“ In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober kommt es ab zirka 22.30 Uhr zu Verkehrsbehinderungen in dem Bereich zwischen Hünstetten-Görsroth, Idstein und Niedernhausen. Die Landesstraße 3274 ist nach der Abfahrt von der Bundesstraße B 417 nach Görsroth ab 22.30 Uhr teilweise gesperrt. Oswald: „Ab der vierten Abfahrt nach Görsroth gilt eine Vollsperrung, da die L 3274 als sogenannter Sammelraum für die überörtlichen Einsatzkräfte dient.“

Um die Übung sehr realitätsnah durchführen zu können, werden auch Blaulicht und Martinshorn eingesetzt. „Wir bitten deshalb um Verständnis, falls es an der eine oder anderen Stelle zu Behinderungen oder Einschränkungen kommen sollte. Eine realitätsnahe Übung dient aber unser aller Sicherheit, ist sie doch Voraussetzung dafür, dass die Einsatzkräfte von Feuerwehren, Katastrophenschutz, Deutscher Bahn und Polizei in einem Ernstfall effektiv zusammenarbeiten können“, betont Landrat Frank Kilian.