Trinkwasser aus Bleileitungen? - Vermieter müssen jetzt handeln

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Gesundheit

Kreisgesundheitsamt informiert über Änderungen der Trinkwasserverordnung



Leitungen aus Blei können eine Belastung des Trinkwassers und eine Anreicherung im Körper des Verbrauchers bewirken. Darauf verweist das

Kreisgesundheitsamt informiert über Änderungen der Trinkwasserverordnung

Leitungen aus Blei können eine Belastung des Trinkwassers und eine Anreicherung im Körper des Verbrauchers bewirken. Darauf verweist das Gesundheitsamt des Kreises und informiert über Änderungen der Trinkwasserverordnung. Nach dieser Änderung sind Eigentümer von Immobilien angehalten, zu überprüfen, ob im eigenen Haus noch Bleileitungen vorhanden sind. Wie es weiter heißt, haben die öffentlichen Wasserversorger in den vergangenen Jahren bereits Anstrengungen unternommen, die Hausanschlussleitungen aus Blei bis zur Wasseruhr auszutauschen.

Blei kam bis längstens 1973 zum Einsatz. Es ist ein weiches biegsames Material und war daher leicht für Leitungen zu verarbeiten. Ob es sich um ein Bleirohr handelt, kann leicht überprüft werden: Wenn man die Oberfläche anritzt, glänzt es silbrig und ist so leicht zu erkennen.

Laut dem Gesundheitsamt ist das Schwermetall Blei ein starkes Nervengift, welches sich im Körper anreichert. Schwangere, Säuglinge und Kinder sind hierbei besonders gefährdet. Bei Schwangeren ist bei Aufnahme stark bleihaltigen Wassers eine Schädigung des ungeborenen Kindes möglich. Toxikologen stellten bei Kindern, die eine hohe Bleibelastung des Blutes aufwiesen, Gesundheits- und Entwicklungsstörungen fest. "Um solche gesundheitlichen Belastungen zu vermeiden, sollten die alten Bleirohre schnell ausgetauscht werden", rät die Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert.

Es gibt ab diesem Jahr folgende Änderungen in der Trinkwasserverordnung: Der Grenzwert für Blei wird zum 1. Dezember 2013 stufenweise weiter von 25 auf 10 Mikrogramm pro Liter abgesenkt. Dadurch wird es noch häufiger zu Grenzwertüberschreitungen im Trinkwasser kommen mit der Folge zwingend notwendiger Sanierungen. Der Grenzwert von 10 Mikrgramm pro Liter im Trinkwasser kommt praktisch einem Bleiverbot gleich, das heißt, Trinkwasserleitungen aus Blei sind nicht mehr akzeptabel. Des Weiteren müssen ab Dezember 2013 Vermieter zusätzlich ihre Mieter informieren, wenn Bleileitungen im Haus vorhanden sind. Der Verstoß kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

Je länger das Trinkwasser in den Leitungen steht, desto mehr Schwermetallteile löst sich aus der Bleileitung. Das stehende Wasser in der Leitung nur ablaufen zu lassen, kann nur als vorläufige Maßnahme helfen, betont das Gesundheitsamt. Auch bei kurzen Standzeiten ist nämlich nicht sicher auszuschließen, dass gesundheitlich bedenkliche Bleikonzentrationen im Trinkwasser entstehen. Man sollte Wasser aus Bleileitungen meiden und in keinem Fall zur Zubereitung von Säuglingsnahrung verwenden. Die tatsächliche Bleibelastung des Trinkwassers in der eigenen Hausinstallation lässt sich nur durch eine qualifizierte Wasseranalyse feststellen. Eine Wasserprobe wird entnommen, nachdem das Trinkwasser definiert vier Stunden in der Leitung gestanden hat. Das Gesundheitsamt empfiehlt, die Bleileitungen schnellstmöglich auszutauschen. Die Gesundheitsingenieure Norbert Frey und Michael Schultheis (06124-510-615 oder -350) stehen für Beratungen zur Verfügung.