„Toleranz muss tagtäglich neu einge­übt werden“

|

Allgemeines

Landrat Albers und Künstler Hartmann weihen die Stele der Toleranz am Kreis­haus ein / „Ist ein Ausrufe­zeichen“ / Drei Schulen als Paten

Landrat Albers und Künstler Hartmann weihen die Stele der Toleranz am Kreishaus ein / „Ist ein Ausrufezeichen“ / Drei Schulen als Paten

„Toleranz muss tagtäglich neu eingeübt werden“, sagt Künstler Karl-Martin Hartmann. Um darüber nachdenken zu können, was Toleranz gerade in der heutigen Zeit bedeutet, bedarf es wiederum Symbole. Ein solches Symbol steht nun vor dem Kreishaus in Bad Schwalbach. „Es ist ein klares Ausrufezeichen. Wir setzen hier und heute ein Zeichen für Toleranz“, betont dann auch Landrat Burkhard Albers, der gemeinsam mit Hartmann und zirka 60 Gästen die zwölf Meter hohe Stele der Toleranz vor dem Kreishaus einweihte. Sie soll alle Besucher der Kreisverwaltung daran erinnern, was Toleranz für jeden Einzelnen, aber vor allem für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft bedeutet.

Grundlagen der Toleranz sind laut dem Künstler „unsere Grundwerte, unsere Grundrechte und die Prinzipien“. Hartmann: „Wir müssen für unsere Grundrechte und Grundwerte eintreten. Tun wir es nicht, verlieren wir unsere Freiheit und unsere Menschenrechte, wie sie im etwa im Grundgesetz festgeschrieben sind.“ Leider gebe es aktuell sehr viele erschreckende Bespiele, die zeigten, dass die Menschenrechte gefährdet seien. Handlungen gegen die Freiheit jedes einzelnen Menschen dürfe nicht toleriert werden. Der Künstler: „Wir müssen Intoleranz dort wo sie geschieht und vor allem sofort deutlich anprangern und wir dürfen sie auf keinen Fall dulden!.“ Dazu gehöre auch, Zivilcourage zu zeigen.

Weil dieses „Zeichen setzten“ derzeit dringender denn je sei, gebe es die Stele der Toleranz, die mittlerweile in vielen Ländern weltweit, in Städten, und Kreisen vorzufinden sind. Gerade junge Menschen seien gefordert, sich für die Grundlage der Toleranz einzusetzen. „Junge Menschen sollen Boten der Toleranz sein“, betonte der Wiesbadener Künstler. Weshalb sich Albers und Hartmann erfreut zeigten, dass die drei Schulen in Bad Schwalbach, die Nikolaus-August-Otto-Schule, die Janusz-Korczak-Schule und die Wiedbachschule, die Patenschaft für die Stele der Toleranz vor dem Kreishaus übernommen haben. Wie Hans-Jürgen Sommer vom „Netzwerk Stelen der Toleranz e. V.“ berichtete, bietet der Verein im kommenden Jahr Seminare für Lehrer und Erzieher zum Thema Toleranz an.

Die drei Schulen brachten sich auch mit Texten und Musik in das Programm der Einweihung ein. Sie interpretierten, was für sie, Toleranz heißt, nämlich ein Miteinander von jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die philosophischen Thesen zum Thema Toleranz der Oberstufen-Schüler der Nikolaus-August-Otto-Schule ließen viele Gäste nachdenklich zurück. Im Kreishaus gab es zudem eine Ausstellung zur Geschichte der Stele der Toleranz und eine weitere mit Büchern mit dem Thema „1000 Sprachen – 1000 Bücher“.

Karl-Martin Hartmann, Landrat Burkhard Albers und Hans-Jürgen Sommert vor der Stele der Toleranz.