„Strahlkraft weit über die Grenzen des Land­kreises hinaus“

|

Kultur

Landrat Burkhard Albers: Netzwerk Lese­förderung Rheingau-Taunus erhält Hessischen Lese­förderpreis 2016 / Projekt „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ gewürdigt

Landrat Burkhard Albers: Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus erhält Hessischen Leseförderpreis 2016 / Projekt „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ gewürdigt

Das Projekt „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ – von Sabine Stemmler konzipiert und umgesetzt – wurde mit dem Hessischen Leseförderpreis 2016, dotiert mit einem Preisgeld von 4.000 Euro, ausgezeichnet. In einer Feierstunde in Gießen überreichte Laudator Björn Jager Sabine Stemmler und Michael Schardt vom „Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e.V.“ den Preis. Einen Tag später würdigte Landrat Burkhard Albers das Engagement des Netzwerkes und das von Sabine Stemmler im Speziellen. „Ohne sie ist das Lesefest, der Verein und die Auszeichnung nicht denkbar“, betonte Landrat Albers. Sabine Stemmler, die auch Kulturbeauftragte des Kreises ist, habe Leseförderung im Kreisgebiet auf die Agenda gesetzt und fest verankert.

So erinnerte Burkhard Albers daran, dass 2002 das erste Lesefest in Eltville an einem Tag stattfand. „Im kommenden Jahr feiern wir das 15-jährige Jubiläum und mittlerweile dauert das Festival fast vier Monate mit etwa 90 Veranstaltungen.“ Am Anfang stand der einfache wie geniale Wunsch, dass Kinder und Jugendliche wieder auf Entdeckungsreise in die faszinierende und spannende Welt der Bücher gehen sollen. „14 Jahre danach durchbricht das Lesefest schier alle Grenzen, ist der Funke bei vielen Kindern und Jugendlichen übergesprungen“, berichtet der Landrat. Sie wollen wieder in die Welt der Literatur eintauchen, ihre Phantasie anregen, wenn sie ein Buch lesen.

Laut Albers ein großer Verdienst der Initiatorin des Lesefestes, die immer wieder neue Ideen und neue Bücher für Kinder mitbringe, um dann Lesungen mit den Autorinnen und Autoren in Kindergärten oder Schulen zu organisieren. Als im vergangenen Jahr viele zehntausend Flüchtlinge – darunter auch Kinder und Jugendliche – nach Deutschland kamen, hatte sie die Idee für das Projekt „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ und diese setzte sie in kürzester Zeit um. „Die Intention war und ist noch immer, alle Kinder zusammenzubringen, auch wenn sie kein Deutsch können“, so Sabine Stemmler.

Zu dem Projekt „1000 Sprachen – 1000 Bücher“ gehört eine große Ausstellung mit mehrsprachiger Kinderliteratur, mit 170 Büchern über Toleranz und Anderssein, mit Büchern, die Lust machen, Deutsch zu lernen, mit Bilder- und Wimmelbüchern sowie mit Büchern über andere Kulturen. So fanden 2015 gemeinsam mit den Bibliotheken des Rheingau-Taunus-Kreises zahlreiche und umfassende – auch mehrsprachige – Aktionen in Bibliotheken, Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende und Orten für Flüchtlingskinder statt. Weitreichende Fortbildungen stellten zudem die fachliche Qualifikation auf Seiten der Helfenden sicher.

Die Ausstellung mit den 170 Büchern wandert derzeit durch ganz Deutschland. Laudator Björn Jager: „Die Ausstellung sorgt für Strahlkraft weit über die Grenzen des Landkreises hinaus.“ Jager hob zudem hervor, dass das Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus das erste war, das ein solches Konzept mit Integrationsanspruch erarbeitete und erfolgreich umsetzte.

Abschließend griff Sabine Stemmler das Lob und die Würdigung von Landrat Albers für ihre Arbeit auf, um diesem für die Unterstützung zu danken. „Andere Landkreise schauen sehr neidisch in den Rheingau-Taunus-Kreis, weil Landrat Albers das Lesefest seit Beginn unterstützt und fördert“, berichtete Stemmler.

Sabine Stemmler und Michael Schardt freuen sich mit Landrat Burkhard Albers über den Hessischen Leseförderpreis.