Spezielle Teams im Job­Center des Kreises kümmern sich um arbeits­lose Jugendliche

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Jobcenter

Landrat Kilian: „0-Prozent-Jugend­arbeitslosigkeit“ ist das erklärte Ziel / U25-Team steht ein Portfolio von zumindest zehn verschiedenen Maß­nahmen zur Verfügung

Landrat Kilian: „0-Prozent-Jugendarbeitslosigkeit“ ist das erklärte Ziel / U25-Team steht ein Portfolio von zumindest zehn verschiedenen Maßnahmen zur Verfügung

„Einerseits bleiben auch in diesem Jahr erneut viele Ausbildungsplätze in unserer Region unbesetzt und andererseits gibt es Jugendliche, die in der Statistik als arbeitslos gemeldet sind“, berichtet Landrat Frank Kilian. Ein Widerspruch oder Normalität? „In den Sommermonaten variieren die Zahlen bei der Personengruppe der 15- bis 25-Jährigen immer sehr stark“, so der Landrat. Denn viele Schulabgänger melden sich zunächst arbeitslos, um wenig später einen Ausbildungsvertrag zu unterzeichnen und dann sind sie wieder „raus aus der Statistik“. Ein Hinweis, der durch die aktuellen Zahlen bestätigt wird: Ende Juni waren 168 arbeitslose Jugendliche registriert und zum Stichtag 19. Juli nur noch 122.  Eine Zahl, die für Frank Kilian auch noch deutlich zu hoch ist: „Unser erklärtes Ziel ist weiter ‚0-Prozent‘ Jugendarbeitslosigkeit, das heißt, dass im Kreis jeder Jugendliche eine Ausbildung absolvieren soll.“

Der Landrat nennt auch Gründe für die aktuelle Zahl. „In der Statistik findet sich eine große Zahl junger, bleibeberechtigter Flüchtlinge wieder.“  Es ist weiterhin festzustellen, dass, abgesehen von den bleibeberechtigten Flüchtlingen in der Altersgruppe von 15- bis 25 Jahren, es einen großen Anteil an Jugendlichen gibt, die nach ihrem Schulabschluss noch nicht über die nötige Ausbildungsreife oder eine Berufsorientierung verfügen. „Weshalb unsere Mitarbeiter vom Kommunalen JobCenter in diesen Fällen berufsvorbereitende Maßnahmen zunächst voranstellen“, berichtet der Landrat. Die arbeitslosen Jugendlichen stehen im besonderen Fokus des Kommunalen JobCenters, weshalb es auch an allen drei Standorten (Bad Schwalbach, Rüdesheim am Rhein und Idstein) jeweils ein spezielles Team gibt, das sich um die besonderen Belange der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen kümmert.

„Es gibt eine Vielzahl an ganz unterschiedlichen Maßnahmen, die das Kommunale JobCenter des Kreises anwendet, um Jugendliche, die bei uns registriert sind, in eine Ausbildung zu vermitteln oder die Voraussetzungen zu schaffen, dass eine Lehre möglich ist“, sagt Kilian. Das JobCenter baut dabei auf eine gute Vernetzung, einen regen Austausch und Arbeitsabsprachen mit den vielfältigen Akteuren der Jugendberufshilfe, etwa den Berufsberatern der Arbeitsagentur, den Ausbildungslotsen, Mitarbeitern am „Projekt Berufsstarter“, den Integrationslotsen der Wirtschaftskammern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit im Kreis und des Jugendmigrationsdienstes.

Kilian „Wir kontaktieren frühzeitig Schulabgänger und laden sie zu Gruppenveranstaltungen in die einzelnen JobCenter in Verbindung mit dem Ausbildungslotsen und dem Projekt Berufsstarter ein, um mit ihnen über ihre Berufswünsche und die  -ziele eingehend zu sprechen, und um ihnen die nötigen Hilfestellungen zu geben.“ Oft müssen die Teams des JobCenters notwendige Grundlagen über den angestrebten Ausbildungsberuf darlegen. Wem Voraussetzungen fehlen, um eine Ausbildung sofort zu beginnen, dem werden u.a. passende Maßnahmen zur Qualifizierung oder zur Herstellung der nötigen Ausbildungsreife - etwa bei der ProJob - oder einem anderen Maßnahmenträger, wie der Einstiegsqualifizierung (EQ) Hessen, vermittelt. Hier steht dem U25-Team ein Portfolio von zumindest zehn verschiedenen Maßnahmen zur Verfügung.

Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Jugendlichen, die unter psychischen Beeinträchtigungen oder Auffälligkeiten leiden. Diese werden über die „Clearingstelle psychisch beeinträchtigte Menschen“ bei der ProJob in passgenaue Hilfsangebote vermittelt. Über das Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) erfolgt die Förderung der Clearingstelle. Des Weiteren sind laut dem JobCenter fünf Plätze für arbeitslose Jugendliche bei den zum 1. August 2018 wieder eingeführten Arbeitsgelegenheiten (AGH) eingeplant. „Wir wollen all den Jugendlichen im Kreis, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, Perspektiven aufzeigen, weshalb sie sich an das JobCenter wenden können“, betont Landrat Frank Kilian abschließend.