„Sie leis­ten auch in großer Höhe Hilfe“

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Rettungsdienste

Die Höhen­rettung Rheingau-Taunus erhielt Fahrzeug / Schlüssel­übergabe durch Landrat Albers

Die Höhenrettung Rheingau-Taunus erhielt Fahrzeug / Schlüsselübergabe durch Landrat Albers

„Wozu benötigt der Rheingau-Taunus-Kreis eine Höhenrettungsgruppe – wo doch hohe Berge hier weit und breit nicht zu finden sind?" Eine Frage, die sich die Mitglieder der Gruppe immer wieder anhören müssen. Doch die Höhenretter haben ihre Existenzberechtigung. Die Sondereinheit des Landkreises wurde im Jahr 2002 gegründet und unterstützt die freiwilligen Feuerwehren in Rheingau und Taunus bei speziellen Einsatzlagen, ob in der Höhe oder in der Tiefe. „Schließlich sind die Feuerwehren per Gesetz dazu verpflichtet, auch in großen Höhen Hilfe zu leisten“, betont Landrat Burkhard Albers anlässlich der Übergabe eines Fahrzeuges an die Höhenrettungsgruppe des Rheingau-Taunus-Kreises.

„Die schnell voranschreitende Entwicklung zwingt die Feuerwehren dazu, darüber nachzudenken, mit welchen Verfahren und Methoden sie in Not geratenen Bürgern besser, beziehungsweise überhaupt helfen können“, so der Landrat. Große und vor allem hohe Wohngebäude, Einrüstungen, industrielle Anlagen, Versorgungsschächte, Kanäle und vieles mehr machen es heutzutage fast zu einem Erfordernis, bisher angewandte Methoden zur Rettung von Menschen und der Abwehr von Gefahren durch die Anwendung von Auf- und Abseilverfahren wirkungsvoll zu ergänzen. Letztlich steht aber auch eine weitere Aufgabe auf der Liste der Höhenrettungsgruppe. Sie helfen und beraten Feuerwehrfrauen und –männer bei der Eigensicherung bei Einsätzen in heiklen Lagen, wie etwa Dachstuhlbränden.

Zurzeit besteht die Höhenrettung Rheingau-Taunus aus 15 Mitgliedern, darunter zwei Ausbildern, die Spezialwissen bei den Übungseinheiten vermitteln. Neben den Praxiseinheiten, sind ein gewisses Maß an Fitness und eine mindestens zweiwöchige Sonderausbildung notwendig. Landrat Albers: „Die Mitglieder der Einheit sind aus Feuerwehren des gesamten Landkreises und können so zeitnah am Einsatzort sein. Dadurch können die Feuerwehren vor Ort vom Fachwissen der Kameraden profitieren und den Einsatz entsprechend lenken, bevor die Spezialausrüstung eintrifft.“ Diese ist in Niedernhausen auf dem Gerätewagen Höhenrettung, einem VW Amarok mit Kofferaufbau, stationiert. Das Fahrzeug kostet insgesamt zirka 37.800 Euro, wovon 11.250 Euro durch Spenden – der Rest vom Kreis – finanziert wurde. Die Spenden  wurden durch die Höhenrettungsgruppe von Firmen im Kreisgebiet gesammelt.  Die Funkausstattung stellte der Kreis zur Verfügung: ein Gerät im Fahrzeug und fünf Handfunkgeräte neuester Digitalfunktechnik.

Neben den Übungen und Einsätzen bietet die Sondereinheit zwei Mal jährlich sogenannte Absturzsicherungsseminare für Feuerwehrfrauen und -männer an. Hierbei steht die Eigensicherung in absturzgefährdeten Bereichen, wie z.B. Dachkanten, Baukränen und Dachstuhlbränden im Vordergrund.

Das Jahr 2015 ist ein Besonderes für die Höhenrettung Rheingau-Taunus: Endlich kann das Einsatzfahrzeug „Florian Rheingau-Taunus 59 – Gerätewagen Höhenrettung“ in Dienst gestellt werden. Dies verbessert die Lagerung der Einsatzmittel und erhöht die Schnelligkeit der Sondereinheit extrem. Dafür bedanken sich die Höhenretter bei dem Rheingau-Taunus-Kreis und den zahlreichen Spendern, ohne die das Fahrzeug nicht hätte realisiert werden können.

Schlüsselübergabe von Landrat Albers an den Leiter der Höhenrettungsgruppe Thomas Derstroff.