„Sie ist eine Anwältin des Alltags für die Bewohner“

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Demografischer Wandel

Landrat Frank Kilian überreicht den Demo­grafie-Preis an Gerda Nixdorff / Vier weitere Preisträger / Hilfe für ältere Menschen

Landrat Frank Kilian überreicht den Demografie-Preis an Gerda Nixdorff / Vier weitere Preisträger / Hilfe für ältere Menschen

Landrat Frank Kilian zeichnete am Dienstag Gerda Nixdorff aus Idstein im Vinzenz-von-Paul-Haus der Caritas mit dem Demografie-Preises 2019 des Rheingau-Taunus-Kreises - dotiert mit 1.000 Euro - aus. Der Preis rückt in diesem Jahr die „Ehrenamtlich Tätigen im stationären Bereich für pflegebedürftige ältere Menschen“ ins Rampenlicht der öffentlichen Aufmerksamkeit. Platz 2 - dotiert mit 650 Euro - ging an Martina und Gerhard Fleck aus Geisenheim, die wegen einer Urlaubsreise die Urkunde und das Präsent nicht persönlich entgegennehmen konnten. Der dritte Preis - dotiert mit 350 Euro – überreichte Kilian Christel Schottler aus Idstein. Annelie Spring aus Geisenheim und Marion Feucht aus Bad Schwalbach erhielten für ihre Verdienste von Landrat Kilian je einen Sonderpreis.

Wie Laudatorin Eva Nadenau vom Vinzenz-von-Paul-Haus ausführte, ist Gerda Nixdorff „seit der ersten Stunde mit dem Vinzenz-von Paul-Haus verbunden“. Eva Nadenau: „Sie ist die Anwältin des Alltages für die Bewohner“. Gerda Nixdorff habe stets ein Ohr für die Seniorinnen und Senioren, kümmere sich mit Herzblut um jede Einzelne, jeden Einzelnen. Darüber hinaus betreibt sie das Tante-Emma-Lädchen in der Caritas Altenwohnanlage in Idstein und hält die Sonntags-Café-Gruppe zusammen. Dabei bedienen junge Leute die älteren Bewohner. „Sie hat den Bewohner-Bus für die Bewohnerschaft organisiert, mit dem Ausflüge möglich sind“, berichtet Eva Nadenau. Für diesen ehrenamtlichen und selbstlosen Einsatz erhielt Gerda Nixdorff nun den Demografie-Preis.

Martina und Gerhard Fleck aus Geisenheim kümmern sich seit mindestens 20 Jahren um die Bewohnerinnen und Bewohner der Altenwohnanlage und Pflegeeinrichtung Marienheim, berichtet Pfarrer Michael Pauly. Sie besuchen die Bewohner, führen einfühlsame Gespräche, begleiten sie in die Kapelle zur Messe. Das Ehepaar Fleck ist fast täglich in der Einrichtung, um sich um die Bedürfnisse der älteren Menschen zu kümmern. Pauly: „Martina und Gerhard haben logistische Organisationstalente.“

Christel Schottler aus Idstein kommt laut Laudatorin Jutta Schmidt im Rahmen ihrer Physiotherapieanwendungen ins Haus. Sie engagiert sich darüber hinaus ehrenamtlich seit 2010. Jutta Schmidt: „Sie hat beruflich und privat immer ein offenes Ohr für die Bewohnerinnen und Bewohner.“ Sie habe „ihr goldenes Herz an die Heimbewohner verloren“. Sie geht auf die Patienten ein, berät, besorgt Hilfsmittel. Christel Schottler ist in die Pflege integriert und gehört zum Team, das die Unterstützung als Entlastung wahrnimmt.

Annelie Spring aus Geisenheim und Marion Feucht aus Bad Schwalbach erhielten Sonderpreise. Marion Feucht ist im Kreisaltenzentrum tätig und seit 2014 die Vorsitzende des Einrichtungsbeirates. Sie begleitet die Bewohner zur Kapelle und dient als Ansprechpartnerin, erzählte Christian Linke vom DRK-Kreisaltenzentrum. Weiterhin hilft Marion Feucht bei Veranstaltungen und Ausflügen. Annelie Spring wurde vom Katholischen Pfarramt Heilig Kreuz Rheingau vorgeschlagen. Sie besucht Patientinnen und Patienten im St. Josefs-Hospital in Rüdesheim und führt Gespräche mit ihnen, sorgt dafür, dass die pflegebedürftigen Patienten notwendige Utensilien erhalten. Pfarrer Pauly: „Annelie Spring leistet ihren Dienst im Hintergrund.“

In seiner Rede würdigte Landrat Kilian die Leistung der in der Pflege Tätigen: „Wir wissen aber auch heute schon, wie anspruchsvoll eine solche Tätigkeit in Einrichtungen für pflegebedürftige ältere Menschen ist. Ein Besuch in einer solcher Einrichtung zeigt ganz schnell, was den hauptamtlichen sowie den ehrenamtlichen Tätigen in solchen Pflegeeinrichtungen abverlangt wird. Das kostet eine immense Kraft, um mit Seniorinnen und Senioren, die teilweise dement sind oder andere Erkrankungen haben, tolerant, freundlich und verständnisvoll umzugehen.“

Viele Senioren hätten keine Familie oder Freunde mehr, die sich um den Verwandten oder Bekannten kümmern. „Das Pflegepersonal ist jeden Tag da und überlegt sich Angebote, mit denen sie die Bewohnerinnen und Bewohner unterhalten können. „Unterstützung erfahren sie von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, deren Arbeit wir mit dem Demografie-Preis ins Licht der Aufmerksamkeit rücken“, erklärte Landrat Frank Kilian. Die Ehrenamtlichen helfen, damit das Angebot gefächert werden kann. Der Landrat: „Auch sie sind stille Helden, die kein großes Aufsehen über ihren Einsatz machen. Sie wollen einfach nur helfen, für andere da sein. Ein Lächeln ist diesen Menschen Dank genug. Heute sagen wir Ihnen Dank!“

Landrat Frank Kilian, Pfarrer Michael Pauly, Annelie Spring, Marion Feucht, Christian Linke, Christel Schottler, Jutta Schmidt, Gerda Nixdorff, Eva Nademann. Foto: Kreisverwaltung