"Sicherheit genoss bei uns immer schon einen ganz hohen Stellenwert"

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Feuerwehr, Brandschutz

Für die "Magic Bike 2014" in Rüdesheim am Rhein liegt nun das erste Sicherheitskonzept für Großveranstaltungen im Kreis vor / "Gibt uns auch persönlich noch mehr Sicherheit"



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Für die "Magic Bike 2014" in Rüdesheim am Rhein liegt nun das erste Sicherheitskonzept für Großveranstaltungen im Kreis vor / "Gibt uns auch persönlich noch mehr Sicherheit"

"Die Sicherheit der Besucher der 'Magic Bike' genoss bei uns immer schon einen ganz hohen Stellenwert", betont Vera Jung vom Vorstand des Vereines "Buddies and Bikes", der zwischen dem 19. und 22. Juni 2014 zum nunmehr 13. Mal die Großveranstaltung für Motorrad-Fans aus der ganzen Welt in Rüdesheim am Rhein organisiert. Doch in diesem Jahr wird das Restrisiko, das es immer gibt, noch einmal deutlich minimiert. Denn erstmals gibt es für das Biker-Treffen mit bis zu 20.000 Besuchern ein professionell erstelltes Sicherheitskonzept, das in einer monatelangen Detailarbeit konzipiert wurde. Vera Jung: "Wir wissen, dass wir auf fast alle Eventualitäten gut vorbereitet sind und dieses Wissen gibt uns als Veranstalter und uns persönlich auch noch mehr Sicherheit."

Gemeinsam mit Michael Schiefer von der Polizei in Rüdesheim, der Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt, Martina Heger, und Reiner Oswald, stellvertretender Leiter des Fachdienstes Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst in der Kreisverwaltung erläutert Vera Jung, warum es zur Erstellung des Konzeptes kam. Oswald: "Nach der Katastrophe bei der Großveranstaltung ‚Love-Parade' in Duisburg, bei der 2010 21 Besucher starben und 541 weitere verletzt wurden, wurden Fragen der Sicherheit bei Veranstaltungen dieser Größenordnung aufgeworfen." Ausfluss dieser Debatte war wiederum ein "Leitfaden Sicherheit bei Großveranstaltungen", den das Hessische Ministerium des Inneren und für Sport 2013 herausgegeben hat.

Der Verein "Buddies and Bikes" reagierte sofort auf den Hinweis von Reiner Oswald und holte Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr, Vertreter der Sanitätsdienste und des zuständigen Fachdienstes in der Kreisverwaltung an einen Tisch. Jung: "Wir wollten ganz sicher gehen, dass alles Menschenmögliche für die Sicherheit unserer Gäste getan ist." "Auch der Magistrat hat sich dem Vorhaben angeschlossen", so Martina Heger. Der Veranstalter zog zudem den überaus versierten Brandschutzsachverständigen Oliver Stockum hinzu, der dann das Sicherheitskonzept mit allen Behörden und Organisationen nach vielen Sitzungen und Ortsbegehungen erstellte.

Gleichfalls flossen in das SIKO Konzept die schon seit Jahren gesammelten Erfahrungen der beteiligten Institutionen mit hinein.

Reiner Oswald: "Wir ermittelten dabei sogenannte Gefährdungspotentiale und Gefährdungsmomente und legten Verantwortlichkeiten und Aufgaben fest". Ganz unterschiedliche Szenarien spielt das Konzept durch." Und Michael Schiefer von der Polizei ergänzt: "Unwetter, Hitze, Unfälle bis zu einer Explosionen werden dabei angenommen und die einzuleitenden Maßnahmen zur Rettung oder Evakuierung von Menschen durchgespielt." Wie reagieren Ordner, Security und Einsatzkräfte etwa auf die Explosion einer Gasflasche an einem Stand? Wohin werden die Menschen in solchen Notfällen evakuiert, um eine Panik und Chaos zu vermeiden? Antworten darauf gibt das 26-seitige Sicherheitskonzept für die "Magic Bike". "Die Antworten und das Konzept insgesamt beruhigen uns", so Vera Jung.

Sie und ihre sechs Vorstandskolleginnen und -kollegen wissen, dass in den 13 Jahren noch nie etwas bei der Großveranstaltung in Rüdesheim am Rhein passiert ist, zu der Harley Davidson-Fahrer samt ihrem Motorrad sogar aus Australien anreisen, zu der viele Zaungäste und Besucher zu den Ausfahrten pilgern. "Wir haben mit der Polizei, Rettungskräften, der Feuerwehr, Ordnungsamt und den zuständigen Fachdiensten der Kreisverwaltung und den Behörden stets eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet und auch stets alle Auflagen penibel erfüllt, um die Sicherheit zu gewährleisten." Doch bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung mit rund 20.000 Besuchern bestehen bestimmte Risiken.

Deshalb sei der Verein "Buddies and Bikes" den Weg gegangen und hat das Sicherheitskonzept, das nicht kostenlos war, erstellt. "Mit unseren 100 Ordern des Ordnungsdienstes Wiesbaden Nassau Chapter sprachen wir die im Konzept beschriebenen Eventualitäten und die daraus resultierenden Maßnahmen im Falle eines Notfalles durch", sagt Schiefer. Dieses Gespräch sei bei den Ordnern sehr gut angekommen. "Viele stellten Nachfrage, waren sich aber dann sicher, dass sie für ihren Einsatz viel besser vorbereitet sind, wie sie es bisher waren, um im Notfall dann effektiv reagieren zu können", betont der Polizeibeamte.

"Wir haben alles getan, um die größtmögliche Sicherheit bei unserer Veranstaltung garantieren zu können", sagt Vera Jung. Trotz dieses guten Gefühls wird sie und ihre Mitstreiterinnen im Vorstand eine 13-jährige Tradition fortführen: "Wir werden am Tag vor der Veranstaltung ins Kloster Eibingen gehen, um dort Kerzen anzuzünden und für einen problemlosen, unfallfreien Verlauf der Veranstaltung zu bitten."