„Sex­ting und Cyber­mobbing“ – Schatten­seiten der neuen Medien­kultur

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugend­hilfedezer­nentin Monika Merkert berichtet über Fachtag 2014 der Schul­sozial­arbeit im Rheingau-Taunus-Kreis

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert berichtet über Fachtag 2014 der Schulsozialarbeit im Rheingau-Taunus-Kreis

„Der qualifizierte und eigenverantwortliche Umgang mit Medien ist für Kinder und Jugendliche heute eine Schlüsselqualifikation für den späteren Erfolg in Beruf und Gesellschaft. Es ist daher wichtig, dass Kinder und Jugendliche frühzeitig einen qualifizierten Umgang mit Medien lernen“, betonte die Dezernentin für Jugendhilfe Monika Merkert. Daher befasste sich der diesjährige Fachtag der Schulsozialarbeit des Rheingau-Taunus-Kreises am 6. Oktober mit dem Thema „Jugendkultur und Medienwelten“.

Fachkräfte aller 14 Standorte der Schulsozialarbeit im Kreis waren vertreten und beschäftigten sich unter fachlicher Anleitung der Medienspezialisten Angelika Beranek und Stefan Schoelzel im Infocafe Neu-Isenburg mit einem Thema, das in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler einen immer größer werdenden Raum einnimmt.  „Selfis“ und Videos von sich und anderen ins Netz stellen, „online zocken“ und ständig Informationen über das Internet austauschen, haben Kultstatus erreicht und sind längst Teil der Jugendkultur geworden. Dass dies auch sehr ernst zu nehmende Begleiterscheinungen mit sich bringt, erleben die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter jeden Tag in ihrer Arbeit an den Schulen.

In einem Einführungsreferat informierte Angelika Beranek über die neuesten Nutzungstrendtrends und regte eine Diskussion über die unterschiedlichen Sichtweisen von Jugendlichen und Erwachsenen zu diesem Thema an. In anschließenden Workshops setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer  mit den Schattenseiten der neuen Medienkultur  „Sexting und Cybermobbing“ und dem Thema „Mediensucht“ auseinander. Monika Merkert: „Beispielsweise Fälle von Cybermobbing kommen immer wieder vor. Jemand stellt ein Foto von sich ins Netz, ein anderer verunstaltet es zu einer Fratze und verschickt es mit einem Klick an eine ganze Gruppe.“ Wie ein Lauffeuer verbreiten sich die Inhalte über Facebook oder den Nachrichtendienst Whatsapp. Und jeder kann seinen Kommentar dazu abgeben.

Ein besonderes „Highlight“ war ein Workshop, in dem zwei jugendliche Insider einen „online“ Einblick in die „Spielewelt“ gaben. Hier konnte erlebt werden, wie aktuelle Spiele funktionieren und welche Wirkung sie auf die Spieler und Spielrinnen ausüben. Schließlich stellten die (Schüler-) Medienscouts, Alexa Stark und Florian Wende, die im Rheingau an der St. Ursula Schule und am Gymnasium Eltville im Einsatz sind, ihre Arbeit vor. Es wurde gemeinsam darüber nachgedacht, wie die künftige Zusammenarbeit aussehen kann. Der zweite Teil des Fachtages widmete sich dem Thema, wie die Medien und dem übergroßen Interesse der Jugendlichen daran, positiv und sinnvoll genutzt und eingesetzt werden können. Dabei war man sich im Schlussplenum darüber einig, dass die Möglichkeit zum Erwerb von Medienkompetenz dafür eine wichtige Voraussetzung ist.

Wer gut über den sicheren Umgang und die Gefahren, denen man sich z.B. durch leichtfertige Bekanntgabe von Daten und Fotos aussetzt, informiert ist, kann die vielfältigen Möglichkeiten gewinnbringend für sich nutzen und im Umgang mit den Medien Kompetenzen erwerben, die in der heutigen schnellen Informations- und Kommunikationsgesellschaft von Vorteil sind. „Es wurde deutlich, welch wichtige Rolle die Eltern und pädagogischen Fachkräfte dabei zukommt: Sie sollten dem Thema mit Interesse und Offenheit begegnen, Berührungsängste abbauen und gut informiert mit den Jugendlichen in Austausch treten“, so Monika Merkert abschließend.