Selbstver­ständnis und zukünftige Aus­richtung

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Prävention

Kreispräventions­rat diskutiert kon­struktiv über seine Aufgaben / Leit­linien für die weitere Arbeit erstellen

Kreispräventionsrat diskutiert konstruktiv über seine Aufgaben / Leitlinien für die weitere Arbeit erstellen

„Was wollen wir? Wer wollen wir sein?“ Zwei Fragen, die Iris Siepe vom Präventionsrat Oberer Rheingau in der konstruktiven Diskussion über Selbstverständnis und zukünftige Ausrichtung des Kreispräventionsrats formulierte. Ein reger Meinungsaustausch, der von Uwe Schneider vom Präventionsrat Unterer Rheingau angestoßen wurde, der Aufgaben, Zuständigkeiten und Ziele des Kreis-Gremiums für die Zukunft klarer definiert wissen wollte. Soll der Kreispräventionsrat „Knotenpunkt im Netzwerk“ der auf der kommunalen Ebene tätigen Präventionsräte sein, sich als Mittler und Ansprechpartner verstehen, der Informationen, aktuelle Themen und Projekte aufgreift, um dann laut Iris Siepe darüber „inhaltliche Debatten zu führen“? Schließlich mangele es nicht an Themen, die dann in dem Präventionsrat des Rheingau-Taunus-Kreises besprochen werden könnten.

Diesen Ausführungen pflichtete Landrat Frank Kilian bei: „Der Kreispräventionsrat soll Netzwerkarbeit in Zusammenarbeit mit den Räten in den Kreisteilen leisten.“ Doch müssten die Vertreter der kommunalen Präventionsräte aus dem Untertaunus dann auch an den Sitzungen des Kreispräventionsrates teilnehmen, um einen konstruktiven Austausch zu ermöglichen, von dem jeder Teilnehmer dann profitiere. Die beiden zuständigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Harald Rubel und Franco Matera, machten deutlich, dass sie die Sitzung der Präventionsräte vor Ort besuchen, „um dort reinzuhören, welche Themen akut sind und besprochen werden.“ Die Präventionsarbeit des Gremiums solle sich nicht alleine auf Kinder und Jugendliche fokussieren, sondern auch das Sicherheitsbedürfnis älterer Menschen aufgreifen, fordert der persönliche Referent des Landrates, Ralf Bachmann.

„Vernetzung der Präventionsarbeit auf Kreisebene ist laut der Satzung des Kreispräventionsrates dessen Aufgabe. Er soll über aktuelle Themen informieren und über Projekte berichten“, so Fachbereichsleiter Stefan Krebs. Wie dies konkret geschehen soll, darauf einigte sich das Gremium auch: „Eine Leitlinie für die weitere Arbeit soll erarbeitet werden.“

Dass es aktuelle Themen und Projekte gibt, die im Kreispräventionsrat durchaus behandelt werden können, unterstrich auch die jüngste Sitzung des Gremiums. Polizeihauptkommissarin Stephanie Barone vom Polizeipräsidium Westhessen stellte das Programm „KOMPASS“ und den Leitfaden dazu dem Gremium vor. „KOMPASS“ ist die Abkürzung für „KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel“ und ist ein Angebot des hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden. Es zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern Polizei und Kommune ab. „Die Polizei Hessen bietet an, gemeinsam mit den Kommunen und den Bürgern die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse, also auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu analysieren und gemeinsam ein passgenaues Lösungsangebot zu entwickeln“, heißt es in dem Leitfaden zu „KOMPASS“.

Das Gremium des Kreises bestimmte zudem die Preisträger des Präventionspreises 2018. Die Philipp-Kraft Stiftung in Eltville wird für die Gestaltung des „Jugendparks der Kulturen“ mit 650 Euro gewürdigt, der „Präventionsrat Unterer Rheingau“ bekommt für die Plakataktion „Smartphone versus Kind“ eine Unterstützung von 300 Euro und die Initiatorin des gemeinnützigen Projektes „Schlangenbad bewegt sich“, Dr. Sabine Thiel, ebenfalls 300 Euro. Die Auszeichnungen erfolgen an einem gesonderten Termin vor Ort. Landrat Frank Kilian teilte mit, dass er sich für eine Erhöhung des Preisgeldes für den Präventionspreis einsetzen will, was die einhellige Zustimmung der Gremiumsmitglieder fand. Damit soll die hervorragende Präventionsarbeit im Kreisgebiet hervorgehoben werden.

Die Verbindung zwischen der Integrationsstrategie des Rheingau-Taunus-Kreises und der Entwicklung präventiver Strategien stellte Jörg Weber in seinem Kurzreferat dar. Aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung scheint es sinnvoll, das Thema ‚Prävention‘ stärker zu berücksichtigen und in die Integrationsstrategie einzubeziehen.“ Beim 23. Deutschen Präventionstag zum Thema „Gewalt und Radikalität – Aktuelle Herausforderungen für die Prävention“ in Dresden wurden Kommunen und Landkreise als zukünftige Hauptorte von Prävention wahrgenommen, so Jörg Weber, der unter anderem auf ein Programm von Lions-Quest International hinwies mit dem Titel „Erwachsen handeln“. Dabei handelt es sich um ein schulisches Präventionsprogramm für 15- bis 21-Jährige, das die Vermittlung von Lebenskompetenzen im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung zum Ziel hat und dafür auch engagierte Lehrkräfte fortbildet.