Schulsozialarbeit ist für die nächsten fünf Jahre gesichert

|

Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert unterzeichnet mit Vertretern der Freien Träger die Verträge / Wichtiges Angebot

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert unterzeichnet mit Vertretern der Freien Träger die Verträge / Wichtiges Angebot

„Die Schulsozialarbeit im Kreis ist für die nächsten fünf Jahre gesichert.“ Der Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert fielen sichtlich mehrere Steine vom Herzen, als sie zum Kugelschreiber griff und die Verträge mit den sieben Vertretern der Freien Träger unterschrieb, die in den kommenden Jahren diese „sehr wichtige Aufgabe für die Jugendlichen an den Schulen“ für den Kreis übernehmen. „Schließlich ist Schulsozialarbeit praktizierte Jugendhilfe“, betonte Monika Merkert. Doch trotz der überaus wertvollen Arbeit werden immer finanzielle Gründe ins Feld geführt, wenn es um die Verlängerung der Verträge geht. Aktuell kam im Vorfeld noch eine weitere „Botschaft“ hinzu. Monika Merkert: „Die Vergabe musste deutschlandweit ausgeschrieben werden.“

Doch der energische Kampf und der stetige Einsatz für die Schulsozialarbeit im Kreisgebiet von Landrat Burkhard Albers, Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert und dem nun pensionierten Leiter des Kreis-Jugendamts Ewald Pätzold hat sich wieder ausgezahlt. Schließlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit „ein ganz wichtiger Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler, wenn es um Konflikte oder persönliche Probleme geht“. Das beweisen auch die jährlichen Statistiken. 1768 der Schüler – also 27,2 Prozent – nahmen im Schuljahr 2014/15 Gespräche, Hilfen und Beratungen in Anspruch, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr (26,3 Prozent) bedeutet. Besonders auffallend war der Anstieg von Kontakten zur Schulsozialarbeit in Bezug auf psychische Probleme an den Gymnasien. Hier war eine Steigerung auf 6,2 gegenüber 3,9 Prozent im Vorjahr festzustellen.

„Mädchen und Jungen nahmen die Angebote der Schulsozialarbeit gleichermaßen wahr“, berichtete Monika Merkert. Der zusätzliche Bedarf in den 9. Klassen habe sich erneut bestätigt.

Albers: „Die Schulsozialarbeit ist als Angebot der Jugendhilfe des Kreises am Standort Schule fest verankert.“ Auch das Konzept der Trägervielfalt erwies sich als der richtige Weg, so die Jugendhilfe-Dezernentin. Mehr als dreißig Fachkräfte der Sozialen Arbeit stehen den Schülerinnen und Schülern an den Schulen der Sekundarstufe 1 und den Beruflichen Schulen im Rheingau-Taunus-Kreis als Ansprechpartner zur Verfügung. Bereitgestellt wird die Schulsozialarbeit im Auftrag des Rheingau-Taunus-Kreises von Freien Trägern der Jugendhilfe von ASB, AWO, Hephata, bis zu Jugendberatung und Jugendhilfe (JJ), VIE – Verein für individuelle Erziehungshilfen und der VHS. Diese Träger führen die Schulsozialarbeit jeweils an den Schulen durch.

Schulsozialarbeit gibt es seit 2003 im Kreisgebiet; damals als Pilotprojekt an der IGS Obere Aar in Taunusstein. An diese Anfangszeiten erinnerte sich Pionierin Gabriele Schuster noch sehr genau. Im zugewiesenen Büro fehlte die EDV-Ausstattung, aber schnell zeigte sich ein reges Interesse von Jugendlichen und Lehrern an der Arbeit von Gabriele Schuster und ihrer Kollegin Regina Fiedler. In den weiteren Jahren wurde das Angebot ausgebaut und an anderen Schulen installiert. Gabriele Schuster: „Es gab in dieser Zeit immer auch Stolpersteine und Hindernisse. Aber letztlich hat sich Schulsozialarbeit als Unterstützung für Jugendliche in einer schwierigen Lebensphase  durchgesetzt.“ Und Monika Merkert ergänzt: „Dieses Angebot ist aus unseren Schulen – wie auch die ständig steigende Nachfrage immer wieder zeigt – nicht mehr wegzudenken. Wir brauchen Schulsozialarbeit.“

Die Verträge werden von Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert und – in diesem Fall – von Edwin Marneth vom ASB unterzeichnet. Aufmerksame Beobachter sind die Vertreter der Freien Träger und der kommissarische Leiter des Fachdienstes Jugendhilfe in der Kreisverwaltung, Erich Blaes (rechts).