Schulsozialarbeit - ein unentbehrliches Brückenglied zwischen Jugendhilfe und Schule

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Kreisweite Evaluation bestätigt erfolgreiche Präventionsarbeit / Schulsozialarbeit von 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler aufgesucht



"Schulsozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung soziale

Kreisweite Evaluation bestätigt erfolgreiche Präventionsarbeit / Schulsozialarbeit von 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler aufgesucht

"Schulsozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung sozialer Kompetenzen und des Miteinanders in den Schulen und stellt ein nicht mehr wegzudenkendes Brückenglied zwischen Jugendhilfe und Schule dar", betonen Landrat Burkhard Albers und Jugendhilfedezernentin Monika Merkert unisono. Dies belegen die nachfolgenden Zahlen einer erstmaligen kreisweiten Evaluation der Schulsozialarbeit, die in der heutigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses vorgestellt wurden.

Unter Beteiligung der Koordinierungsstelle Schulsozialarbeit, dem Jugendhilfeplaner und den Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern in den Schulen des Kreises wurde zur Wirkungskontrolle und Evaluation ein System aufgebaut. Damit wird unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Aspekte die Arbeit der Schulsozialarbeit auf der Grundlage der beschlossenen Konzeption nach den dort genannten Kriterien und fachlichen Standards dokumentiert und bewertet.

Die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter der jeweiligen Träger der Schulsozialarbeit sind als Vertrauenspersonen, bei denen die Jugendlichen Rat und Hilfe suchen können, anerkannt. Fast 1.700 Schülerinnen und Schüler, das entspricht 25 Prozent der Jugendlichen der Jahrgangsstufe 5 bis 8, wandten sich im Rahmen der Einzelhilfen und Einzelberatungen im Schuljahr 2012/13 an die jeweilige Schulsozialarbeit vor Ort. In diesen Gesprächen ging es größtenteils um Konflikte mit Mitschülerinnen/Mitschülern (934 Mal), um schulische Schwierigkeiten (312 Mal), familiäre Probleme (290 Mal), um Konflikte mit Lehrkräften (214 Mal), Verhaltensauffälligkeiten (176 Mal) und Mobbing (109 Mal). Darüber hinaus gab es 21 Themen, die in 1.174 Beratungen besprochen wurden.

Wie die Ergebnisse der Auswertung zeigen, verteilen sich die Themen mit 1.605 zu 1.604 exakt hälftig auf Mädchen und Jungen. Bei Mädchen herrschten die Themen Selbstverletzung und sexuelle Übergriffe vor, bei Jungen sind es die Themen Schulabstinenz, Delinquenz, akute Unterrichtsunfähigkeit und Auffälligkeiten im Verhalten. Bemerkenswert ist laut der Jugendhilfedezernentin auch, dass Lehrkräfte zunehmend die Kompetenz der Schulsozialarbeit nutzen. Der Anteil der Gespräche mit Lehrkräften nahm im Vergleich zum letzten Schuljahr von 23,2 auf 25,4 Prozent zu. Durch die Zahlen wurde auch deutlich, dass bei den Fünf- uns Sechstklässlern Konflikte mit Mitschülerinnen und Mitschülern, schulische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten im Vordergrund stehen. Danach verschieben sich die Themen hin zu Konflikten in sozialen Netzwerken, akuter Unterrichtsunfähigkeit, Selbstverletzung und Suchtproblematik.

Vorwiegend wegen schulischer Probleme und Fragen der Berufsorientierung wandten sich 132 Schülerinnen und Schüler der beruflichen Schulen an die Schulsozialarbeit. Neben den Einzelgesprächen gibt es weiterhin Angebote für gesamt Klassen, etwa Sozialtraining, Konfliktlösung sowie Gewalt- und Suchtprävention. Insgesamt 642 Gruppenangebote wurden am Schuljahresende registriert. Weiterhin führte die Schulsozialarbeit 53 Ferien- und Freizeitangebote sowie 37 AG-Angebote durch. Jugendhilfedezernentin Monika Merkert ergänzt: "Die Schulsozialarbeit ist nach Paragraf 13 Sozialgesetzbuch VIII Aufgabe der Jugendhilfe." Hinzu kommt, dass Fälle von Kindeswohlgefährdung in einem frühen Stadium durch die Schulsozialarbeit erkannt wurden und dadurch Schlimmeres verhindert werden konnte." Schulsozialarbeit habe in diesem Fall einen eigenen Schutzauftrag.

Landrat Albers: "Diese eindrucksvollen Erhebungen unterstreichen die Notwendigkeit von Schulsozialarbeit. Es macht keinen Sinn, Kinder und Jugendliche mit ihren Problemen und Konflikten alleine zu lassen, zumal dann, wenn auch Eltern mit der Problembewältigung überfordert sind", sagt Landrat Albers. Die Schulsozialarbeit komme als Regulativ ins Spiel, um gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu korrigieren. "Es ist unser Ziel, diese erfolgreiche Präventionsarbeit nachhaltig zu sichern. Ich hoffe, dass die Politikerinnen und Politiker im Kreis parteiübergreifend die enorme Bedeutung der Schulsozialarbeit erkannt haben und diese auch nach Auslaufen der Verträge ab 2016/17 gesichert werden kann", so der Appell von Jugendhilfedezernentin Monika Merkert.