„Schockiert“ von der Sorglosigkeit der Mitmenschen

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Gesundheit

Idsteinerin schildert ihre Erlebnisse beim Einkaufen / Vermehrte Kontrollen angekündigt / Missachtung der Corona-Regeln

Idsteinerin schildert ihre Erlebnisse beim Einkaufen / Vermehrte Kontrollen angekündigt / Missachtung der Corona-Regeln

Von zwei schockierenden Erlebnissen berichtet die Verfasserin einer Mail, die der Kreisverwaltung vorliegt. Am Ende fasst sie ihre Meinung und die ihrer Familie so zusammen: „Wir sind bestürzt und enttäuscht und werden künftig wohl noch mehr unserer Einkäufe in den Online-Bereich verlagern.“ Was war geschehen? Die Familie suchte in der vergangenen Woche einen Autohändler in Idstein auf. Was sie im Zusammenhang mit den Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus dort erlebte, beschreibt die Frau so: „Wir waren schockiert, dass niemand von den Angestellten einen Mund-Nasen-Schutz trug; auch mit und im Kontakt mit den Kunden.“ Die Trennscheiben an den einzelnen Schreibtischen seien „so minimalistisch ausgefallen, dass auch hier nicht wirklich ein Schutz der Kunden vor Übertragung des Corona-Virus besteht.“

Die Familie fragte sich: „Müssen in diesem Bereich des Handels mit Kundenkontakt keine Schutzmaßnahmen eingehalten werden?“ Weiter ging der Einkaufstrip. In einem ortsansässigen Baumarkt bewegten sich die Kunden wie Mitarbeiter ohne Mund-Nasen-Schutz im Markt und auf dem Freigelände des Marktes, so ihre Beobachtungen. Ungläubig fragte sie nach: „Ist das in Ordnung?“ Ist es nicht!

„Trotz unserer ständigen Hinweise, dass die Corona-Pandemie noch lange nicht bewältigt ist, herrscht eine unverständliche Stimmung der Sorglosigkeit bei vielen Menschen vor“, betont Landrat Frank Kilian. Zeugnis davon seien die vielen verblassten Hinweisschilder in den Eingangsbereichen der Geschäfte, Supermärkte und Einkaufsläden, die vor dem Corona-Virus warnten. Auch die Erinnerung an die Lockdown-Monate im Frühjahr verblassten bei vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die Sorglosigkeit greife vermehrt um sich, was sich auch in den Zahlen der Corona-Neuinfizierten widerspiegele.

„In den beiden vergangenen Wochen wurde das Kreis-Gesundheitsamt immer wieder auf solche Fälle - wie der geschilderte - hingewiesen, in denen Menschen die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln nicht einhielten und die Maskenpflicht missachteten“, betont Landrat Frank Kilian. Diesen Hinweisen geht die Kreisverwaltung nach. „Es geht nicht um Denunziation, sondern um die gesundheitliche Unversehrtheit von jedem von uns“, sagt der Landrat.

Nach den Hinweisen aus der Kreisverwaltung und in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt haben die 17 Bürgermeister der Kommunen im Kreisgebiet nun angekündigt, dass sie verstärkt Kontrollen durchführen werden. Dabei wird überprüft, ob die Corona-Regeln eingehalten werden. Gleichzeitig appelliert Kilian erneut an die Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis: „Halten Sie bitte den Abstand von 1,5 Meter ein! Tragen Sie bitte einen Mund-Nasen-Schutz; auch wenn es schwerfällt! Beachten Sie die Hygieneregeln!“ Das Tragen der Masken gilt weiterhin und dabei müssen Nase und Mund bedeckt sein.