RTV hat Busdrucker auf LTE-Standard umgerüstet

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Verkehr (allgemein)

Bevorstehende UMTS-Abschaltung ist Herausforderung für die ganze Mobilitätsbranche

Bevorstehende UMTS-Abschaltung ist Herausforderung für die ganze Mobilitätsbranche

Die Busdrucker und Bordrechner der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV), die relevant sind unter anderem für den Fahrscheinverkauf, sind seit Anfang März 2021 LTE-fähig, meldet der Mobilitätsdienstleister im Rheingau-Taunus-Kreis. Die Abschaltung der Frequenzen des Mobilfunkstandards UMTS / 3G, die kurz bevorsteht, beeinflusst aktuell die ganze Verkehrsbranche: Die Drucker müssen täglich und von unterwegs aus umfangreiche E-Ticket- und Tarifdaten über Mobilfunk austauschen, um Fahrscheinverkauf- und -Prüfung im Bus gewährleisten zu können. Auch für die Sendung von Echtzeitdaten ist der Mobilfunkstandard essentiell.

Im Jahr 2020 teilte die Telekom mit, dass sie das UMTS-Netz zu Ende Juni 2021 abschalten würde. Kurzfristig hat sich dann herauskristallisiert, dass dieser Termin für den Großraum Koblenz/Limburg auf den 15.03.21 vorverlegt wurde. Umgesetzt wurde das Projekt in einem knappen halben Jahr mithilfe der timIT GmbH, einem IT-Dienstleister aus Bad Vilbel mit Schwerpunkt im Bereich Mobilität. „Wir konnten für die RTV eine neue Lösung entwickeln, bei welcher die Busdrucker durch die Vorschaltung eines externen Modems nachgerüstet und somit LTE-fähig gemacht werden. So gibt es nun eine hochwertige, kostengünstige und schnelle Lösung für das Problem, das aktuell noch viele andere Aufgabenträger und Unternehmen haben.“, so der Geschäftsführer der timIT, Holger Drechsler. Darüber hinaus konnte sogar die Echtzeitdatenübermittlung, die bislang über ein separates Tablet lief, integriert werden und somit wurde die Gerätestruktur in den Bussen durch die neue Lösung ganz nebenbei deutlich vereinheitlicht. Da das LTE Modem bereits zertifiziert ist, ist auch keine separate Zertifizierung für die Lösung nötig.

Thomas Brunke, Geschäftsführer der RTV zeigt sich äußerst zufrieden über den Projektverlauf: „Mit der timIT haben wir einen kooperativen und kreativen Partner, mit dem wir auch spontane Herausforderungen im Bereich unserer digitalen Infrastruktur gut und zielgerichtet lösen können“. Auf Seiten der RTV verantwortete Gregor Prochaska, Leiter für Marketing und Qualitätssicherung, die Umstellung: „Wir als relativ kleiner Mobilitätsdienstleister sind froh, dass wir eine so schnelle und sehr kostengünstige Lösung gefunden haben. Wir sind einer der ersten Partner im Rhein-Main-Verkehrsverbund, die diese Herausforderung bereits gemeistert haben.“

Eine Neubeschaffung von entsprechend LTE-fähigen Busdruckern hätte Kosten in mittlerer sechsstelliger Höhe nach sich gezogen und bedeutet, dass alle Fahrer in die neuen Drucker hätten eingewiesen werden müssen. Dazu wäre noch die Entsorgung der Altgeräte gekommen. Ganz abgesehen davon, dass eine Beschaffung neuer Busdrucker europaweit hätte ausgeschrieben werden müssen, was nochmal erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand bedeutet hätte. „Durch die von der timIT bereit gestellte Lösung belaufen sich die Kosten nur auf einen Bruchteil und liegen in Summe gerade mal bei zirka 15 Prozent dessen, was alleine die Neubeschaffung gekostet hätte.“, so Prochaska weiter. Seit Anfang März ist die Lösung in allen 126 Linienbussen der RTV im Einsatz. Aktuell werden noch die weiteren 19 Rufbusse, die mit anderen Geräten ausgestattet sind, sukzessive umgerüstet.

Beide Unternehmen bewerten die bisherige Zusammenarbeit bei diesem und bei anderen Projekten sehr positiv und hoffen, auch künftige Digitalisierungsprojekte gemeinsam erfolgreich umsetzen zu können, so Brunke und Drechsler abschließend.