Rheingau-Taunus trauert um Heribert Dietz

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Ehemaliger Landrat im Alter von 79 Jahren verstorben / Kontakte zum Kreis stets gehalten

Ehemaliger Landrat am Donnerstag verstorben / Kontakte zum Kreis stets gehalten

Der Rheingau-Taunus-Kreis trauert um seinen ehemaligen Landrat Heribert Dietz, der nach Angaben seiner Familie am vergangenen Donnerstag im Alter von 79 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in seinem Wohnort Krefeld verstorben ist. Der CDU-Politiker war zwischen 1983 und 1989 Landrat im Rheingau-Taunus-Kreis, der 1977 aus dem Rheingau- und dem Untertaunus-Kreis fusionierte. Landrat Kilian würdigte die Leistungen des Alt-Landrates in einem persönlichen Schreiben an die Witwe.

Obwohl in Krefeld wohnend, verlor Heribert Dietz nie den Kontakt in den Kreis und zu seinen damaligen politischen Weggefährten. Gerne nahm er mit seiner Ehefrau an den jährlichen Erntedankfeiern der Rheingauer Winzer teil. Auch beim Jahresempfang des Kreises in vergangenen August befand sich das Ehepaar Dietz unter den Gästen, um angeregt mit Bekannten zu plaudern. Im Gespräch mit Landrat Frank Kilian und Dietz‘ einstigem Nachfolger, Landrat a. D. Klaus Frietsch, ließ sich der gebürtige Bonner bei diesen Gelegenheiten über die Entwicklung im Rheingau-Taunus-Kreis berichten. Kilian: „Herr Dietz war sehr daran interessiert, was im Kreis passiert. Er pflegte immer enge Verbindungen in die Region und warb für die Rheingauer Winzer.“

Heribert Dietz wurde – aus dem Rathaus der Stadt Krefeld kommend - 1983 Nachfolger von Heribert Märten, dem ersten Landrat des fusionierten Landkreises. Die damalige Zeit war geprägt von der Neuorientierung der Region und den Streitigkeiten von Kommunalpolitikern aus dem Taunus und dem Rheingau. In seiner Amtszeit konzentrierte sich Dietz deshalb verstärkt auf die Entwicklung der Schullandschaft. Des Weiteren führte Heribert Dietz die beiden eigenständigen Verkehrswachten Rheingau und Untertaunus Mitte der achtziger Jahre zusammen und übernahm auch persönlich den Vorsitz. Zudem stand er dem DRK im Kreis vor.

Für das Buch „Rheingau-Taunus-Kreis - ganz persönlich“ beschrieb Heribert Dietz in einem Beitrag seine Amtszeit. Die Zusammenlegung der beiden Kreise sah er „als keine Liebesheirat, sondern eher als Vernunftehe“ an. Und diese zwang zu manchen Kompromissen, die das Zusammenwachsen deutlich erschwerten. Mit einem Schmunzeln erinnerte Dietz an den Streit um das Autokennzeichen „RÜD oder SWA“. Abschließend schrieb Dietz: „Gerne denke ich an die Zeit meiner Tätigkeit im Rheingau-Taunus-Kreis zurück und fühle mich mit seinen Bewohnern weiterhin persönlich verbunden“

1988 kam dann das Aus. Herausforderer Klaus Frietsch erhielt bei der Abstimmung im Kreistag eine Mehrheit. Dietz zog sich darauf nach Krefeld zurück, wo der Jurist als Fachanwalt für Verwaltungsrecht in einer Kanzlei noch viele Jahre tätig war.

Der Rheingau-Taunus-Kreis trauert um seinen ehemaligen Landrat Heribert Dietz.