"Rebläuse" in den Weinbergen

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Jugendliche Teilnehmer des Projekts "Reblaus" machten praktische Erfahrungen bei Weinlese in den Hessischen Staatsweingütern



"Rebläuse im Weinberg? - Das wünscht sich kein Winzer", betont Landrat Burkhard Alb

Jugendliche Teilnehmer des Projekts "Reblaus" machten praktische Erfahrungen bei Weinlese in den Hessischen Staatsweingütern

"Rebläuse im Weinberg? - Das wünscht sich kein Winzer", betont Landrat Burkhard Albers. Doch in diesem Fall war die Hilfe der "Rebläuse" gerne gesehen. Denn die Teilnehmer des Projektes "Reblaus" der vhs Rheingau-Taunus am Standort der vhs in Geisenheim machten bei der Weinlese praktische Erfahrungen. Sie halfen bei der Ernte der edlen Trauben der Hessischen Staatsweingüter mit und erfuhren dabei auch viel über die spezielle Form der Lese. "Wir haben viele neue Informationen erhalten. Der Tag war anstrengend, aber auch eine große Erfahrung", betonte eine Teilnehmerin zufrieden.

Das Projekt "Reblaus" der vhs Rheingau Taunus dient der Erhöhung des Angebotes an Ausbildungsplätzen sowie der Beratung von Jugendlichen und Betrieben zur Verbesserung des Ausbildungsumfeldes und Stärkung des regionalen Ausbildungsmarktes. Das Projekt wird aus Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds, des hessischen Wirtschaftsministeriums und des Rheingau-Taunus Kreises finanziert. Ziel des Projektes ist es, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen beim Übergang in eine Berufsausbildung oder in Arbeit zu begleiten. Gleichzeitig wird die Ausbildungssituation der Rheingauer Betriebe und Unternehmen durch das gezielte Ausbildungsmarketing verbessert und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt.

"Bei der Weinlese wird derzeit jede Hand benötigt, weshalb der Vorschlag der Projektleiter, bei der Weinlese mitzuhelfen, von den Hessischen Staatsweingütern gerne angenommen wurde", so vhs-Geschäftsführerin Brigitte Harder. Um kurz nach 8 Uhr machten sich die Jugendlichen auf den Weg zur Domäne Steinberg. Die "Rebläuse" der vhs Rheingau-Taunus erhielten durch die Hessische Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach die Gelegenheit einen halben Tag einen Einblick in den Beruf des Winzers zu bekommen.

Die Beauftragte für Qualitätsmanagement der Hessischen Staatsweingüter, Haupt, empfing die Jugendlichen auf dem Parkplatz der Domäne Steinberg und begleitete die Gruppe an diesem Vormittag. Ausgerüstet mit Handschuhen und festem Schuhwerk ging es dann zur Lese in den Weinberg. Jeder Teilnehmende erhielt einen Eimer und eine Schere. Die Jugendlichen verteilten sich im Weinberg, begannen die Trauben zu lesen und füllten ihre Eimer fleißig mit den Trauben. Brigitte Harder: "Schon nach kurzer Zeit entwickelten die "Rebläuse" im Weinberg eine eigene Dynamik." Einige lasen Zeile um Zeile alleine, andere bildeten Teams und lasen gemeinsam. Männliche Teilnehmer trugen die schweren Eimer ihrer Mitstreiterinnen zum Mörtelwagen. Beim Lesen tauschten sie sich zwischen den Blättern der Weinreben über ihre beruflichen Ziele aus.

In der emsigen Atmosphäre wurde der Ehrgeiz der Jugendlichen geweckt, sie spornten sich gegenseitig an und es entstand fast ein Wettbewerb zwischen den Teilnehmern wer die Zeilen schneller lesen konnte. Nach einer gemeinsamen Vesper in den Weinbergen führte die Beauftragte für Qualitätsmanagement, Haupt, die Teilnehmenden durch den Keller der Domäne Steinberg. Im Keller beschrieb sie anschaulich den Weg der Trauben vom Mörtelwagen bis in die Stahltanks und Holzfässer an den jeweiligen Stationen. Sie skizzierte die Gefahren des Gährungs-Prozesses und die damit verbundenen Sicherheitsvorschriften.

Die Jugendlichen erfuhren mehr über die Berufe Winzer und Küfer sowie über die Arbeitsbereiche innerhalb eines Weingutes. Am Ende der Führung erzählte Frau Haupt von den Möglichkeiten eines Praktikums oder einer Ausbildung zum Winzer bei den Hessischen Staatsweingütern. Brigitte Harder: "Die jugendlichen Teilnehmenden haben sich entschieden, auf eine finanzielle Entlohnung für ihre Arbeitsleistung zu verzichten. Stattdessen soll der Lohn, der von den Hessischen Staatsweingütern noch aufgerundet wurde, an das Kinderdorf "Bethanien" in Eltville gespendet werden."