ProJob-CARE: Erfolgreicher Kursabschluss zum Alltagsbegleiter in Einrichtungen der Altenpflege

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Der Pandemie zum Trotz: Übergabe von 22 Zertifikaten zum/zur Betreuungskraft an Teilnehmende mit Fluchtbiografie

Der Pandemie zum Trotz: Engagement, Motivation und ein gelungenes Hygienekonzept im Rahmen des Projektes „ProJob-CARE“ ermöglichen die Übergabe von 22 Zertifikaten zum/zur Betreuungskraft an Teilnehmende mit Fluchtbiografie
 
Im Rahmen des Projektes „ProJob-CARE“, gefördert aus dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget-Sonderprojekt „Sozialwirtschaft integriert“ des Hessisches Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) – kurz AQB – wurden an den Standorten der ProJob Rheingau-Taunus GmbH in Taunusstein und Geisenheim insgesamt 22 Teilnehmende mit Migrationshintergrund für eine Arbeit im Bereich der Alltagsbegleitung von Menschen in Pflegeheimen qualifiziert. Die Teilnehmenden erhielten dazu 160 Stunden theoretischen Unterricht und absolvierten ein zweiwöchiges Praktikum in einer Einrichtung der Altenpflege, berichtet ProJob-Geschäftsführer Martin Glaub. Nach erfolgreichen Abschlusspräsentationen übereichten Landrat Frank Kilian und Martin Glaub 12 Teilnehmenden aus Geisenheim ihre Zertifikate am Freitag. Vier Tage später zeichnet Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert zehn Teilnehmende in Taunusstein aus.
 
In Zeiten der Pandemie bedeutete die Ausbildung eine besondere Herausforderung für die Teilnehmenden, die Kooperationsbetriebe und nicht zuletzt auch für die Projektmitarbeitenden. Sozialpädagogin Sina Sender: „In Zeiten wie diesen mit Gruppen von 15 bis 17 Teilnehmenden zu arbeiten, stellt sicherlich eine Herausforderung dar, die wir nur gemeinsam schaffen konnten“. Ihre Kollegin, Katja Rüther-Reese hebt zudem das Engagement der Lehrkräfte und Kollegen hervor: „Basis für die Qualifizierung war die Erstellung eines Hygienekonzeptes und die konsequente Umsetzung.“
 
Den Eifer und die Motivation der Teilnehmenden heben die Lehrkräfte Claudia Sauermann und Eva Rohdes hervor: „Jede und jeder wollte von Beginn an einen erfolgreichen Kursverlauf.“ Alle hielten sich penibel an die Hygieneregeln, trugen durchgängig Masken im Unterricht und ertrugen eisern die lüftungsbedingte Kälte. Als außerordentlich kooperativ beschreibt die Projektmitarbeitende, Regina Gallai-Neuschäfer die Altenpflegeheime der Region: „Trotz der massiven Arbeitsbelastung haben sich unsere Ansprechpartner in den Heimen die Zeit genommen, unsere Teilnehmenden in den Betreuungspraktika zu begleiten“.
 
Auch Landrat Frank Kilian lobt den Einsatz und die Disziplin: „Mit diesem außerordentlichen Engagement aller Beteiligten ist es ‚ProJob-Care‘ gelungen, 22 neue, dringend gesuchte Arbeitskräfte im Bereich des Betreuungsassistenten zu qualifizieren. Ergänzend weist Martin Glaub auf den Ablauf der Qualifizierung hin. Nach erfolgreichen Eignungsfeststellungen im Frühjahr 2020 starteten die Gruppen zur Ausbildungsbegleitung im September 2020 in Taunusstein und im Oktober 2020 in Geisenheim. Der ProJob-Geschäftsführer: „Dem Ziel des Projektes, verstärkt die Berufe in der Sozialwirtschaft in den Fokus zu rücken, konnte aufgrund der Covid-19-Einschränkungen und damit einhergehenden Begrenzungen in der Praktika-Suche nur sehr eingeschränkt gefolgt werden.“
 
Aus der Not eine Tugend machend, wurde, neben den Angeboten des beruflichen Spracherwerbs und den hauptschulabschlussrelevanten Unterrichtsfächern, Mathematik, Deutsch, Biologie und Gesellschaftskunde auch der Qualifizierungskurs zur Betreuungskraft für alle Teilnehmenden angeboten. Zudem konnten Praktika im Rahmen der Qualifizierung absolviert werden. „Obwohl einige Teilnehmer zu Beginn sehr unsicher waren, ob dieser Aufgabenbereich für sie interessant sein wird, ist es im Unterricht und anhand der Betreuungspraktika in den Einrichtungen der Altenpflege gelungen, viele Teilnehmende für diese Aufgaben zu begeistern, sodass bereits vor der Zertifikatsausgabe drei Teilnehmende sehr konkrete Stellenangebote vorliegen haben“, berichten Katja Rüther-Reese und Sina Sender. Aufgrund der hohen Personalbedarfe in diesem Bereich besteht die berechtigte Hoffnung, dass auch alle anderen interessierten Absolventen im Anschluss mit einem Stellenangebot versorgt werden können.

Foto:
Die Teilnehmenden der Qualifizierung mit Landrat Frank Kilian, ProJob-Geschäftsführer Martin Glaub und Projektleiter Lipfert.


Die Förderung für das Projekt „ProJob-CARE“ erfolgt aus dem AQB-Sonderprojekt „Sozialwirtschaft integriert“ des HMSI. Mit dem neuen Förderinstrument des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) sollen zukunftsfähige und kreative Projekte im Bereich der Sozialwirtschaft gefördert werden. Im Rahmen von ProJob-CARE erhalten Menschen mit Migrationshintergrund, darunter insbesondere Geflüchtete, die Chance, eine Ausbildung in Berufen der Gesundheits- und Sozialbranche erfolgreich zu absolvieren. Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in diesem Bereich soll damit nachhaltig befriedigt werden.
Mit Zuschlagserteilung des HMSI, im September 2019, kann der Rheingau-Taunus-Kreis über das Kommunale JobCenter und in Kooperation mit der ProJob GmbH über eine Laufzeit von vier Jahren im Rahmen des Projektes nachhaltig die Integration von Geflüchteten im Sozial- und Gesundheitsbereich vorantreiben. Das Projekt startete am 1. November 2019 und hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2024.
 
Was macht ein Alltagsbegleiter?
Alltagsbegleiter können stundenweise die Begleitung und Beschäftigung von pflegebedürftigen älteren Menschen in deren Häuslichkeit übernehmen.
Es geht dabei nicht um pflegerische Tätigkeiten, sondern um die Unterstützung bei der Alltagsgestaltung und -bewältigung (z. B. Gespräche, Spaziergänge, Spiele, Begleitung zu Seniorengruppen, Hilfen im Haushalt oder im Garten)
Die Kosten für eine solche Alltagsbegleitung übernimmt die Pflegekasse in voller Höhe im Rahmen der Verhinderungspflege oder der zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen (bei anerkanntem Pflegegrad).

 
 
Kontakt:
Sozialpädagogische Betreuung: Katja Rüther-Reese/Sina Sender
Care@projob-rtk.de; 06128-914715/35
Projektleitung: Dietmar Lipfert
d.lipfert@projob-rtk.de; 06128-914759

Die Teilnehmenden der Qualifizierung mit Landrat Frank Kilian, ProJob-Geschäftsführer Martin Glaub und Projektleiter Lipfert