Prognos sieht den Kreis als "engagierte Region"

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Soziales

Landrat Burkhard Albers: Im Familienatlas 2012 schneidet der Kreis besser als 2007 ab / Arbeit zeigt Erfolge / Teilweise deutliches Plus



Die Prognos AG stuft den Rheingau-Taunus-Kreis im Familienatlas 2012 als

Landrat Burkhard Albers: Im Familienatlas 2012 schneidet der Kreis besser als 2007 ab / Arbeit zeigt Erfolge / Teilweise deutliches Plus

Die Prognos AG stuft den Rheingau-Taunus-Kreis im Familienatlas 2012 als "engagierte Region" ein, berichtet Landrat Burkhard Albers. Bei der ersten Auflage der Untersuchung vor fünf Jahren galt der Kreis noch als "Potenzial-Region". "Wir schneiden nun besser ab, was auf die engagierte und gute Arbeit für die Familien im Rheingau-Taunus-Kreis zurückzuführen ist", so Landrat Albers, der aber auch deutlich macht, dass "wir in Teilbereichen noch Potenzial nach oben haben". Albers: "Daran gilt es, zu arbeiten". Wichtig ist das Ranking aber vor allem, weil es eine Vergleichbarkeit der 402 Landkreise und kreisfreien Städte ermöglicht und die Leistung von objektiver Seite bewertet wird.

Wie Landrat Burkhard Albers berichtet, wird im Familienatlas 2012, der in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entstand, die Attraktivität der Regionen für Familien untersucht. Dabei wurden Indizes für die Handlungsfelder "Vereinbarkeit von Familie und Beruf", "Wohnen und Wohnumfeld", "Bildung und Ausbildung, "Organisation und Angebote der regionalen Familienpolitik" sowie die beiden Rahmenbedingungen "Arbeitsmarkt" und "Demografie" untersucht. "Weil junge Familien sehr genau schauen, wo sie sich niederlassen, welche Region sie auswählen wollen, ist diese Studie von großer Bedeutung", sagt Landrat Albers und weiter: "Zudem werden zunehmend auch im Alltag die weitreichenden Auswirkungen des demografischen Wandels in Deutschland konkret erfahrbar."

Rückläufige Zahlen bei Kindern und Erwachsenen und ein steigender Anteil an Senioren stellt in vielen Kommunen die bestehende Ausgestaltung und Qualität der lokalen Infrastruktur, des öffentlichen und kulturellen Lebens und nicht zuletzt die Sicherung der Fachkräftebasis für die regionale Wirtschaft in Frage. Albers: "Wer unter diesen Rahmenbedingungen attraktive Angebote für Familien in der Region vorhalten kann, hat natürlich Vorteile im Wettbewerb um Familien." Und deshalb schaut der Rheingau-Taunus-Kreis natürlich auch auf die Ergebnisse der Nachbar-Kreise und -Städte. "Wir liegen im Rhein-Main-Gebiet dicht beisammen, was wiederum heißt, dass nicht immer nur das ‚vorhandene Geld' ausschlaggebend ist, sondern gute Ideen und deren Umsetzung wichtig sind."

Hervorragend schneidet der Rheingau-Taunus-Kreis im Handlungsfeld "Wohnsituation und Wohnumfeld" ab. Dort belegt der Kreis Platz 92 unter den 402 untersuchten Landkreisen und kreisfreien Städten. In diesen Index gingen Daten zur Erschwinglichkeit von Wohneigentum, zur Entfernung zu Mittelzentren, der Anteil von Familienwohnungen, Frei- und Erholungsflächen je Einwohner, Zahl der Kinder und Jugendlichen in Sportvereinen, die Zahl der verunglückten Kinder im Straßenverkehr , die Kriminalitätsbelastung und die Kinderarztdichte ein.

Landrat Albers: "Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegen wir auf Platz 122 und erhalten die Bewertung ,überdurchschnittlich'." In diesem Handlungsfeld wurden die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Betreuungsquote unter Dreijähriger Kinder und die Ganztagsbetreuungsquote von Kindern im Kindergartenalter, der Ausbau von Krippen- und Ganztagsplätzen in den letzten fünf Jahren und die Quote der familienbewussten Arbeitgeber untersucht. "Auch zeigen unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre ganz deutliche Erfolge", betont Landrat Albers.

Ebenso "überdurchschnittlich" sind die "Angebote und Organisation der regionalen Familienpolitik". Darunter sind organisatorische Maßnahmen der Kreise zur systematischen Förderung der Familienfreundlichkeit sowie besondere Angebote der Kreisverwaltung für Familien zu verstehen. Im Handlungsfeld "Bildung" belegt der Rheingau-Taunus-Kreis nur Platz 246 und erhält dafür die Bewertung "durchschnittlich". In diesem Bereich wurden unterschiedliche Indikatoren untersucht, die von einem Kreis kaum oder gar nicht zu beeinflussen sind. So ging in die Bewertung die Schüler-Lehrer-Relation, die Klassengröße in Primar- und Sekundarstufe I, Unterrichtsstunden, Ausbildungsplatzdichte, Schulabschlussquote ausländischer Schülerinnen und Schüler, die Einrichtungen der Familienbildung, die Inklusion von Kindern mit Migrationshintergrund in die Tagesbetreuung ein.

Schlechtere Bewertungen weist der Familienatlas 2012 des Familienministeriums und der Prognos AG bei den sogenannten Rahmenbedingungen "Arbeitsmarkt" und "Demografie". Für den Teil "Arbeitsmarkt" wird trotz einer niedrigen Arbeitslosenquote von knapp vier Prozent nur Platz 319 ausgewiesen. Als Bewertungsgrundlage für den Bereich "Demografie" dienten die Kategorien "Anteil der Kinder und Jugendlichen", "Entwicklung des Anteils der Kinder und Jugendlichen", "Familienwanderung", Entwicklung der Familienwanderung", "Geburtenhäufigkeit" und "Entwicklung der Geburtenhäufigkeit".

"Was der Familienatlas 2012 ganz deutlich zeigt, ist, dass wir den in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Weg nicht verlassen dürfen", so Landrat Albers. Kreise, die attraktiv für Familien sein wollen, müssen gerade bei den vielfältigen Bildungsthemen, die bei der frühkindlichen Erziehung beginnen und bis zum lebenslangen Lernen geht, und bei den Angeboten im Bereich des Demografischen Wandels "punkten können". Schließlich stehen die Kreise und kreisfreien Städte untereinander in einem Wettbewerb und das unter den sich verschärfenden Bedingungen des Demografischen Wandels. Wer keine familienfreundlichen Angebote unterbreiten und vorhalten kann, wird am Ende zu den Verlierern gehören. Landrat Burkhard Albers: "Die Bereiche, die wir beeinflussen können, werden wir genau untersuchen, um dort neue Akzente zu setzen."