Privatmann Volker Dökel will Aussichtsturm auf den Wildhain bauen

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Kreisentwicklung

Höchste Erhebung im Naturpark Rhein-Taunus soll eine Attraktion erhalten / Landrat Kilian und Bürgermeister Hies unterstützen Pläne

Höchste Erhebung im Naturpark Rhein-Taunus soll eine Attraktion erhalten / Landrat Kilian und Bürgermeister Hies unterstützen Pläne

Fast schon versteckt liegt die höchste Erhebung des Rheingau-Taunus-Kreises; mitten in einem Waldgebiet. Nur „eingefleischte Wanderfreunde“ kennen den engen und unscheinbaren Weg durch das Dickicht hin zu jener Stelle, die nicht im Rheingau liegt und nicht den Namen „Kalte Herberge“ trägt. An einen Baumstumpf hängt ein kleines, verwittertes Hinweisschild mit der knappen Aussage „Rastplatz Windhain: Höchste Erhebung im Naturpark Rhein-Taunus – 629,3 m über NN“. Geht es nach Volker Dökel, soll die Stelle auf dem Gebiet der Gemeinde Waldems, wenige hundert Meter von der Grenze zwischen dem Hochtaunus- und dem Rheingau-Taunus-Kreis entfernt, zukünftig mehr Beachtung in der von Wanderern aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet begehrten Region finden. Dem Waldemser Mitbürger und Privatmann schwebt nämlich der Bau eines etwa 40 Meter hohen Aussichtsturms auf dem Windhain mit seinen 629 Metern über Normalnull vor. Seine Ideen stellte er Landrat Frank Kilian und Bürgermeister Markus Hies unlängst vor, die sich beide sehr positiv über Dökels Initiative äußerten und ihre Unterstützung zusagten.

„Es gibt hier viele beliebte Wanderwege mit herrlichen Aussichtspunkten auf die kleinen Ortschaften und den waldreichen Taunus bis hinüber zum Feldberg“, erläutert der Initiator, der mit Markus Hies, Vertretern der Kreisverwaltung, der beiden Gemeinden Waldems und Schmitten, des Forstamtes und Jürgen Reimann vom Nabu-Waldems eine Vor-Ort-Besichtigung vornahmen. „Vor Ort lassen sich viele Details besser erkennen und darstellen; gerade wenn es um den geeigneten Standort für den Turm geht“, so Volker Dökel. Schließlich sollte der Aussichtsturm seinem Namen gerecht werden. Die Höhe der umliegenden Bäume muss dabei ebenso berücksichtigt finden wie die notwendige Infrastruktur.

Es geht aber auch um mögliche Standort in der näheren Umgebung, so Bürgermeister Hies. Unweit der höchsten Erhebung erfolgte auf einem Areal die Abholzung von kranken Fichten. Diese Stelle biete einen guten Fern- und Rundumblick. Gleichzeitig könnte man zeigen, wie die Natur sich regeneriert. Dabei denkt Hies an einen Lehrpfad. „Es gibt auch schon Ideen für eine Vernetzung der Aussichtstürme in der Region durch ansprechende Wanderwege“, berichtet der Bürgermeister und verweist somit auf die Intention des Vorhabens.

Mit dem Turm soll der Rheingau-Taunus-Kreis um eine touristische Attraktion in einem Bereich, der bisher noch wenig touristisch erschlossen ist, bereichert werden. „Insbesondere die gestiegenen Outdoor-Aktivitäten im Zuge der Covid-19-Pandemie haben gezeigt, wie sehr Menschen nach solchen Anlaufpunkten suchen“, ist sich Dökel sicher. Der Initiator weiß aber auch, dass er mit seinen Plänen noch ganz am Anfang steht. Doch Dökel „brennt“ schon jetzt für sein Vorhaben und begeistert die Anwesenden von seiner Vision, so dass schnell der Funke überspringt. Mit der Besichtigung wollen nun alle Beteiligten die Öffentlichkeit auf das Projekt aufmerksam machen und potentielle Unterstützer – auch Sponsoren – ansprechen. „Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger selbstverständlich mitnehmen und sie von Anfang an einbinden“, sind sich alle Beteiligten einig. Es gehe dann um die Festlegung des geeigneten Standortes und die Festlegung des notwendigen Budgets für einen solchen Aussichtsturm über den Baumwipfeln des Taunus.

„Wie soll der Aussichtsturm eigentlich aussehen? Aus welchem Material soll er sein?“, fragen Mitglieder der Delegation. Antworten darauf könnte ein Architektur-Wettbewerb geben, an dem sich Hochschulen mit Studenten wie Architekten beteiligen sollen. Volker Dökel hofft zudem auf namhafte Spender sowie auf Fördermittel aus dem Leader-Programm ab 2023. Zunächst wollen alle Beteiligten einen konstruktiven und kreativen Diskussionsprozess über die Idee anstoßen. „Wir hoffe alle auf Impulse aus der Bevölkerung, auf Denkanstöße und viele Unterstützer, die sich an dem Projekt beteiligen wollen“, betonen Landrat Frank Kilian und Bürgermeister Markus Hies abschließend.

Foto:
Auch bei diesigem Wetter hat man einen atemberaubenden Fernblick – derzeit noch mit Hilfe einer Drohne.


Höchste Erhebung im Naturpark Rhein-Taunus soll eine Attraktion erhalten