Pflegeeltern sind wirkliche Helden

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Kreisbeigeordnete Monika Merkert feiert mit Pflegefamilien Weihnachten bei den Lamas in der Kisselmühle / Pflegefamilien sind dringend erforderlich



"Pflegeeltern tragen eine große Verantwortung, wenn sie Kinde

Kreisbeigeordnete Monika Merkert feiert mit Pflegefamilien Weihnachten bei den Lamas in der Kisselmühle / Pflegefamilien sind dringend erforderlich

"Pflegeeltern tragen eine große Verantwortung, wenn sie Kinder in ihre Familien aufnehmen. 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag - Urlaub oder eine Pause von dieser Aufgabe gibt es nicht. Für diesen Einsatz spreche ich allen Pflegefamilien im Rheingau-Taunus-Kreis Anerkennung und Dank aus." Jugendhilfedezernentin Monika Merkert nutzte die vom Fachdienst Jugendhilfe der Kreisverwaltung organisierte Weihnachtsfeier, die dieses Jahr einen Besuch bei den Lamas und Alpakas in der Kisselmühle vorsah, um die Arbeit der Pflegeeltern zu würdigen. Ihre Leistung für die Kinder und auch für die Gesellschaft könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. "Sie sind wirkliche Helden", betonte die Kreisbeigeordnete.

Denn die Krisen, die im Miteinander von Pflegefamilien, Kind und Herkunftsfamilien auftreten können, sind zahlreich und können sich schwierig gestalten. "Die Kinder kommen meist nicht unbelastet, sondern sie haben eine Vorgeschichte", beschreibt Monika Merkert anschaulich die Situation. Da gelte es unter anderem, für die Kinder die richtige Familie zu finden. Immer wieder ist das Jugendamt deshalb auch auf der Suche nach geeigneten Pflegestätten. Doch so groß die Verantwortung ist, die Pflegeeltern auf sich nehmen, so schwierig die Situation auch sein mag, die meisten der Pflegefamilien sagen, die Aufnahme eines Pflegekindes sei eine echte Bereicherung und es vermittele eine tiefe Befriedigung, das Kind nach einer Zeit in ein geordnetes Leben entlassen zu können und das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden.

Im Rheingau-Taunus-Kreis leben derzeit rund 132 Kinder und Jugendliche in 140 Pflegefamilien. Der Zeitrahmen der Betreuung eines Kindes in einer Pflegefamilie kann kurzfristig oder auf Dauer angelegt sein. Die Gewinnung neuer Pflegeeltern ist nicht nur einer der Arbeitsschwerpunkte des Pflegekinderdienstes, sondern steht auch im Fokus des Kreises. Dabei stehen nicht die Finanzen im Vordergrund, obwohl ein Platz in einem Kinderheim ein Vielfaches der Unterbringung in der Pflegefamilie kostet. Doch das Wohl der Kinder stehe im Fokus der Bemühungen. Und wenn ambulante Hilfen im Elternhaus nicht mehr ausreichen, weil Eltern mit der Erziehung hoffnungslos überfordert sind, dann sei es in den meisten Fällen für die Kinder besser, Aufnahme in einer Pflegefamilie zu finden. In ihrer schwierigen Lage hätten die Pflegeeltern für sie die richtige Lösung geboten, hätten ihr junge Erwachsene im Rückblick bestätigt, so Monika Merkert.

Unterstützung erhalten Pflegeeltern unter anderem durch Begleitung durch den Pflegekinderdienst sowie durch Fortbildungsmaßnahmen oder die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. "Wer Freude am Zusammenleben mit Kindern hat und über Geduld, Einfühlungsvermögen, Zeit, Belastbarkeit und die nötige Offenheit für Kinder und deren Herkunftsfamilie hat und mit dem Jugendamt zusammenarbeiten will, kann sich bei meinem Fachdienst unter Telefon 06124/510736 melden", warb die Kreisbeigeordnete um neue Pflegefamilien.