Partnerschaft für Demokratie im Rheingau-Taunus-Kreis

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Gut besuchte Demokratiekonferenz thematisiert Jugendpartizipation im Rheingau-Taunus-Kreis

Was bewegt die Jugendlichen im Rheingau-Taunus Kreis? Welche Ideen haben sie für unsere Region? In welchen Bereichen möchten sie sich einbringen und mitbestimmen und wie kann das gelingen? Etwa 80 Teilnehmende – darunter zahlreiche Jugendliche – fanden sich vergangene Woche im Alleesaalgebäude in Bad Schwalbach ein, um diese Fragen im Rahmen der Demokratiekonferenz „Misch mit! Jugendpartizipation im RTK“ zu diskutieren. Dazu hatten die Organisatoren und Organisatorinnen der hiesigen Partnerschaft für Demokratie neben unterschiedlichen Workshops auch einen Parcours mit vielfältigen Fragen zu Themen und Wünschen der Heranwachsenden auf die Beine gestellt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Landrat Frank Kilian, welcher sich als Jugenddezernent und Vorsitzender des Begleitausschusses der Partnerschaft für Demokratie im Rheingau-Taunus-Kreis seit vielen Jahren aktiv für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an politischen Entscheidungsprozessen einsetzt. In seiner Eröffnungsrede unterstrich Kilian den Stellenwert von Jugendpartizipation für den Fortbestand und die Zukunftsfähigkeit der Demokratie. Oftmals sei jungen Menschen in der Vergangenheit eine geringe Partizipationsbereitschaft unterstellt worden ohne dabei zu berücksichtigen, in welchen Bereichen diese sich bereits engagieren. Gleichzeitig sähen Jugendliche ihre Interessen in der Politik aktuellen Jugendstudien zufolge nicht immer ausreichend repräsentiert. „Partizipation beginnt im Alltag. Es ist wichtig, Jugendliche genau dort anzuhören und zu beteiligen, wo es für sie selbst von Relevanz ist“, betonte Landrat Kilian.

Eine erste Gelegenheit dazu bot ein Parcours. An sechs Stationen wurden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, in ihrem Alltag relevante Orte, Probleme und eigene Ideen anzusprechen. Ein Angebot, das die jungen Besucherinnen und Besucher mit viel Engagement nutzten. „Die Vielfalt der angesprochenen Themen und die Kreativität der gesammelten Ideen sind unserer Ansicht nach beeindruckend“, resümieren Christina Sause vom federführenden Amt der Partnerschaft für Demokratie und ihre Kollegin Yasmin Zengerle. „Diese Ergebnisse zeigen, wie bereichernd es für alle Beteiligten sein kann, Jugendliche aktiv in Diskurse einzubeziehen und zu befragen.“

Aktiv in die Planung und Umsetzung der Konferenz eingebunden waren die Mitglieder des seit 2019 im Rheingau-Taunus-Kreis etablierten Jugendforums (YoUFO). Dieses bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich aktiv für Demokratie, Vielfalt und Toleranz einzusetzen und eigene Ideen und Projekte zu realisieren. Simon Jäger und Hendrik Heim stellten das Jugendforum, sowie dessen Projekte und Fördermöglichkeiten vor. Zur Mitarbeit im Jugendforum sind alle jungen Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren aus dem Kreisgebiet eingeladen. Mit einem eigenen Budget in Höhe von 14.000 Euro können die dort engagierten Jugendlichen selbstständig Projekte umsetzen oder Projekte von und mit Jugendlichen finanziell unterstützen.

Im Verlauf des Nachmittags erhielten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich in Workshops intensiver mit unterschiedlichen Aspekten von Jugendpartizipation auseinanderzusetzen. „Reden ist gut – Handeln ist besser“ lautete der Titel eines Workshops, der von culture on the road, der Bildungsinitiative des Archivs für Jugendkulturen in Berlin, sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene angeboten wurde. Ausgehend von den Wünschen und Ideen der Teilnehmenden wurden im Rahmen dieses Workshops Möglichkeiten zu deren Umsetzung erläutert und diskutiert. Wie antidemokratischen Positionen im Alltag begegnet werden kann, diskutierten die Teilnehmenden des durch die Bildungsinitiative UN/GLEICH konzipierten Workshops „Deine Stimme für Demokratie“. Der Frage, welche Rechte Kinder und Jugendliche haben, wie diese im Schulalltag umgesetzt werden und welche Einflussmöglichkeiten Kinder und Jugendliche in diesem Zusammenhang haben, gingen die Teilnehmenden des Workshops „Mensch, Du hast Rechte(e)!“ unter der Leitung von Bildungsreferentin Aylin Kortel nach.

„Wir freuen uns, dass wir so viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen des Kreisgebietes erreichen und miteinander ins Gespräch bringen konnten“, so Christina Sause vom federführenden Amt der Partnerschaft für Demokratie im Rheingau-Taunus-Kreis. Ihre Kollegin Yasmin Zengerle von der bei der AWO Rheingau-Taunus Soziale Arbeit gGmbH angesiedelten Koordinierungs- und Fachstelle ergänzt: „Die hohe Resonanz auf die heutige Veranstaltung zeigt, dass das Thema Jugendpartizipation eine hohe Relevanz und Aktualität aufweist. Unser Ziel war es, Jugendliche und die Menschen in ihrem Umfeld für das Recht auf Partizipation Heranwachsender zu sensibilisieren und den Diskurs voranzutreiben und sind optimistisch, dass dies gelungen ist“

Die Veranstaltung wurde organisiert und gefördert von der Partnerschaft für Demokratie im Rheingau-Taunus-Kreis im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und des Landesprogramms „Hessen für Demokratie und gegen Extremismus. Innerhalb der durch den Rheingau-Taunus-Kreis als federführendem Amt und der Koordinierungs- und Fachstelle der AWO Rheingau-Taunus Soziale Arbeit organisierten Partnerschaft für Demokratie engagieren sich zahlreiche Akteurinnen und Akteure, Initiativen und Vereine aus unterschiedlichsten Bereichen im gesamten Kreisgebiet. Informationen zu Projekten und Fördermöglichkeiten der Partnerschaft für Demokratie im Rheingau-Taunus-Kreis und des zugehörigen Jugendforums erhalten Interessierte unter: www.demokratieleben-rtk.de oder demokratie@awo-rtk.de.

 

Foto: Frank Kilian begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demokratiekonferenz. Foto: Kreisverwaltung

Foto: Haben die Veranstaltung rund um die Demokratiekonferenz organisiert (v.l.n.r.): Yasmin Zengerle von der bei der AWO Rheingau-Taunus Soziale Arbeit gGmbH angesiedelten Koordinierungs- und Fachstelle, Christina Sause vom federführenden Amt der Partnerschaft für Demokratie im Rheingau-Taunus-Kreis sowie Simon Jäger und Hendrik Heim vom Jugendforum Rheingau-Taunus-Kreis. Foto: Kreisverwaltung

Haben die Veranstaltung rund um die Demokratiekonferenz organisiert (v.l.n.r.): Yasmin Zengerle von der bei der AWO Rheingau-Taunus Soziale Arbeit gGmbH angesiedelten Koordinierungs- und Fachstelle, Christina Sause vom federführenden Amt der Partnerschaft für Demokratie im Rheingau-Taunus-Kreis sowie Simon Jäger und Hendrik Heim vom Jugendforum Rheingau-Taunus-Kreis. Foto: Kreisverwaltung

Frank Kilian begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demokratiekonferenz. Foto: Kreisverwaltung