Neues Verzeichnis der Selbsthilfegruppen

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Gesundheit

Die Verzeichnisse liegen in vielen Rathäusern und Apotheken aus. Sie können auch telefonisch angefordert werden


„Viele Patienten mit chronischen Erkrankungen finden Beistand in einer Selbsthilfegruppe. Die dort ehrenamtlich Engagierten können am eigenen Beispiel überzeugend beweisen, dass das Leben auch mit der Krankheit lebenswert ist und mit ihrem breiten Erfahrungsschatz neuen Lebensmut vermitteln. Deshalb sind Selbsthilfegruppen für unseren Kreis von besonderer Bedeutung. Ich sehe in der Arbeit der Selbsthilfegruppen ein wichtiges Element im Gesundheits- und Sozialbereich“, so Gesundheitsdezernentin Monika Merkert. „Ein Mitglied hat mir bei einem Besuch einer Selbsthilfegruppe einmal gesagt, sie seien zwar keine Therapeuten oder Ärzte, sondern einfach Betroffene, die auch an der Krankheit leiden. Aber durch die Arbeit in der Selbsthilfegruppe habe man gelernt, mit der Krankheit besser umzugehen.“

Bei körperlichen oder psychischen Erkrankungen ergänzen die Gruppen wirkungsvoll die ärztliche Behandlung und haben sich deshalb einen festen Platz im Gesundheitssystem erobert. Auch bei sonstigen besonderen Lebenssituationen bieten sie die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun.
Es finden regelmäßige Treffen statt, und neben dem Erfahrungsaustausch wird oft auch die Geselligkeit gepflegt.
„In diesem Jahr hat leider die Corona-Pandemie die Arbeit der Selbsthilfegruppen in ganz besonderer Weise getroffen. Über lange Zeit konnten keine Treffen stattfinden“, teilt Monika Merkert weiter mit.
Einige Gruppen treffen sich nun wieder, zum Teil in einer anderen Form als bisher, andere Gruppen lassen die Treffen noch ruhen. Für Ratsuchende sind die Ansprechpersonen auf jeden Fall erreichbar und können Informationen geben, zu den Begegnungen einladen oder gegebenenfalls auf weitere Hilfen verweisen, bis die Gruppentreffen wieder stattfinden.

Monika Merkert ergänzt: „Die gesetzlichen Krankenkassen in Hessen stellten im Jahr 2019 für die gesundheitsbezogene Selbsthilfe im Land rund 4 Millionen Euro zur Verfügung. Damit unterstützen sie die tägliche Arbeit von Selbsthilfegruppen, in denen Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen und deren Angehörige Rat und Unterstützung finden.“
Das Gesundheitsamt des Rheingau-Taunus-Kreises hat das Verzeichnis der Selbsthilfegruppen, die im Rheingau-Taunus-Kreis ihren Treffpunkt haben oder deren Ansprechpersonen im Kreis leben, mit aktuellen Daten neu herausgegeben.
Die Verzeichnisse liegen in vielen Rathäusern und Apotheken aus. Sie können telefonisch angefordert werden bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, Gesundheitsamt Bad Schwalbach, unter 06124 510-381 oder per E-Mail christine.stier@rheingau-taunus.de.
Die Selbsthilfekontaktstelle hilft gerne allen Interessierten bei der Suche nach einer geeigneten Gruppe; sie berät die Selbsthilfegruppen im Landkreis und bietet Unterstützung bei Gruppengründungen an.