Mobbing im Rheingau-Taunus-Kreis rückläufig

|

Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugendhilfe-Dezer­nentin Monika Merkert: Schulsozial­arbeit ist ein Gewinn fürs Schulleben

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert: Schulsozialarbeit ist ein Gewinn fürs Schulleben

„Die hohe Nachfrage bestätigt, dass wir mit der Festschreibung der Finanzierung der Schulsozialarbeit Schulen gezielt unterstützen, um den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern zu verbessern. Denn in Schulen treten regelmäßig Probleme des sozialen Miteinanders auf, die die Lehrkräfte nicht allein lösen können“, berichtet die Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert von der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses und: „Schulsozialarbeit wird von den Schulleitungen als ein Gewinn für das Schulleben bezeichnet“, In der Sitzung wurde auch die neueste Statistik der Schulsozialarbeit präsentiert.

Die dort vorgestellten Ergebnisse aus der Statistik der Schulsozialarbeit für das Schuljahr 2015/16 belegen die Kontinuität, mit der Schülerinnen und Schüler die Angebote der Schulsozialarbeit in Anspruch nehmen. 1.813 Schülerinnen und Schüler – also 29,2 Prozent - nahmen Gespräche, Hilfen und Beratungen in Anspruch, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr (27,2 Prozent) bedeutet.

„Laut einer neuen PISA-Studie ist Mobbing ein großes Problem an deutschen Schulen, im Rheingau-Taunus-Kreis ist hier seit 2014 ein Rückgang zu verzeichnen“, so Monika Merkert. Gründe werden in dem Angebot der Schulsozialarbeit zum Thema Sozialkompetenz und Konfliktlösung gesehen sowie den speziellen Mobbing-Präventionsangeboten. Auch die Arbeit nach dem Mobbinginterventionsansatz „No Blame Approach“ scheint sich zu bewähren.

Mädchen und Jungen nahmen die Angebote gleichermaßen wahr, wobei sich die Themen aber unterscheiden. Bei Mädchengeht es um Konflikte in sozialen Netzwerken, um die Hintergründe von Selbstverletzungen, während bei Jungen die Themen Verhaltensauffälligkeiten und akute Unterrichtsunfähigkeit Priorität genießen. Der zusätzliche Bedarf in den 9. Klassen hat sich wiederum bestätigt: mit 312 Themen kontaktierten ältere Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse die Schulsozialarbeit. Monika Merkert: „Dies zeigt den zusätzlichen Bedarf, was die Entscheidung bekräftigt, die Schulsozialarbeit ab dem laufenden Schuljahr auf die 9. Klassen auszuweiten.“

An den beiden beruflichen Schulen arbeitete die Schulsozialarbeit mit 176 Schülerinnen und Schülern im Rahmen von Einzelberatungen (in den Vorjahren 178, 193). Schwerpunkte waren hier schulische Schwierigkeiten und Berufsorientierung.

Durch eine erste gezielte Intervention konnte die Schulsozialarbeit in 97,5 Prozent der Fälle bei Schüler-Anliegen und Problemen direkt abhelfen. Die Schulsozialarbeit nutzte überdies ein gut aufgestelltes Netzwerk von Institutionen, an die sie Schülerinnen, Schüler und Eltern entsprechend der vorliegenden Problemlagen weiter vermitteln konnte. Dies sind vor allem die Jugendhilfe, die Erziehungsberatung, die Polizei, die Schulpsychologen und die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Immer häufiger gehen die Angebote der Schulsozialarbeit weit über die reine Grundversorgung hinaus.

So stellte die Schulsozialarbeit 675 Gruppen- und Klassenangebote zur Verfügung, u. a. zum Thema Sozial- und Medienkompetenz, Konfliktlösung, Gewalt- und Suchtprävention sowie zu geschlechtsspezifischen Themen. Außerdem gibt es zahlreiche offene Angebote wie AGs, Schülercafés und Freizeitgruppen.

„Ich bin den verantwortlichen Politikern im Kreis dankbar, dass sie mit dem Kreistagsbeschluss zur Finanzierung der Schulsozialarbeit diese bis zum Schuljahr 2020/21 gesichert haben. Dennoch kann die oft wiederholte Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die flächendeckende Finanzierung der Schulsozialarbeit sei Aufgabe des Landes, nur unterstützt werden“, so Merkert.