Mit Reblaus gelingt der Sprung „in den Traumjob“

|

Jobcenter

Landrat Albers: Ein Jahr Projekt Reblaus und Ausbildungsmarketing im Rheingau / Bilanz lässt sich sehen / Unter erschwerten Bedingungen und mit großen Zielen gestartet...

Landrat Albers: Ein Jahr Projekt Reblaus und Ausbildungsmarketing im Rheingau / Bilanz lässt sich sehen / Unter erschwerten Bedingungen und mit großen Zielen gestartet…

Hochwasser verzögerte den Start des Projektes Reblaus im Rheingau Anfang Juni 2013. Aber nachdem sich die Fluten zurückgezogen hatten, startet das Projekt durch, wie die Mitarbeiterin Katja Rüther-Reese sich erinnert. „Noch nicht mal mehr mit Gummistiefeln ist die B42 zwischen der Mittelheimer Fähre und dem Oestricher Kran passierbar. Rund einen Meter hoch stand das Wasser auf der Bundesstraße“. Rüther-Reese erinnert sich: „Alle Straßen waren blockiert, wir standen lange im Stau in den Weinbergen und die Teilnehmer saßen in den Bussen fest.“ Bedingt durch das Hochwasser startete das Projekt mit zwei Stunden Verspätung, erst um 10:00 Uhr für zunächst 15 Teilnehmer im Projekt Reblaus. Wir nahmen das Hochwasser mit viel Humor.“

Das Projekt soll Rheingauer Jugendlichen auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit Chancen eröffnen. „Mittlerweile haben 51 Jugendliche an dem Projekt teilgenommen oder befinden sich noch in ihm“, erzählt die Mitarbeiterin. „Reblaus“ heißt eigentlich Rheingauer Projekt zur Erhöhung des Ausbildungsplatzangebotes sowie Beratung junger Leute und Ausbildungsbetriebe zur Verbesserung des Ausbildungsumfeldes und Stärkung des regionalen Ausbildungsmarktes. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes sind Jugendliche und junge Erwachsene , die entweder noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben oder nach ihrem Ausbildungsabschluss ohne eine Anstellung, bzw. Arbeit sind, berichtet Landrat Burkhard Albers, der die Arbeit des „Reblaus“-Teams lobt und würdigt.

Eine Vermittlung in Ausbildung und Arbeit erfolgt im Verlauf des letzten Jahres in mehr als 11 unterschiedlichen Branchen, z.B. Gastgewerbe, Einzelhandel, Lebensmitteltechnologie, Banken, Transport und Verkehr, Pflege und Soziales, Handwerk und Raumausstattung Katja Rüther-Reese: „Insbesondere dem Einsatz und der Unterstützung der regionalen Betriebe ist es zu verdanken, dass so viele Jugendliche in ihre Wunschberufe vermittelt werden konnten.“ Dabei zeigte sich auch die Kooperation mit dem Arbeitgeberservice des JobCenter Rüdesheim als besonders effektiv.

Tanja Gerhard vom Arbeitsgeberservice in Rüdesheim betont: „Über meine wöchentliche Besuche im Projekt lerne ich die Teilnehmer kennen und kann dann gezielt mir bekannte Betriebe ansprechen und meine bestehenden Betriebskontakte für die passgenaue Vermittlung der Teilnehmer nutzen“. Das zeigte sich auf bei einem der Projektteilnehmer der „ersten Tage“. Pierre P. kam im Juni 2013 mit dem Berufswunsch des Berufskraftfahrers ins Projekt. „Über zwei Jahre hatte er versucht, in diesem Beruf einen Ausbildungsplatz zu finden und mittlerweile kaum noch Glauben und Kraft sich weiterhin zu bewerben“, erzählen die Projekt-Mitarbeiter.

Gemeinsam optimierten P. und die Mitarbeiter seine Bewerbungsunterlagen und P. nahm an einem Testverfahren teil, das seine persönlichen Stärken aufzeigte. So gestärkt vermittelte Tanja Gerhard Pierre P. ein Vorstellungsgespräch bei der Speditionsfirma Schwank. Er meisterte sowohl das Gespräch, als auch den anschließenden Einstellungstest und erhielt zum 1. August 2013 einen Ausbildungsvertrag zum Berufskraftfahrer. Pierre sagt heute rückblickend dazu: „Ohne das Projekt hätte ich wohl nie einen Ausbildungsplatz gefunden. Ich komme ja jetzt schon ins zweite Lehrjahr und alles läuft perfekt es ist immer noch mein Traumjob. Die Firma Schwank hatte mir im Vorfeld bereits meinen Führerschein Klasse B ermöglicht und heute, nach bestandener Führerscheinprüfung Klasse C und D, fahre ich bereits LKW.“

Auch Bettina S (Name geändert) hat es, unterstützt durch die Projektmitarbeiter, geschafft ihren Traumberuf zu finden. Frau Wieber vom Projekt Reblaus erzählt: „Bettina ist so eine engagierte und motivierte Teilnehmerin, die trotz unzähliger Bewerbungen nie aufgegeben hat. Die vielen Praktika, die Bettina gemacht hat, waren für sie immer wieder die positive Bestätigung, dass sie Ihre Kompetenzen im Berufsfeld umsetzten kann und dabei auch Anerkennung erfährt.“ Der Kontakt zu einer Bank kam durch die Kick-off Veranstaltung des Ausbildungsmarketing zustande und ab dem 1. August 2014 beginnt sie ihre Ausbildung bei der Bank.“ Bettina hatte viele Jahre versucht im Kaufmännischen-/Verwaltungsbereich eine Ausbildungsstelle zu finden und trotz guter Praktika immer nur Absagen erhalten.

Katja Rüther-Reese: „Mit einer erfolgreichen Vermittlung der Bewerber endet natürlich nicht die Arbeit der Projektmitarbeiter.“ Sie bleiben weiterhin Ansprechpartner für Sorgen und Nöte im Rahmen der Ausbildung, sowohl für die Ausbilder als auch für die Auszubildenden und gewährleisten so einen guten Übergang in die Ausbildung und unterstützen beim erfolgreichen absolvieren derselben. „Gleichzeitig bieten wir für alle Ausbilder der Rheingauer Betriebe ein Ausbilder-Stammtisch an.“ Dabei soll der Austausch untereinander rund um das Thema „Ausbildung und Auszubildende“ gefördert werden.

Ein erster Termin dazu ist für Donnerstag, 9. Oktober 2014, um 18:30 Uhr, in den Räumen der Projob Rheingau-Taunus, Chauvignystraße 27 in Geisenheim geplant. Alle interessierten Ausbilder sind herzlich eingeladen und können sich gerne unter ruether-reese@vhs-rtk.de anmelden oder weiterführend informieren.