Mit „ProJob CARE“ gegen den Fachkräftemangel in der Sozialwirtschaft

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ProJob

Rheingau-Taunus-Kreis erhält Zuschlag für Förderangebot „Sozialwirtschaft integriert“ / Auftaktveranstaltung am 23. Januar in Bleidenstadt

Rheingau-Taunus-Kreis erhält Zuschlag für Förderangebot „Sozialwirtschaft integriert“ / Auftaktveranstaltung am 23. Januar in Bleidenstadt

„Die Sozialwirtschaft bietet interessante und vielfältige Berufsfelder, um einen erfolgreichen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Gleichzeitig stellen wir seit Jahren eine hohe Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich fest“, berichtet Landrat Frank Kilian. Martin Glaub, Geschäftsführer der ProJob Rheingau-Taunus GmbH, ergänzt: „Mit dem neuen Projekt ‚ProJob Care‘ wollen wir verstärkt die Berufe in der Sozialwirtschaft in den Fokus rücken.“ Die ProJob Rheingau-Taunus lädt deshalb handelnde Akteure, Kooperationspartner und interessierte Bürger zu einer Auftaktveranstaltung in die Aula des Gymnasiums Bleidenstadt in der Bernsbacher Straße 1 in Taunusstein-Bleidenstadt am Donnerstag, 23. Januar 2020, um 17:00 Uhr, ein. Glaub: „Wir informieren dabei über die Inhalte des neuen Projektes.“

Mit dem neuen Förderinstrument des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) sollen zukunftsfähige und kreative Projekte gefördert werden.  „Menschen mit Migrationshintergrund, darunter insbesondere Geflüchtete, erhalten die Chance, eine Ausbildung in Berufen der Gesundheits- und Sozialbranche erfolgreich zu absolvieren“, sagt der Geschäftsführer. Ziel ist es, die erfolgreichen Absolventen in die Berufe der Sozialwirtschaft weiterzuvermitteln. „Damit wollen wir die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in diesem Bereich befriedigen“, so Landrat Kilian. Die Förderung für das Projekt „ProJob CARE“ erfolgt aus Mitteln des Ausbildungs- und Qualifizierungsbudgets (AQB) des HMSI.

Im September 2019 erhielt der Rheingau-Taunus-Kreis den Zuschlag für das von der kreiseigenen Gesellschaft ProJob Rheingau-Taunus GmbH (ProJob GmbH) eingereichte Projekt mit dem Arbeitstitel „ProJob CARE“. Mit Zuschlagserteilung des HMSI kann der Rheingau-Taunus-Kreis in Kooperation mit der ProJob GmbH über eine Laufzeit von vier Jahren im Rahmen des Projektes nachhaltig die Integration von Geflüchteten im Sozial- und Gesundheitsbereich vorantreiben. Das Projekt startete am 1. November 2019 und hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2023.

Landrat Frank Kilian, als Sozialdezernent auch zuständig für das Kommunale JobCenter und den Fachdienst Migration, lobt die Initiative der ProJob GmbH. Er sieht in dem Projekt einen weiteren Baustein im Rahmen der vom Rheingau-Taunus-Kreis aufgestellten Integrationsstrategie. „Ich danke dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration dafür, dass es den eingereichten Projektvorschlag ‚ProJob CARE‘ als förderungswürdig anerkannt hat“, sagt Kilian. Als kreiseigener Träger verfügt die ProJob nach Aussagen von Christoph Burgdorf, Geschäftsführer der ProJob, über langjährige Erfahrung sowohl in der Arbeit mit Geflüchteten als auch in der Qualifizierung und Beschäftigung von Benachteiligten, unter anderem im Rahmen der staatlich anerkannten und trägereigenen Krankenpflegehilfeschule. Martin Glaub betont: „Mit ‚ProJob CARE‘ haben wir regional ein wichtiges Förderangebot, das die Chance bietet, die Potentiale und beruflichen Perspektiven von Geflüchteten zu nutzen, um dem Fachkräftemangel in der Sozial- und Gesundheitsbranche zu begegnen“.

Die Qualifizierung und Ausbildung von Geflüchteten ist nach Ansicht von Michael Vogt - Fachdienstleiter für das Kommunale JobCenter des Rheingau-Taunus-Kreises (KJC) - „ein wichtiger strategischer Ansatz gegen den drohenden Fachkräftemangel“. „ProJob CARE“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Arbeitsfeld durch passgenaue Qualifizierung und Ausbildung auch für Menschen mit schwierigen Startvoraussetzungen zugänglich zu machen. Primäre Zielgruppe des Projektes sind Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund. Die Teilnahme am Projekt ist nicht an den Leistungsbezug ALG II gekoppelt (rechtskreisübergreifend!).

Laut Burgdorf „können im Einzelfall zudem Menschen ohne Flucht- oder Migrationshintergrund am Projekt teilnehmen“. „Das gilt insbesondere für diejenigen, die motiviert sind, die etwas erreichen wollen, aber noch nicht die notwendigen formalen Voraussetzungen mitbringen, um eine Ausbildung in den sozialwirtschaftlichen Berufen aufzunehmen und erfolgreich abzuschließen“, so der ProJob-Geschäftsführer Die erfolgreiche Integration der genannten Gruppen in Berufe der Sozialwirtschaft bedarf langfristiger, einzelfallbezogener Hilfen. Fehlende Vor-Qualifizierungen und nicht ausreichende Sprachkenntnisse sind häufig Hürden, die der Zielgruppe eine Ausbildungs-Aufnahme in der Sozialwirtschaft erschweren. Daher verfolgt „ProJob CARE“ einen ganzheitlichen Ansatz, der neben Ausbildungsvorbereitung und Ausbildungsbegleitung auch eine integrierte Sprachförderung sowie das Nachholen von Schulabschlüssen im Rahmen einer durchgehenden Förderkette über einen längeren Zeitraum ermöglicht.

Im ersten Schritt soll die Zielgruppe über Informationsveranstaltungen angesprochen und über adäquate Kompetenzfeststellungsverfahren und Kurzpraktika für Berufe der Sozialwirtschaft gewonnen werden. Im weiteren Projektverlauf werden Aufgaben im Bereich der berufsspezifischen und zielgruppenspezifischen Berufsvorbereitung und der anschließenden Begleitung und Förderung während der Berufsausbildung an Bedeutung gewinnen.

Im Rahmen dieser Veranstaltung wird einerseits das HMSI das Förderangebot und andererseits ProJob das Projekt näher vorstellen und den Dialog mit den Gästen suchen.

Kontakt:
Projektleiter: Dietmar Lipfert
Telefon:  06128 9147-59
E-Mail:  d.lipfert@projob-rtk.de

Erich-Kästner-Str. 5, 65232 Taunusstein-Hahn

Sozialpädagogin: Katja Rüther-Reese
Telefon:  06128 9147-15
E-Mail:  k.ruether-reese@projob-rtk.de