Leitstelle gab erstmals Warn­meldung via App heraus

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Rettungsdienste

Landrat Kilian: Hinweis bei Gefahren­lagen auf das Smart­phone / Apps müssen herunter­geladen werden

Landrat Kilian: Hinweis bei Gefahrenlagen auf das Smartphone / Apps müssen heruntergeladen werden

„Eine Warnmeldung via App hat die Zentrale Leitstelle des Rheingau-Taunus-Kreises erstmals am 10. März 2019 herausgegeben“, erzählt Uli Hartmann, Leiter der Zentrale Leitstelle im Kreishaus. An diesem Tag hatte der Deutsche Wetterdienst schwere Sturmböen sowie Orkanböen in Hochlagen vorausgesagt. Deshalb wies die Leitstelle auf „Gefahren durch Sturm“ hin und auf herunterfallende oder herumfliegende Fassadenteile, Äste und andere Gegenstände im Gefährdungsbereich des Rheingau-Taunus-Kreises. Der Aufruf schloss mit der Empfehlung, in Gebäuden oder in geschützten Bereichen zu bleiben und Waldgebiete wegen des drohenden Sturmtiefes zu meiden.

Die Leitstelle löst die Nachricht aus und fast zeitgleich summt das Handy und der Text leuchtet auf - sofern der Besitzer sich eine der Warn-Apps auf sein Handy heruntergeladen hat. „Hat er dazu noch die Einstellung „Standort“ aktiviert, so bekam er in der vergangenen Woche auch den Hinweis mit der ‚Warnung, geplante Bombenentschärfung‘ in Wiesbaden-Bierstadt auf sein Handy gespielt, berichtet Uli Hartmann. Ein Tippen auf den Bildschirm des Handys durch den Besitzer, und es folgten ausführliche Informationen. „So funktionieren eigentlich alle Warn-Apps, die man sich für sein Smartphone herunterladen kann“, betont Landrat Frank Kilian und verweist auf die stark frequentierten Apps, wie „BBK-App NINA“ vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) oder „Katwarn“, das vom Land Hessen favorisiert wird. „Die Warn-Apps sind ein zeitgemäßer Kanal für Meldungen im Katastrophenfall“, sagt Kilian.

Mit ihnen kommen die Warnhinweise im Idealfall punktgenau auf die Millionen in Deutschland aktiven Smartphones. Nutzer sehen auf einen Blick, welche Gefahr am eigenen Standort oder in der eingestellten Region droht. Hartmann: „Voraussetzung ist aber, dass sich die Privatperson eine der Apps auf das Handy herunterlädt.“ Daran hapert es aber noch. Bisher gibt es zu wenige Privatpersonen, die die Warn-Apps nutzen. Kilian: „Der Kreis bietet diesen Service nun über sieben verschiedene Apps an.“ Unter „App-Store“ oder „Google Play“ sind die Apps - je nach Handy oder Smartphone - leicht zu finden.

Die Warn-App „Nina“ wurde vom BBK entwickelt. Der Name steht für „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“. Die App ist ein Ausgabekanal des satellitengestützten Modularen Warnsystems, über das zum Beispiel auch Radiosender offizielle Warnmeldungen erhalten. Die App „Katwarn“ wurde vom Fraunhofer-Institut Fokus im Auftrag öffentlicher Versicherer entwickelt. Wie „Nina“ hat sie regional unterschiedliche Funktionen und „Katwarn“ gibt bundesweit Warnungen des Deutschen Wetterdienstes heraus. „Zukünftig warnen wir die Bevölkerung bei einer sich abzeichnenden Gefahrenlage wie z. B. Unwetter, Großbrände, Chemieunfälle oder im Falle einer Hochwasserlage“, so der Landrat.