„Leistung der Ehren­amtlichen ist nicht hoch genug einzu­schätzen“

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Jahres­empfang des Kreises: Landrat Albers lobt das Engage­ment bei der Flüchtlings­betreuung / Jahres­defizit 2014 deutlich ge­senkt

Jahresempfang des Kreises: Landrat Albers lobt das Engagement bei der Flüchtlingsbetreuung / Jahresdefizit 2014 deutlich gesenkt / Gespräche standen im Mittelpunkt

„Die Leistung der Ehrenamtlichen ist nicht hoch genug einzuschätzen.“ Mit diesen Worten würdigte Landrat Burkhard Albers in seiner Rede anlässlich des Jahresempfanges des Rheingau-Taunus-Kreises das Engagement der vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich um die Betreuung von Flüchtlingen kümmerten. In allen Kommunen hätten sich Menschen zusammengefunden, die den neu ankommenden Flüchtlingen das Einleben in die – noch – ungewohnte Umgebung erleichterten, ihnen die deutsche Sprache beibringen und sie etwa bei Gängen zum Arzt oder zu Behörden begleiteten. „Ohne diese vielfältige Hilfe der Ehrenamtlichen in unserem Kreis und deren großen Einsatz, wäre die Betreuung einer solchen Anzahl an Flüchtlingen nicht möglich“, so der Landrat. Schließlich nehme der Kreis derzeit wöchentlich zwischen 20 und 35 neue Flüchtlinge auf, die dem Kreis vom Land Hessen zugewiesen werden.

Albers: „Diese große Herausforderung können wir nur alle gemeinsam meistern.“ Dabei könne er als Landrat mit der Unterstützung der Menschen im Kreis rechnen, aber vor allem auch mit der der Bürgermeister der 17 Städte und Gemeinden im Kreis. Diese haben die Vereinbarung aus dem September 2014 eingehalten und Unterkünfte für die Asylbewerber zur Verfügung gestellt. Weil die Flüchtlingsbewegung weltweit ungemindert anhält, „werden wir die Vereinbarung voraussichtlich bis Dezember 2016 verlängern“. Der Landrat: „Wir ziehen an einem Strang und zwar am gleichen Ende und dafür meinen ausdrücklichen Dank.“

Albers forderte das Land auf, die von Kanzlerin Angela Merkel angekündigte Erhöhung der Finanzhilfe für die Aufnahme und Betreuung der Flüchtlinge schnell und unbürokratisch an die Kommunen und Landkreise weiterzuleiten. Dort werde das Geld dringend benötigt.

Landrat Albers ging in seiner Rede vor Gästen aus Politik, Wirtschaft, den Vereinen und Verbänden sowie den Behörden auch auf das Thema Franken-Fremdwährungskredite ein und machte deutlich, dass es solche Geschäfte im Kreis seit 20 Jahren gab. „ Der Abschluss dieser Fremdwährungskredite wurde immer von einer breiten politischen Mehrheit getragen und jeweils zu Zeiten einer großen Koalition aus CDU und SPD im Kreistag abgeschlossen.“ Er, Albers, stehe zu seiner Verantwortung, fordere eine solche Haltung aber auch von jenen, die bei der Aufnahme der Fremdwährungskredite mitgewirkt haben. Mit den Kenntnissen von heute würde er solche Entscheidungen nicht mehr treffen. Albers wies daraufhin, dass der Ausstieg aus dem Franken mittlerweile entschieden ist.

Der Landrat konnte aber auch positive Zahlen präsentieren:  „Im Entwurf des Haushaltes 2014 hatten wir ein Defizit von zirka 16,5 Millionen Euro ausgewiesen, was schutzschirmkonform war.“ Nun konnte das Jahresergebnis 2014 zur Kenntnis genommen werden, dass bei 10,6 Millionen Euro lag. „Wir konnten das prognostizierte Defizit um knapp sechs Millionen Euro senken.“

Des Weiteren kündigte Landrat Albers an, dass nach der Sommerpause die Arbeit an der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für den Untertaunus beginnt. Er habe mit den schulpolitischen Sprechern der Kreistagsfraktionen einen Fahrplan verabredet, sieht Albers doch einen dringenden Handlungsbedarf im Untertaunus.

Zum Abschluss seiner Rede wartete der Landrat mit einer erfreulichen Aussage auf: Danach wird der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft seine Gebühren um zirka zehn Prozent senken. Bereits jetzt hat der Rheingau-Taunus-Kreis in ganz Hessen die niedrigsten Abfallgebühren. Die positive Lage lasse aber eine weitere Senkung der Gebühren zu, wenn der Kreistag diesem Vorschlag zustimmt.

In ihrem Grußwort erinnerte die Rheingauer Weinkönigin Katharina an die „Schaltsekunde“, die den 30. Juni verlängerte, und dazu beitrug, dass die Unregelmäßigkeiten in der Erdrotation behoben wurden. Viele hätten die zusätzliche Sekunde kaum wahrgenommen, dabei könne eine Sekunde doch viel verändern. Viel Applaus und anerkennende Worte gab es für die Auftritte des Vocalensembles
„SomeSingers“. Und die magische Momente des Zauberers „EngelMagic“ verfolgte mancher Gast eher verblüfft. Danach war viel Zeit für Gespräche; eine Möglichkeit, die die Gäste gerne vor der Aula der Nikolaus-August-Otto-Schule wahrnahmen.

Die Some Singers beim Jahresempfang des Rheingau-Taunus-Kreises 2015