Landrat Albers wirbt für eine stärkere Annäherung der Generationen

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Demografischer Wandel

Demografie-Preis 2012 geht an den Jugendclub Hennethal / Sonderpreis für Robert Fladung



Anlässlich der Verleihung des Demografie-Preises 2012 des Rheingau-Taunus-Kreises hat Landrat Burkhard Albers für "eine s

Demografie-Preis 2012 geht an den Jugendclub Hennethal / Sonderpreis für Robert Fladung

Anlässlich der Verleihung des Demografie-Preises 2012 des Rheingau-Taunus-Kreises hat Landrat Burkhard Albers für "eine stärkere Annäherung der Generationen" geworben. Nur gemeinsam, über alle Generationsgrenzen hinweg, könnten die Herausforderungen des Demografischen Wandels erfolgreich gemeistert werden. "Wir sind zum Glück von dem 'provokanten Jugendkult' der siebziger und achtziger Jahre abgekommen, was sich an vielen Positiven Beispielen ablesen lässt", so Landrat Albers, der in diesem Zusammenhang den ehemaligen Bremer Bürgermeister Henning Scherf zitierte: "Alte, die in Schulen vorlesen, Punker, die Senioren im Altenheim besuchen, Rentner, die im Betrieb aushelfen." Es gebe also schon eine gegenseitige Unterstützung der Generationen, die aber noch weiter ausgebaut werden muss.

Gute-Praxis-Beispiele gibt es nach den Worten des Landrates aber auch im Rheingau-Taunus-Kreis. In welchen Orten und in welchen Bereichen gibt es bereits die generationenübergreifende Hilfe und Unterstützung. Albers: "Solche Projekte unter dem Motto ‚Jugend übernimmt Verantwortung' wollten wir finden und mit dem Demografie-Preis prämieren." Die Umsetzung des Mottos gelingt nach Ansicht der Jury dem Jugendclub Hennethal am Besten, der in der kleinen Feierstunde den ersten Preis entgegennehmen konnte, der mit 1.000 Euro dotiert ist.

Die Mitglieder des seit 35 Jahren bestehenden Jugendclubs helfen älteren Mitmenschen, ob nun bei der jährlichen Seniorenweihnachtsfeier oder bei Veranstaltungen der Gemeinde. Der Landrat "Die jungen Menschen übernehmen auch immer wieder Verantwortung in eigener Sache, in dem sie etwa den Jugendclubraum selbst saniert haben." Diese Partnerschaft zwischen Jung und Alt habe Vorbildcharakter.

Der zweite Preis ging an den Pfadfinderstamm Paloma aus Aarbergen. Die Jugendlichen engagieren sich gegen Armut in der Welt, kämpfen für mehr Gleichberechtigung. Im Stamm sind 64 Jugendliche im Alter von sechs bis 21 Jahren. "Für die Jugendlichen ist der Einsatz für andere schon selbstverständlich." So beteiligten sie sich an dem Projekt "72 Stunden - uns schickt der Himmel", der Renaturierung der ehemaligen Kleingartenanlage in Kettenbach und an der Freischneideaktionen am Bachbett, um nur zwei Aktivitäten zu nennen.

Den dritten Preis überreichte Landrat Burkhard Albers an die Jahrgangsstufe 8 der Rheingauschule in Geisenheim, die mit dem Wahlpflichtunterricht "Soziales Engagement" auf sich aufmerksam machte. 17 Schülerinnen und Schüler engagieren sich einmal wöchentlich für 90 Minuten in der Nachmittagsbetreuung von Grundschulen, in Kindertagesstätten, im Bereich Integration von Sportvereinen, in einer Werkstatt für Behinderte und im Altenheim. Das Konzept des Wahlunterrichts, der an der Schule erstmals auf diese Weise angeboten wird, ist es, den Jugendlichen einerseits die Möglichkeit zu geben, aktiv Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen zu sammeln und hier über den Tellerrand des eigenen Lebens und der eigenen "Generation" hinauszublicken und Verantwortung zu übernehmen, andererseits aber auch, in einem frühen Stadium einen Einblick in mögliche spätere Berufsfelder zu gewinnen".

Einen Sonderpreis konnte Landrat Albers auch noch vergeben. Dieser ging an Robert Fladung, aus Winkel; einer Einzelperson. Der 15-Jährige

kümmert sich in seiner Freizeit um einen älteren Mann, der nach einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzt. Ihm leistet er Gesellschaft. "Ich lese ihm vor oder wir gehen an den Computer oder wir spielen bestimmte Gesellschaftsspiele", berichtete Robert Fladung.

"Es gibt in unserem Kreis also bereits ganz konkrete Beispiele für ein Miteinander von Jung und Alt, die auch alle funktionieren", betonte der Landrat. Auf diesen Projekten könne aufgebaut werden; "sie können auch von anderen Orten nachgeahmt werden" Denn: Jüngere können von den Erfahrungen der Älteren profitieren. Ältere können Jungen Nachhilfe geben. Und die Jungen können sich revanchieren, in dem sie mit Älteren Schach spielen, ihnen die besonderen Kniffe am Computer zeigen und mit ihnen spazieren gehen. Landrat Albers: "Wir benötigen im Kreis dieses Miteinander von Jung und Alt noch weit stärker als derzeit schon, wenn wir den Demografischen Wandel bewältigen wollen." Weil die Geehrten mit ihren Projekten nachahmenswert sind, hätten sie die Preise verdient.