Landrat Albers: Entwicklungschance für Rheingau und Untertaunus nutzen

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Kreisentwicklung

Gemeinsame Profilschärfung ist notwendig / Starkes Gewicht in die Waagschale werfen



Im Vorfeld der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Rheingau wirbt Landrat Burkhard Albers für ein gemeinsames Vorgehen und

Gemeinsame Profilschärfung ist notwendig / Starkes Gewicht in die Waagschale werfen

Im Vorfeld der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Rheingau wirbt Landrat Burkhard Albers für ein gemeinsames Vorgehen und Bewerbung von Rheingau und Untertaunus zur nächsten EU-Förderperiode zwischen 2014 und 2020. Bereits im Juni hatten sich der Vorstand und die Mitgliederversammlung des Vereins "Regionalentwicklung Untertaunus e.V." einstimmig für eine gemeinsame Bewerbung ausgesprochen. Hintergrund waren die Erkenntnisse aus einem Workshop, zu dem der Landrat Anfang Mai ins Kreishaus eingeladen hatte. Dort stellten Vertreter des Amtes für den ländlichen Raum die voraussichtlichen Rahmenbedingungen der nächsten Förderperiode vor. Neben einer Anhebung der Mindestgröße nach Einwohnerzahlen könne von einer Begrenzung auf 20 LEADER-Förderregionen in Hessen ausgegangen werden.

Dieser "Wink mit dem Zaunpfahl" mache laut Landrat Albers klar, dass es für einen Bewerbungserfolg erforderlich sein wird, mit beiden Kreisteilen zusammen ein starkes Gewicht in die Waagschale zu werfen. "Rheingau wie Untertaunus müssen sich in Belangen der Wirtschaftskraft und des Tourismus' gegenüber zahlreichen weiteren Urlaubs- und potenziellen Förderregionen in Hessen behaupten", so Albers. Dabei verdeutliche das Alleinstellungsmerkmal der kurzen Wege zwischen Rhein, Wein, Naturpark und den beiden UNESCO-Welterben Oberes Mittelrheintal und Limes die Notwendigkeit einer weiteren gemeinsamen Profilschärfung im Rahmen eines gemeinsam zu erstellenden Integrierten Regionalen Entwicklungskonzept (IREK).

Ansätze wie beispielsweise die Verbindung des zertifizierten Weitwanderweges Rheinsteig und dem Limes-Weitwanderweg, dessen Zertifizierung in Planung ist, seien zu fördern und zeigten in die richtige Richtung. Dass eine gemeinsame Bewerbung einen Identitätsverlust der Bürger zum jeweiligen Kreisteil zur Folge habe, befürchtet der Landrat nicht. "Wer den Menschen hier vorwirft, nicht über den Tellerrand der eigenen Gemeinde sehen zu wollen, kennt deren ausgeprägten Pragmatismus und ihre Feinspürigkeit in der Sache nicht.", ist der Landrat überzeugt.

So habe die noch laufende Förderperiode vielmehr gezeigt, dass die jetzige Form des Regionalmanagements noch erhebliches Effizienz- und Erfolgspotenzial in den Belangen der Fördermittelausnutzung und Bürgerbeteiligung habe. Gerade nicht ein zu geringes Förderbudget sei das Problem gewesen, sondern es hätten eher nachvollziehbare und transparente Strukturen gefehlt, um ein lebendiges bürgerschaftliches Engagement zu befördern und die Mittel in Anspruch zu nehmen. "In der nächsten Förderperiode wollen wir dann das Förderbudget voll ausnutzen können. Und zwar mit ganz spezifischen Vorhaben in Rheingau und Untertaunus unter der verbindenden Klammer eines erfolgreichen und effektiven Regionalmanagements", so Albers weiter.

Hierdurch könne dann auch eine breitere Teilnahme der Öffentlichkeit am kleinteiligen und kreisteilspezifischen Entwicklungsprozess beworben werden. Nicht zuletzt die Herausforderung der kommunalen Haushaltskonsolidierung mache ein Höchstmaß an Effektivität und Zielgenauigkeit erforderlich. Der Zuschnitt der derzeitigen finanziellen Beteiligung des Kreises an den beiden lokalen Aktionsgruppen in Rheingau und Untertaunus habe eine erfolgreiche und wirkungsvolle Regionalentwicklung zum Ziel. Daher hofft der Landrat, dass diese nicht durch einen Alleingang der Verbandsversammlung des Zweckverbands Rheingau zum Nachteil beider Kreisteile gefährdet wird. Ein gemeinsames Vorgehen liege somit auch eindeutig im Interesse der Rheingauer Bevölkerung.