Landrat Albers: „Das edz ist eine Erfolgs­geschichte“

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Kleine Darstellung

Projekte zur Energie­wende im Rheingau-Taunus-Kreis vorge­stellt / Wärme­versorgungs­anlagen auf Kunden zuge­schnitten

Projekte zur Energiewende im Rheingau-Taunus-Kreis vorgestellt / Wärmeversorgungsanlagen auf Kunden zugeschnitten

Das Energie-Dienstleistungs-Zentrum Rheingau-Taunus GmbH (edz), 1994 mit dem Ziel gegründet, Heizungsanlagen in kreiseigenen Liegenschaften zuverlässig zu betreiben, beziehungsweise durch energieeffiziente, umweltfreundliche Technik zu ersetzen, betreibt heute rund 100 Heizungsanlagen. Addiert ergibt sich eine jährliche Wärmeabgabe von etwa 30.000 Megawattstunden. Diese Zahlen nannte Ingrid Reichbauer von der edz-Stabsstelle Projekt- und Energiemanagement Erneuerbare Energien während der Präsentation der Projekte der Gesellschaft. Dabei stellte sie zwei Projekte in Hohenstein-Breithardt direkt vor: das Nahwärmenetz mit den Schulen, der kommunalen Kindertagesstätte und dem Feuerwehrgerätehaus sowie das Konzept für die Nahwärmeversorgung für das Neubaugebiet „Balthsenauer Graben“.

„Unter dem Dach der 100-prozentigen Kreistochter RTK Holding ist das edz sozusagen eine ‚Enkeltochter‘ des Kreises und schreibt Erfolgsgeschichte“, so Landrat Burkhard Albers. Mit dem edz will der Rheingau-Taunus-Kreis „den ehrgeizigen Kreistagbeschluss umsetzen und bis 2020 den CO2-Ausstoß um 40 Prozent reduzieren“. Albers: „Wir wissen aber auch, dass wir dieses Ziel nur erreichen, wenn Maßnahmen zur Energieeinsparung erfolgen, verbunden mit einer Energieeffizienz-Steigerung und dem Einsatz von Erneuerbaren Energien.“

„Hier bietet das edz ein ‚Rundum-Sorglos-Paket‘“, so Geschäftsführer Manfred Vogel. Dieses reicht von der Planung, über die Finanzierung, den Bau sowie den Betrieb der auf den jeweiligen Geschäftspartner zugeschnittenen Wärmeversorgungsanlage. Kunden waren bisher überwiegend öffentliche Stellen, wie der Rheingau-Taunus-Kreis, Städte und Gemeinden und die Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus (KWB).

Mehr und mehr wächst aber auch das Interesse seitens privater Projektentwickler und auch Gemeinden richten sich hier neu aus. So entsteht in Hohenstein-Breithardt gemeinsam mit einem Projektentwickler das Neubaugebiet „Balthsenauer Graben“, für dessen Nahwärmeversorgung das edz beauftragt wurde. „Dem demografischen Wandel mit Standortvorteilen entgegenwirken“, lautet das Ziel der Gemeinde macht Bürgermeister Daniel Bauer deutlich. Einen solchen Standortvorteil sieht er auch in der Energieversorgung, die möglichst auf fossile Brennstoffe verzichtet und auf erneuerbare Energien setzt. Die 23 Wohneinheiten, bestehend aus15 Reihenhäuser und 8 Doppelhaushälften, werden über eine Energiezentrale mit Wärme aus Holz und Solar versorgt. Hier tätigt das edz Investitionen in Höhe von 150.000 Euro. Landrat Albers hofft, dass dieses Projekt auf die anderen Kommunen im Rheingau-Taunus-Kreis ausstrahlt. In Hohenstein sind bereits drei Wärmenetze in Betrieb, schon seit 2001 besteht der Nahwärmeverbund in Breithardt zwischen Lindenschule, Geschwister-Grimm-Schule, der Kindertagesstätte Rappelkiste sowie dem Feuerwehrgerätehaus. Hier wurden Investitionen in Höhe von 288.300 Euro getätigt. Das Land steuerte eine Förderung von ca. 73.000 Euro bei. Die Anlage wird mit Holzhackschnitzeln betrieben, die direkt aus den umliegenden Wäldern kommen. Die Versorgung wird durch ein von der Gemeinde angelegtes Lager im Forst sichergestellt.

Aber auch in anderen Kreisteilen wurden inzwischen zahlreiche moderne, energieeffiziente Heizungsanlagen, die vorzugsweise Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugen, gebaut. So entsteht aktuell eine Pelletanlage an der Julius-Alberti-Schule in Rüdesheim, die noch 2015 ihren Betrieb aufnehmen soll. Außerhalb des Rheingau-Taunus-Kreises gehören die Verbandsgemeinde Loreley sowie die Stadt Raunheim im Landkrer Main-Taunus-Kreis zu den Auftraggebern.

Im Rahmen des Masterplanes Energie des Rheingau-Taunus-Kreises wird das edz das Energiemanagement für kreiseigene Liegenschaften übernehmen. Beginnend mit einer Istanalyse werden dann die entsprechenden Maßnahmen zur Energieeinsparung definiert und umgesetzt. Hier kommt aber auch der Information und Aufklärung der Nutzer eine wesentliche Bedeutung zu. „Richtiges Energiesparverhalten kann und sollte man schon in der Schule lernen“, so Ingrid Reichbauer. Deshalb will sie hier  ansetzen und gemeinsam mit den Schulen arbeiten. Sie hofft, dass sich das Verhalten, das Kinder dort lernen auch auf deren Elternhaus überträgt.